Twitterer HXL verbreitet hochinteressante Cinebench-Werte zu Alder Lake aus Fernost – einmal auf 125 und einmal auf 241 Watt ausgemessen. Dabei wurde augenscheinlich ein festes Power-Limit angesetzt, was dann aber auch für Rocket Lake galt – und damit die Benchmark-Werte jener Prozessoren deutlich nach unten hin verfälschte, wie Vergleichswerte der ComputerBase auf einwandfreien Intel-Settings nahelegen. Eventuell sind genauso auch die Werte zu den kleineren beiden Alder-Lake-Modelle 12600K & 12700K nicht ganz korrekt, denn deren MTP lautet nicht auf 241 Watt, sondern nur 150 bzw. 190 Watt. Die einzigen Benchmark-Werte, welche demzufolge ohne Probleme wertbar sind, sind jene zum Core i9-12900K – wo sich eine satte Performance-Differenz von +36% zwischen den Stromverbrauchs-Limits von 125 und 241 Watt ergibt.
CB20/MT | Hardware | @125W | @125/251W | @241W |
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Core i9-12900K | ADL, 8C+8c/24T, 3.2/4.9/5.2 GHz | 7492 | - | 10180 |
Core i7-12700K | ADL, 8C+4c/20T, 3.6/4.7/5.0 GHz | 6689 | - | 8677 |
Core i9-11900K | RKL, 8C/16T, 3.5/4.8/5.3 GHz | 4817 | 6010 | - |
Core i7-11700K | RKL, 8C/16T, 3.6/4.6/5.0 GHz | 4584 | - | - |
Core i5-12600K | ADL, 6C+4c/16T, 3.7/4.5/4.9 GHz | 5953 | - | 6551 |
Core i5-11600K | RKL, 6C/12T, 3.9/4.6/4.9 GHz | 3929 | 4336 | - |
RKL/ADL-Werte von HXL @ Twitter, weitere RKL-Vergleichswerte von der ComputerBase |
Natürlich handelt es sich bei der Test-Software mit dem Cinebench R20 auch um einen dankbaren Abnehmer für diesen höheren Stromverbrauch, andere Benchmarks dürften wohl durchaus ineffizienter reagieren – oder aber sich gar keinen Mehrverbrauch genehmigen, sondern unterhalb des PBP von 125 Watt bleiben (insbesondere im Spiele-Bereich). Benötigt wird der Mehrverbrauch primär zum Gewinnen von (gut skalierenden) Anwendungs-Benchmarks. Wirklich notwendig ist jener zudem auch nicht, denn gegenüber den vergleichbaren Rocket-Lake-Modellen legt auch der Core i5-12600K auf nur (fest) 125 Watt schon +37% oben drauf, der Core i9-12900K dann noch +25%. Auf einem guten Mittelwert aus PBP und MTP wäre Alder Lake vielleicht besser bedient gewesen und würde nicht in einige Ineffizienz-Kritik laufen, welche sich anhand der kommenden Stromverbrauchsmessungen unter Anwendungs-Benchmarks sicherlich entzünden dürfte.
VideoCardz berichten über ein MSI-Video, welches u.a. die beiden verschiedenen Desktop-Dies für "Alder Lake" bestätigt: Beide mit GT2-Grafiklösung (32 EU) ausgerüstet, einmal mit 8C+8c und einmal mit 6C+0c. Letzteres wird für den Core i5 unterhalb der K/KF-Modelle, die Core-i3-Serie sowie Pentium & Celeron Verwendung finden, da jene im Desktop allesamt ohne Efizienz-Kerne erscheinen sollen. Im Mobile-Bereich gibt es interessanterweise zwei ganz andere Alder-Lake-Dies: Beiderseits mit größerer GT3-Grafiklösung (96 EU anstatt 32 EU), einmal mit 6C+8c und einmal mit 2C+8c. Natürlich kann Intel die damit insgesamt vier verschiedenen Alder-Lake-Dies auch über die Grenzen von Desktop- und Mobile-Segment benutzen, wobei logischerweise nicht jedes Die für jedes Produkt passt – das kleine Mobile-Die mit nur 2 Performance-Kernen ist im Desktop beispielsweise kaum verwendbar.
Alder Lake | 2C+8c+GT3 | 6C+8c+GT3 | 6C+0c+GT2 | 8C+8c+GT2 |
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Technik | 2 Performance-Kerne, 8 Effizienz-Kerne, GT3-Grafiklösung (96 EU) | 6 Performance-Kerne, 8 Effizienz-Kerne, GT3-Grafiklösung (96 EU) | 6 Performance-Kerne, keine Effizienz-Kerne, GT2-Grafiklösung (32 EU) | 8 Performance-Kerne, 8 Effizienz-Kerne, GT2-Grafiklösung (32 EU) |
Chip-Fläche | ? | 217mm² | ~160mm² | 209mm² |
primärer Einsatz | Mobile: U-Serie (TDP bis 15W) | Mobile: H-Serie (TDP 25-55W) | Desktop: Celeron, Pentium, Core i3, Core i5 (non-K/KF) | Desktop: Core i5 K/KF, Core i7, Core i9 |
denkbarer Zweitnutzen | Desktop: Celereon & Pentium | Desktop: Celeron, Pentium, Core i3, Core i5 | Mobile: Sonder-Modelle ohne Effizienz-Kerne und mit kleinerer Grafik | Mobile: alle Modellklassen, aber mit kleinerer Grafik |
Daneben gibt es auch ein paar Informationen zu den für Alder Lake jeweils angesetzten Chipflächen: Das "8C+8c+GT2" Desktop-Die hat Intel gegenüber Andreas Schilling @ Twitter bereits mit 209mm² bestätigt. Die MSI-Angabe hierzu lautete auf 215mm², ist also leicht zu groß angesetzt – womit man die MSI-Angabe für das kleinere "6C+0c+GT2" Desktop-Die von 163mm² auf eine Schätzung von ~160mm² reduzieren sollte. Zum "6C+8c+GT3" Mobile-Die waren bereits 217mm² bekannt, womit nur noch die Chipfläche für das kleine Mobile-Die mit "2C+8c+GT3" offenbleibt. Im Vergleich mit früheren Intel-Generationen bewegt sich die Chipfläche von "Alder Lake" damit wieder in gesunden Bahnen, nachdem insbesondere "Rocket Lake" doch ziemlich fett für ein reines Consumer-Produkt wurde.
Fertigung | Vierkerner | Sechskerner | Achtkerner | Zehnkerner | |
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Sandy Bridge | 32nm | 216mm² | - | - | - |
Ivy Bridge | 22nm | 160mm² | - | - | - |
Haswell | 22nm | 177mm² | - | - | - |
Skylake | 14nm | 122mm² | - | - | - |
Kaby Lake | 14nm | 126mm² | - | - | - |
Coffee Lake | 14nm | 126mm² | 150mm² | 174mm² | - |
Comet Lake | 14nm | - | ~150mm² | - | 198mm² |
Rocket Lake | 14nm | - | - | 270mm² | - |
Alder Lake | Intel 7 | - | ~160mm² | 209mm² | - |
Chipflächen jeweils mit GT2-Grafiklösung |
VideoCardz zeigen eine "MSI Gen5 PCI-Express Card", mittels welcher man einen PCI Express 5.0 Grafikkarten-Steckplatz zugunsten einer entsprechenden M.2-SSD umrüsten kann. Sinn macht dies natürlich nur bei Mainboards ohne eigene PCIe-5.0-fähige M.2-Steckplätze und gleichzeitig der Verfügbarkeit eines solchen Grafikkarten-Steckplatzes – entweder müssen also zwei Grafikkarten-Steckplätze vorhanden oder aber das System auf den iGPU-Betrieb ausgerichtet sein. Hintergrund des ganzen ist, dass die Alder-Lake-Prozessoren nur 16 PCI Express 5.0 Lanes besitzen, damit man also zum Betrieb einer entsprechenden PCIe-5.0-SSD immer tricksen muß. Ohne dass man die Grafikkarte auf nur 8 Lanes einschränkt, ist dies nicht zu erreichen – und da alle derzeitigen Grafikkarten nur PCI Express 4.0 beherrschen, wird die Grafikkarte somit dann auf nur 8 Lanes PCIe 4.0 betrieben. SSDs in PCIe-5.0-Bauart sind allerdings sowieso erst einigermaßen tief im Jahr 2022 zu erwarten, die ganz große Relevanz hat dieses Manko daher (noch) nicht.