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Hardware- und Nachrichten-Links des 4. September 2015

HardOCP haben sich einen kleinen "Aprilscherz im September" erlaubt mit der Ankündigung des "Paperlaunchs" einer "nVidia GeForce GTX Nito", welche mit der Radeon R9 Nano um den "Stückzahlen von Milliarden-Höhe" großen Mini-ITX-Markt kämpfen "soll". Hintergrund dieses kleinen Gags soll im übrigen sein, daß AMD mal wieder zu wenige Testsamples zur Verfügung stellt – so daß nun selbst im englischsprachigen Raum solch großen und bekannten Publikationen wie HardOCP, TechPowerUp und The Tech Report keine Testsamples zum Launch erhalten werden. Angesichts der Launch-Verzögerung vom ursprünglich avisierten August nunmehr auf Mitte September erscheint dies als erneut unnötiger Bremspunkt seitens AMD – und es bleibt wiederum unklar, wieso man beim AMD-Marketing nicht erkennen will, daß ein sauber durchgezogener Launch mit 25 anstatt nur 10 Testsamples von der Investitionshöhe her jede nachfolgende Werbemaßnahme um mehrere Dimensionen schlägt.

Abseits dessen könnte nVidia aber womöglich wirklich einen echten Kontrahenten zur Radeon R9 Nano bringen – immerhin gibt es die GeForce GTX 970 schon im Mini-ITX-Format. In diese Richtung wäre sicherlich auch der Vollausbau des GM206-Chips in Form der GeForce GTX 980 hin trimmbar – wenn man denn unbedingt wollte: Dies ergibt mehr Shader-Einheiten, vielleicht niedrigere reale Taktraten unter einer TDP von nur 175 Watt (wie bei der Nano), aber dies könnte auch von der reinen Performance her knapp werden. Zu diesem Zeitpunkt dürfte jedoch nVidia schlicht und ergreifend erst einmal abwarten, was AMD denn für einen wirklichen Erfolg in diesem in der Tat "riesigen Marktsegment" erzielt. So oder so lernt man dabei etwas für die Zukunft: Entweder daß sich hierfür der Aufwand nicht lohnt – oder aber daß AMD mit der Radeon R9 Nano ein völlig neues Marktsegment aufgestoßen hat. Vermutlich am donnerstäglichen 10. September wissen wir hierzu mehr.

Zur gestern schon erwähnten "PowerColor Devil 13 Dual Core R9 390" können HT4U nun noch Preis- und Terminlage nachtragen: Beim Preis langt PowerColor mit 699 Euro vergleichsweise human zu, immerhin liegt der Karte noch eine mit 120 Euro taxierbare Gaming-Maus "Razer Ouroboros" bei. Doch selbst diesen Punkt negierend, ist die PowerColor-Karte damit nicht teurer als die schnellsten AMD-Grafikkarten der Fury-Reihe oder auch nVidia-Grafikkarten bis zur GeForce GTX 980 Ti – dürfte allerdings deutlich leistungsfähiger als diese SingleChip-Modelle sein. Interessant wären an dieser Stelle wirklich entsprechene Benchmarks – die es nach dem 17. September geben sollte, denn dann soll diese neue DualChip-Kreation schon in den Handel gehen. Unter Umständen hat PowerColor hier gar ein kleines "Schnäppchen" (im relativen Sinne) für das Enthusiasten-Segment an der Hand, die 2x 8 GB Speicher reizen für eine CrossFire-Lösung doch sehr.

In der Frage, ob etwas an dem kürzlichen Gerücht dran sei, AMD hätte irgendwelche Patente auf HBM oder den Interposer, auf dem das ganze sitzt, bringen KitGuru Aufklärung in Form eines AMD-offiziellen Statements: Trotz daß AMD nun schon seit mehr als acht Jahren an HBM-Speicher forscht und entwickelt, wird man dafür keine Lizenzgebühren verlangen – und damit etwaige Wettbewerber eben nicht auszubremsen versuchen. Es war allerdings von Anfang an recht klar, daß an diesem wilden Gerücht nichts dran sein konnte: Denn nVidia würde sich nie auf so etwas einlassen, wenn das ganz rechtlich nicht abgesichert wäre – was in dem Sinne genauso auch für Speicherchip- und Interposer-Hersteller gelten dürfte. Davon abgesehen ist HBM ein offizieller JEDEC-Standard, was fast automatisch Lizenzfreiheit für die JEDEC-Mitglieder zusichert (nur ausnahmsweise sind Lizenzen zu FRAND-Bedingungen erlaubt).