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Hardware- und Nachrichten-Links des 4. Februar 2015

In einem Nebensatz erwähnen Business Korea, daß zu den ersten Kunden von Samsungs 14nm-Fertigung, welche ab dem zweiten Quartal 2015 anlaufen soll, neben den üblichen Verdächtigen Apple & Qualcomm nun auch nVidia gehören soll. Wenn sich dies bestätigen sollte, wäre dies natürlich ein Schocker, denn nVidia hat seit den Anfangstagen immer nur bei TSMC fertigen lassen. Zwar bezieht sich der Artikel von Business Korea nirgendwo auf Grafikchips, andererseits hat nVidia kaum noch anderes im Programm, was eine derart fortschrittliche Fertigungstechnologie bedingen würde – ob die Tegra-Chips nun in 28nm, 20nm oder 14nm herauskommen, spielt für deren Performance im aktuellen Aufgabenbereich (vorwiegend Car-Technologie) kaum eine Rolle. Nur im Grafikchip-Bereich benötigt nVidia wirklich dringend neue Fertigungsverfahren und würde sicherlich gern die 14nm-Fertigung von Samsung benutzen, da man damit eine (unerhoffte) Antwort auf die Gefahr hat, AMD könnte mit der 14nm-Fertigung von GlobalFoundries (in Lizenz von Samsung) nVidia mal fix die Rücklichter zeigen.

Von einer sicheren Information sollte man hierbei allerdings noch lange nicht ausgehen, dafür sind die Verbindungen nVidias zu TSMC zu stark und langjährig, zudem ist man bei Samsung als Auftragnehmer auch weit weniger wichtig als die Schwergewichte Apple & Qualcomm, kann unter Umständen auch erst nach diesen bedient werden – was bei den riesigen Volumen von Apple & Qualcomm eine monatelange Verzögerung bedeuten könnte. Zudem wurde die der Maxwell-Generation nachfolgende Pascal-Architektur eigentlich regelmäßig als in 16nm gefertigt beschrieben, was es eben nur bei TSMC gibt. Unter Umständen ändert sich an diesen Plänen auch nichts und nVidia legt bei Samsung nur einen Testballon auf – welcher bei den Preisverhandlungen mit TSMC immer als nutzvoll erscheint. Alternativ ist auch eine parallele Herstellung derselben Chips bei zwei Auftragsfertigern denkbar. Daß sich nVidia hingegen von TSMC verabschieben sollte, erscheint als die eher unwahrscheinlichste Auflösung dieser Geschichte – welche wie gesagt wegen vieler Unwägbarkeiten keineswegs als gesicherte Information angesehen werden kann

Die chinesische VR-Zone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigt die genauen Daten zu den kommenden 100er Chipsätzen für Intels Skylake-Architektur im Sockel 1151. Ähnlich den letzten Chipsatz-Serien bei Intel wird es hier wieder Business-, Mainstream- und Overclocking-Chipsätze geben, letzteres ist natürlich mangels K-Prozessoren aus der Skylake-Architektur nur arg eingeschränkt möglich. Entscheidender Punkt der neuen Chipsatz-Serie ist die deutliche Aufwertung der Southbridge, welche endlich einmal PCI Express 3.0 anbieten wird. Selbiges wird in letzter Zeit immer mehr notwendig durch schnelle SSDs, welche auf PCI Express 2.0 einfach zu viele (der meist knappen) PCI Express Lanes benötigen, um ihre Performance ausspielen zu können. Zugleich werden die hochwertigen Chipsätze H170 und Z170 auch eine viel höhere Anzahl an PCI Express Lanes bieten – anstatt bisher maximal 8 dann 16 bzw. 20. Damit steigt die insgesamt zur Anbindung von PCI-Express-Peripherie zur Verfügung stehende Bandbreite zwischen Z97-Chipsatz mit 8 PCI Express 2.0 Lanes auf 20 PCI Express 3.0 Lanes beim Z170-Chipsatz auf das nahezu Fünffache an. Wer mit umfangreichen Festplatten- und SSD-Konfigurationen arbeitet, für den werden diese Skylake-Chipsätze also viel gutes bringen.

Heise berichten über die Entscheidung der US-Wettbewerbsbehörde FCC, das Internet analog dem Telefonnetz zum "Universaldienst" zu erklären, worauf man gesetzlich deutlich mehr Regulierungsmöglichkeiten haben würde. Hintergrund dieser Entscheidung ist das Ringen um die Netzneutralität – wo es in den USA der FCC mit der bisherigen Rechtslage nicht möglich ist, eine Netzneutralität gegenüber den Netzbetreibern durchzusetzen. Nach der Definition als "Universaldienst" ist dagegen eine fast unbeschränkte Regulierung möglich – weshalb die Anwälte der großen Internet-Provider in den USA schon ihre Messer wetzen (bzw. großen Zahltagen entgegensehen), um eben jene Neu-Definition anzuzweifeln. Angesichts des recht freizügigigen US-Unternehmensrechts können sich die Internet-Provider durchaus Chancen ausrechnen, diesen Rechtsstreit zu gewinnen oder in einen faulen Kompromiß zu treiben. Sollte sich dagegen die FCC durchsetzen, wäre eine Netzneutralität nachfolgend durchaus durchsetzbar – zumindest so lange nicht eine neue Regierung nach der US-Wahl 2016 eventuell eine andere FCC-Führung einsetzt.