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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. Mai 2014

Ein Artikel bei Forbes wirft die Frage auf, ob das GameWorks-Toolset von nVidia, welches Ubisoft für "Watch Dogs" in Anwendung gebracht hat, nicht AMD-Hardware gezielt benachteiligt. Die hierfür angestellten Benchmarks zeigen jedenfalls eine Radeon R9 290X nur auf Augenhöhe mit der (nominell klar schwächeren) GeForce GTX 770 – was auf den ersten Blick wie ein "rauchender Colt" aussieht, aber letztlich keinen wirklichen Beweis darstellt. Es gibt schließlich viele Spiele, die mal besser auf AMD- oder mal besser auf nVidia-Hardware laufen, die dabei erreichten Differenzen von der nominellen Performance der Grafikkarten sind auch nicht gerade klein. Weitere Watch-Dogs-Benchmarks bei Forbes sowie der ComputerBase zeigen zudem geringere Differenzen pro nVidia bei den kleineren Grafikkarten, die einzige wirklich große Differenz ergibt sich nur im Fall der Radeon R9 290X. Natürlich ist es möglich, daß nVidia hier mit dem GameWorks-Programm nachgeholfen hat – beweisen läßt sich dies derzeit aber nicht, die vorliegenden Benchmarks sind nicht ausreichend ungewöhnlich hierfür.

Die eben schon erwähnten Ausführungen der ComputerBase zu Watch Dogs enthalten neben einigen Benchmarks zu AMD- und nVidia-Hardware auch Vergleiche zu den verschiedenen vom Spiel gebotenen Kantenglättungs-Modi sowie den verschiedenen Bildqualitäts-Settings von Watch Dogs. Gut gelungen sind hierbei die Vergleichs-Videos, mittels welchen man sich über den Bildqualitätseffekt der einzelnen Modi & Settings informieren kann. Die Empfehlung lautet dabei auf das "temporale SMAA", welches den besten Mix aus Kantenglättung bei möglichst geringem Unschärfeeffekt sowie Leistungsverlust bietet. Letzteres ist unter Watch Dogs auch vonnöten, da das Spiel HighEnd-Grafikkarten gut ausreizt sowie generell einen Rechner mit guter bis sehr guter Hardware-Ausstattung verlangt. Dabei deutet der eher durchschnittliche Performancegewinn zwischen den Bildqualitäts-Stufen "Maximal" und "Mittel" (von nur +49%) darauf hin, daß man mit zu schwacher Hardware nicht einfach durch die Reduktion der Bildqualitätssettings wieder auf spielbare Frameraten kommen kann – ohne wenigstens Mainstream-Hardware wird man es unter Watch Dogs augenscheinlich schwer haben, auf eine gute Performance zu kommen.

Gemäß u.a. dem Heise Newsticker hat Valve seine ursprünglich für dieses Jahr geplanten Steam Machines nunmehr auf das Jahr 2015 verschoben. Grund der Verschiebung ist weitere Arbeit am Controller, welcher nach den Beta-Rückmeldungen nunmehr noch weiter verbessert werden soll – was gemäß diverser Stimmen zum Controller durchaus nicht verkehrt zu sein scheint. Zudem dürfte man die Zeit natürlich auch dazu nutzen, das Spiele-Angebot unter Linux weiter auszubauen – welches bislang noch nicht so aussieht, als daß man wirklich damit wuchern könnte. Die Ansätze dafür sind durchaus da, aber Ansätze machen noch keine Blockbuster unter Linux – und ob die Steam Machines auf Basis von Casual Games ein großes Geschäft werden können, darf doch arg bezweifelt werden. In jedem Fall hilft die Verschiebung Valve nicht nur beim Controller, sondern vor allem auch beim dringenderen Problem des Spielesupports weiter.

Gulli berichten über "Skype Translator" – eine neue Funktion für Skype, welche eine Echtzeit-Übersetzung von Telefongesprächen in über 40 Sprachen möglich machen soll. Jene Funktionalität soll schon ab Herbst diesen Jahres in den Beta-Status gehen, der voraussichtliche Zeitpunkt der finalen Veröffentlichung ist allerdings noch unbekannt. Microsoft hat sich mit diesem (an Star Trek erinnernden) "Universalübersetzer" ein sehr hohes Ziel ausgesucht, die Kombination von Spracherkennung mit automatischer Übersetzung birgt extremes Fehlerpotential auf einem Gebiet, wo der Mensch nicht gerade fehlertolerant ist. Andererseits könnte es sein, daß Microsoft gar nicht zwingend versucht, eine echte computergenerierte Übersetzung zu ermöglichen – sondern aufgrund der vorliegenden Skype-Datenbasis nur für die 99% der meisten Anwendungsfälle vorformulierte Übersetzungen vorhält. So oder so ist kaum zu erwarten, daß dieser erste Versuch schon perfekt wird – aber ohne den ersten Schritt geht es nun einmal nicht, ist der Mut dieses Vorhabens doch zu loben.