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Hardware- und Nachrichten-Links des 3. Dezember 2015

Die ComputerBase berichtet über einen Overclocking-Erfolg auf einem Core i3-6320 der Skylake-Architektur, welcher von regulär 3.9 GHz auf 4.68 GHz übertaktet werden konnte. Hierbei wurde natürlich nicht der (gesperrte) Multiplikator angehoben, sondern vielmehr eine Grundtakt-Übertaktung von immerhin 20% erreicht – welche ihrerseits eigentlich auch unmöglich sein sollte, alle Erfahrungen in diese Richtung sprechen von möglichen 3-5% bei Non-K/X-Prozessoren und vor allem dem hohen Risiko von Instabilitäten bei der Grundtakt-Übertaktung. Grundlage dieses konkreten Übertaktungserfolgs ist jedoch eine kaum reproduzierbare Kombination aus angepasstem BIOS, erhöhter CPU-Spannung und einem Supermicro-Mainboard, welches ungewöhnlicherweise Übertaktungsfunktionen sogar mit dem H170-Chipsatz zur Verfügung stellt. Für die Allgemeinheit ist dies kaum nachzumachen, von einem Bruch der Intelschen Übertaktungssperre bei den Non-K/X-Prozessoren kann also nicht geredet werden.

Der Planet 3DNow! hat Mainboard-Hersteller zu AM4-Platinen für die kommenden Zen-Prozessoren befragt – und dabei die interessante Auskunft erhalten, daß jene bereits im März 2016 spruchreif sein sollen. Den Sprung, daraus ein möglicherweise früheres Zen-Releasedatum zu deuten, wollen wir allerdings nicht mitgehen: Aller Vermutung nach haben die Mainboard-Hersteller nur auf die Frage nach AM4-Platinen im allgemeinen geantwortet, nicht speziell bezogen auf Platinen für Zen-Prozessoren. Im Sommer 2016 werden aber mit Stoney Ridge & Bristol Ridge neue AMD-APUs (nicht Zen-basierend, sondern als Carrizo-Refresh) auf eben diesem Sockel AM4 erscheinen – wie AMD schon vor einiger Zeit mittels der Präsentationen zum FAD '15 klargemacht hat. Die von den Mainboard-Herstellern erwähnten AM4-Platinen dürften dann für Stoney Ridge & Bristol Ridge sein – aber natürlich sind jene von AMD dazu gedacht, notfalls auch Zen-Prozessoren tragen zu können. Für diese Prozessoren dürften sich bei Erscheinen sicherlich noch extra Mainboards einfinden, deren Ausstattung dann besser zum HighEnd-Gedanken von Zen passt. Alles läuft jedoch unter dem Sockel AM4 – und es ist von AMD auch in der Tat so gedacht, daß Mainboards dieses Sockels alle entsprechenden Prozessoren tragen können sollen.

Die November-Zahlen zur Betriebssystem-Verbreitung seitens NetMarketShare und StatsCounter sehen Windows 10 bei nunmehr 9,0% bzw. 10,2% weltweiter Verbreitung – ein monatlicher Zuwachs von 1,1% bzw. 1,2% gegenüber dem Stand vom Oktober. Der Zuwachs für Windows 10 ging dabei leicht zurück (im Oktober waren es noch +1,3% bzw. +1,4%), aber dies ist dann auch zu erwarten gewesen, nachdem die Umstiegswelle zum Betriebssystem-Launch und kurz danach abgeebbt ist. Bei den anderen Betriebssystemen sind sich beide Statistik-Dienste dann etwas uneinig: Während NetMarketShare sogar einen leichten Zugewinn für Windows 7 messen, geht es bei StatsCounter für Windows 7 erstmals unterhalb die 50%-Marke. Beide Statistik-Dienste sehen dann allerdings wieder gemeinsam Windows XP als primären Verlierer des Monats November 2015, welches derzeit bei 10,6% bzw. 8,5% rangiert.

Die nähere Zukunft dürfte dann wohl einen ziemlich ähnlichen Verlauf bringen: Windows 10 gewinnt pro Monat wohl ca. +1% hinzu, unterbrochen vielleicht noch im Sommer 2016 durch die letzten Nutzer des dann auslaufenden Kostenlosumstiegs-Angebots, welches noch einmal für zwei Monate etwas höhere Zahlen ergeben dürfte. Gerade danach dürften die monatlichen Zuwachszahlen für Windows 10 allerdings eher weiter fallen, +0,6-0,8% pro Monat wären eine realistische Prognose. Für das Jahresende 2015 ist Windows 10 damit auf ca. 10-12% zu schätzen, beim Jahresende 2016 könnten es vielleicht 22-25% sein. Dies würde dann allerdings immer noch reichen, um sich nur anderthalb Jahre nach Release mit den Spitzenwerten von Windows Vista (~25%) anzulegen, den Spitzenwert von Windows 8/8.1 (~20%) hätte man dann schon hinter sich gelassen. Der Weg zu den Spitzenwerten von Windows 7 (~60%) wird allerdings ein weiter sein – und sehr bedeutsam davon abhängen, ob Microsoft nun wirklich kein neues Windows herausbringt oder dann doch nach einigen Jahren seine Meinung ändert. Den Spitzenwert von Windows XP (~80%) zu erreichen, dürfte hingegen eine nahezu unerreichbare Hürde bleiben.