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Hardware- und Nachrichten-Links des 27./28. April 2017

Expreview (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigen mittels eines Die-Shots auf, das die kommenden LowCost-Lösung "GeForce GT 1030" tatsächlich auf dem GP108-Chip basiert (im genauen dem GP108-300). Komplette technische Daten hat man zwar noch nicht, kann aber die TDP mit 30 Watt (sehr niedrig gegenüber der GeForce GTX 1050 Ti mit ~58W Spieleverbrauch) nennen sowie das Speicherinterface auf (nur) 64 Bit korrigieren. In diesem Punkt waren viele Webseiten bisher von gleich 128 Bit ausgegangen, nVidia hat allerdings die bekannte Tendenz, seine LowCost-Lösungen nur mit einem 64 Bit breiten Speicherinterface auszurüsten. Somit ist derzeit nur noch die Anzahl der Shader-Einheiten des GP108-Chips unbekannt – aber angesichts der niedrigen TDP ist die Performance auch so schon grob schätzbar und dürfte in Richtung des Niveaus der Radeon RX 550 liegen. Beide Grafikkarten werden sich zukünftig im LowCost-Segment duellieren – wobei es beiderseits weniger denn um Performance, als denn eher um Multimedia-Features, Anschlußmöglichkeiten und (für Business-Zwecke) möglichst langlaufenden Treibersupport geht.

Golem haben mit id Software über deren kommende Spiele-Engine id Tech 7 in zwei Meldungen – No.1 & No.2 – gesprochen. Interessant ist hierbei vor allem die Ankündigung, das id Tech 7 dann auch FP16-Berechnungen unterstützen wird – sprich, Berechnungen mit halber Genauigkeit. FP16 dürfte bei vielen der heutzutage sehr kleinteilig gewordenen Grafikberechnungen kaum einen beachtbaren Unterschied im Gesamtbild ergeben, kann aber natürlich massiv an Rohleistung einsparen: Theoretisch steht (auf entsprechenden Beschleunigern) die doppelte Rechenleistung zur Verfügung – aber da natürlich nur ein Teil der Grafik auch wirklich FP16-geeignet ist und andere Grafikteile auch weiterhin die volle Genauigkeit von FP32 benötigen, kann man von einem Performancezuwachs von 30% ausgehen (erreicht rein praktisch auf der PS4 Pro). Da dies ein für die heutige Zeit doch sehr erheblicher Performancezuwachs ist (andere Maßnahmen bringen weitaus weniger), rechnet man allgemein mit der Durchsetzung von FP16-Berechnungen in der absehbaren Zukunft – die id Tech 7 Engine wird hierbei wohl vorangehen.

Natürlich braucht es auch entsprechende Grafik-Beschleuniger, wobei derzeit nur Playstation 4 Pro und nVidias HPC-Chip GP100 bereits dieses Feature beherrschen. Andere Grafikchips haben einen generellen FP16-Support, liefern unter FP16 jedoch nur die gleiche Rohleistung ab wie unter FP32. Dies kann auch zu gewissen Performancegewinnen führen (es wird wegen der geringeren Datenbreite der FP16-Befehle weniger des knappen Registerspeichers belegt), die vorgenannten 30% Performancegewinn kommen hierbei jedoch sicherlich nicht heraus. Insofern sind FP16-Berechnungen auf Consumer-Grafikchips leider noch Zukunftsmusik – AMDs kommende Vega-Grafikkarten werden dies als erste komplette Grafikkarten-Serie unterstützen, bei nVidia wird man abwarten müssen, wann diese Fähigkeit des GP100-Chips Einzug in die Consumer-Grafikchips hält. Von diesem Punkt ausgehend, wird es natürlich einige Jahre dauern, ehe sich dieses Feature dann auch wirklich bei den Spieleentwicklern durchgesetzt hat.  (Forendiskussion zum Thema)

PCWorld vermelden eine Intel-Aussage über voraussichtlich fallende CPU-Preise – welche natürlich umgehend als Andeutung einer Intel-Preissenkung gedeutet wird. Allerdings trifft diese Deutung wohl nicht zu, da jene Aussage im Rahmen der Intel-Quartalszahlen getroffen wurde und damit der durchschnittliche Absatzpreis ("average selling price", ASP) gemeint sein dürfte, nicht aber Preise konkreter Prozessoren. Und jene durchschnittlichen Absatzpreise werden sicherlich dadurch sinken, das Intel ab dem Sommer AMDs Ryzen mittels Kaby-Lake-X & Skylake-X sowie mittels Coffee Lake angreifen wird, dabei jeweils mehr Technik zu voraussichtlich denselben Preispunkten bieten wird. Damit sinken die Preise aber nur indirekt für diejenigen CPU-Käufer, welche weiterhin auf dieselbe Technikklasse setzen – echte Preissenkungen sind damit (voraussichtlich) nicht gemeint.

Ein Beispiel hierfür sind Intels Zweikerner mit HyperThreading, welches es früher bei Intel generell nicht unter ~110 Dollar/Euro gab, welche nun aber mit den Kaby-Lake-basierten Pentiums schon ab ~60 Dollar/Euro zu bekommen sind. Ähnlich interessant dürfte der Sommer dann auch für an Sechs- und Achtkernern interessierten CPU-Käufern werden, hier wird Intel einiges neues auf die Beine stellen – was dann vermutlich klar günstiger kommt als die bisher von Intel angebotenen Sechs- und Achtkerner. Auch wenn direkte Preissenkungen eher sehr unwahrscheinlich sind (wenn, dann hätte Intel jene jetzt schon realisiert), werden die neuen Intel-Prozessoren mit mehr Technik zum gleichen Preis in vielen Situationen natürlich eine indirekte Preissenkung ergeben – man erhält die gleiche Technik zum günstigeren Preis. Nur echte Preissenkungen sind bei Intel wie gesagt nicht zu erwarten und wollte Intel mit seiner Aussage (anzunehmenderweise) auch nicht andeuten.