29

Hardware- und Nachrichten-Links des 29. April 2021

Passend zu den gestrigen nVidia-Gerüchten kommt von Kepler_L2 @ Twitter eine Aussage bezogen auf AMDs nächste Grafikchip-Generation, wonach die (ersten) RDNA3-Grafikchips (angeblich) bereits im ersten Halbjahr 2022 anstehen sollen. Wie üblich bei Gerüchten wird das ganze nicht belegt und kommt in diesem Fall auch von einem Twitterer ohne der ganz großen Reputation – welcher allerdings gerade in letzter Zeit durchaus ein paar Dinge zu kommenden AMD-Grafikchips beitragen konnte. Dabei erscheint das erste Halbjahr 2022 für erste RDNA3-basierte Chips nicht als undenkbar (es könnte ja auch Mai/Juni und somit eher die Jahresmitte gemeint sein), allerdings aus heutiger Sicht auch nicht mit ganz großer Wahrscheinlichkeit ausgestattet. Denn dies würde bedeuten, dass entweder Zen 4 früher als erwartet bereits im ersten Quartal 2022 antreten müsste – oder dass RDNA3 bereits vor Zen 4 oder wenigstens gleichzeitig erscheint.

RDNA3 is still on track for H1 2022.
Quelle:  Kepler_L2 @ Twitter am 29. April 2021

Insbesondere letzterer Auflösungen dürfte man bislang wenig Chancen einräumen, da AMD derzeit konsequent (wie folgerichtig) seine CPU-Projekte an erste Stelle setzt. Jene bringen AMD einfach mehr Aufmerksamkeit und Wohlwollen in der breiteren IT-Szene und darüber hinaus ein – als denn Gaming-Grafikkarten, wo der Markt zudem teilweise festgefressen ist und viele Käufer des Massenmarkts unter einer Grafikkarte nichts anderes als "GeForce" verstehen. Normalerweise würde man daher einen RDNA3-Launch erst nach Zen 4 erwarten, bestenfalls im gleichen Zeitfenster. Dies lief nach dem bisherigen "Stand des Irrtums" auf irgendetwas im zweiten Halbjahr 2022 hinaus, durchaus eher später als früher – weil eben Zen 4 ziemlich sicher vorgezogen wird. Die Meldung von "Kepler_L2" bestreitet dies indirekt und deutet (genauso indirekt) an, dass AMD hingegen RDNA3 vorziehen würde. Hierzu wird man einfach abwarten müssen, ob sich dies durch andere Quellen bestätigen läßt – und muß es derzeit als Gerüchte-indizierte Möglichkeit einbeziehen.

In diesem Zusammenhang sei besser nochmals herauszustreichen, dass die kürzliche Meldung zu einer möglichen Verschiebung der nächsten Grafikchip-Generation bei nVidia nicht zwingend bedeuten muß, dass jene tatsächlich bereits Ende 2022 erscheint. Dies ist nur die bestmögliche Auslegung aus diesem Gerücht – welches allerdings sogar deutliche Ansätze liefert, an eine größere Verzögerung bis tief ins Jahr 2023 hinein zu denken. Wie üblich hat Twitterer 'Kopite7kimi' seine beiden Tweets – No.1 & No.2 – recht vorsichtig formuliert (um nicht später auf dem falschen Fuß erwischt zu werden), aber die gewählten Formulierungen lassen jederzeit auch viel spätere Starttermine der nächsten Chip-Generation seitens nVidia zu. Im Sinne dessen, dass es im Grundsatz dieser Tweets schließlich um eine explizite Verzögerung gegenüber der bisherigen Erwartungshaltung ging, hat die Auflösung "2023" möglicherweise eine ähnliche hohe Chance wie die Auflösung "Jahresende 2022".

In der Summe der Dinge könnte es aber nichtsdestotrotz auf einen gewissen Zeitvorsprung von AMD gegenüber nVidia bei den nächsten Grafikchip-Generationen hinauslaufen. Gemäß der bisher bekannten Rahmenbedingungen hat nVidia diesesmal schlicht den späteren Terminansatz, sollte ergo bei halbwegs normalen Verlauf auch tatsächlich später erscheinen. Nur bei einem eher ungünstigen Verlauf bei AMD und einem sehr günstigen Verlauf bei nVidia wäre es möglich, dass beide NextGen-Projekte grob im selben Zeitrahmen zum Jahresende 2022 erscheinen – und nVidia eventuell einen um ein paar Tage oder Wochen früheren Vorstellungstermin erreicht. In allen anderen Verlaufsszenarien kommt AMD um ein paar Monate bis einige Quartale früher heraus – wobei die großen Differenzen dann schon ziemlich unwahrscheinlich sind. Ein grob zeitgleicher Start der jeweiligen NextGen-Grafik ist nach wie vor möglich, ein beachtbarer Zeitvorsprung AMDs hat aber wohl wenigstens eine gleich große (oder gar größere) Chance.

Terminlage technische Daten
AMD RDNA3 2022
frühestens:  Frühling 2022
spätestens:  Jahresende 2022
angeblich 2x 80 Shader-Cluster (im MultiChip-Ansatz) bei "Navi 31" auf Basis von TSMCs 5nm-Fertigung
nVidia NextGen 2022-2023
frühestens:  Jahresende 2022
spätestens:  tief im Jahr 2023
angeblich 144 Shader-Cluster bei "AD102" auf Basis der 5nm-Fertigung von TSMC oder Samsung
Anmerkung: alle Angaben basierend auf Gerüchten & Annahmen

Notebookcheck geben Gerüchte aus dem koreanischen Forum Clién wieder, welche zu Intels nächsten Prozessoren & ersten Grafikkarten berichten. Inwiefern das ganze Hand & Fuß hat, ist leider nicht ermittelbar, da jene Quelle bislang nicht großartig in Erscheinung getreten ist. Hinzu kommt, dass die Übersetzung teilweise schwierig ist, manche Dinge bei einzelnen Übersetzungs-Diensten auch jeweils etwas anders herauskommen. Insofern ist das nachfolgende mit dem gebotenen Körnchen Salz zu nehmen: Danach soll Intels (nicht genau benannte) nächste Prozessoren-Generation bei der Performance unterhalb Intels Erwartungen herauskommen, in einzelnen Disziplinen oder Tests wohl bei sogar –40%. Jene Angabe ist ziemlich hoch und dürfte sich daher wohl nur auf Einzelfälle beziehen – gegenüber einer zudem unbekannten Erwartungslage seitens Intel. Allerdings will man den Release deswegen nicht verzögern, sondern wird das Produkt zur jetzt erreichten Performance herausbringen.

Letztere Aussage deutet dann darauf hin, dass hiermit tatsächlich "Alder Lake" gemeint ist – denn alles andere steht nicht nahe einer Veröffentlichung. Zudem macht aus dieser Sicht der kolportierte Alder-Lake-Refresh "Raptor Lake" um so mehr Sinn, denn bei diesem hat Intel dann mehr Zeit, um vorhandene Performance-Bremsen im Alder-Lake-Design zu lösen. Im Grafikkarten-Feld sollen hingegen die Arbeiten an den Desktop-Grafikkarten basierend auf der Xe-Architektur abgeschlossen sein, welche mit Speichermengen ab 6 GB starten werden. Deren erreichte Performance soll allerdings nicht gut genug sein, um sich mit AMD & nVidia bezüglich der Performance anzulegen. Dafür will Intel allerdings deutlich niedrigere Preispunkte machen. Hinzukommt eine schwache Cryptomining-Eignung, was aus der Sicht des heutigen Grafikkarten-Markts ein weiterer Vorteil wäre. Beide Gerüchte-Teile sind nicht gänzlich unwahrscheinlich, sollten sich wegen der unsicheren Quellenlage aber dennoch besser noch durch nachfolgende Informationen bestätigen lassen.