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Hardware- und Nachrichten-Links des 4. März 2014

HT4U sowie der Heise Newsticker berichten über AMDs Ankündigung der AM1-Plattform, welche den gesockelten Betrieb von Jaguar-basierten Kabini-Prozessoren ermöglicht. Die Kabini-APUs wurden bisher nur direkt auf ein Mainboard verlötet verkauft, die neuen Modelle – welche AMD allerdings noch nicht einzeln spezifizierte – kommen dagegen im Sockel AM1 daher und sind damit für den Retail-Markt interessanter. Die Mainboard-Hersteller sind jedenfalls schon kräftig mit dabei, wobei das ganze recht günstig zu kommen scheint: Die ersten Mainboards wurden für 30 Euro angekündigt, bei den Prozessoren sollen es zwischen 35 und 60 Dollar Listenpreis werden. Dafür gibt es dann immerhin Vierkern-Prozessoren und eine für diesen Preisbereich durchaus interessante Grafiklösung mit 128 GCN-basierten Shader-Einheiten.

Gegenüber ausgewachsenen Desktop-Prozessoren hat Kabini natürlich keine Chance, auch die Performance gegenüber den abgespeckten Intel-Modellen muß zuerst noch mittels unabhängiger Messungen überprüft werden. Aber Kabini geht als LowPower-Prozessor auch eher in andere Anwendungsbereiche, Hauptgegner sind Intels BayTrail-Prozessoren der Silvermont-Architektur – welche allerdings teilweise deutlich teurer sind als AMDs neuer AM1-Ansatz. Für Bastler könnte sich hier also durchaus eine neue, interessante Spielwiese ergeben. Zudem hofft AMD auf mehr Marktanteile in den sehr preissensitiven Märkten der Schwellenländer – wobei dies noch etwas in Frage steht, da hierfür nicht zwingend gesockelte Modelle benötigt werden, die gelöteten Modelle es genauso auch tun würden. Leider hat AMD derzeit nur die AM1-Plattform selber angekündigt, die entsprechenden Prozessoren werden erst Anfang April im Handel erscheinen – womit sich auch erst dann ergeben wird, was man damit wirklich anfangen kann.

Die Marktforscher von IDC haben neue Prognosen zu den PC-Verkäufen 2014 & 2018 aufgestellt. Jene sehen für das laufende Jahr 2014 einen erneuten Verlust an ausgelieferten Stückzahlen von 6,1%, während sich das PC-Geschäft des Jahres 2018 bei 1,5% Verlust zwischen 2014 und 2018 auf niedrigem Niveau stabilisieren soll. Wie bekannt umfassen diese Zahlen nur die Verkäufe von Komplett-PCs, nicht aber die Verkäufe des Retail-Segments, aus welchen natürlich genauso auch vollständige PCs erstellt werden. Nichtsdestotrotz werden jene IDC-Zahlen durchaus als Branchenmesser wahrgenommen – und da sieht ein weiterhin abbröckelndes Geschäft nicht gerade rosig aus. Die im PC-Segment verwurzelten Hersteller können allerhöchstens darauf hoffen, daß leicht ansteigende Durchschnittspreise sowie gute Verkäufe an Zubehör und Retail-Hardware ihre Umsätze nicht ebenso in den Keller ziehen wie es die reinen Stückzahlen-Prognosen vermuten lassen. Augenscheinlich ist der PC-Markt kein dynamisch mit hohen Zuwachsraten nach vorn stürmender Markt, wie dies bis zum Jahr 2010 generell der Fall war.