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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. August 2021

Twitterer TtLexington, welcher kürzlich mit Aussagen über die GeForce RTX 40 Serie in Erscheinung trat, hat nun auch noch eine sehr interessante Aussage zur Performance-Konstallation Navi 31 vs AD102 getroffen. Die hauptsächliche Aussage, wonach Navi 31 eventuell AD102 schlagen können soll, ist dabei weniger ungewöhnlich. Dies ergibt sich schon augenscheinlich anhand der herumgereichten Performance-Ziele von "Navi 31 = 2,5 x Navi 21" sowie "AD102 = 2,0 x GA102", wenn die aktuellen Grafikchips Navi 21 und GA102 letztlich in der Spitze als nur wenig unterschiedlich schnell angesehen werden. Viel interessanter ist eher die nachfolgende Aussage zur RayTracing-Performance von Navi 31 – welche sich nur indirekt mittels der Antwort auf die Behauptung eines anderen Twitterers ergibt:

but navi31 maybe beat ad102
Quelle:  TtLexington @ Twitter am 1. August 2021
 
It will in raster.
Quelle:  Talel Sghaier @ Twitter am 1. August 2021
 
ALL
Quelle:  TtLexington @ Twitter am 2. August 2021

Denn hiermit wird faktisch versprochen, dass Navi 31 bzw. die RDNA3-Generation nicht mehr bei der RayTracing-Performance gegenüber AD102 bzw. der Lovelace-Generation zurückliegt. Da Navi 31 zwar vor AD102 herauskommen soll, der Abstand jedoch nicht wirklich groß ist, kann sich AMD somit bei der RayTracing-Performance der 5nm-Grafikchips keinerlei Abschläge gegenüber nVidia leisten. Anders formuliert: Unter RDNA3 muß die RayTracing-Performance in Relation der Rasterizer-Performance entsprechen – anders geht dieses Versprechen des Twitterers nicht auf. Es bleibt zu hoffen, dass sich dahinter ernsthafte Informationen zur Ausgestaltung bzw. Verbesserung der RayTracing-Performance unter der RDNA3-Architektur verbergen. Denn natürlich ist dies derzeit nicht mehr als ein Gerücht von noch in Überprüfung befindlicher Quelle, welches mit der nötigen Prise Salz genossen werden sollte.

Wirklich unmöglich ist das ganze allerdings auch nicht, denn eine gleichwertige RayTracing-Performance muß eigentlich die zwingende Zielsetzung von AMD für eine neue Grafikkarten-Generation für das Jahresende 2022 sein. Zu diesem Zeitpunkt dürfte die aktuelle Trennung der Benchmarks nach mit/ohne RayTracing zumindest für neue Grafikkarten aufhören, muß sich dann jede Hardware unter der bestmöglichen Grafik erweisen und gibt es keine Ausreden mehr. Die Frage ist nur, ob AMD hierbei auch das einkalkulieren kann, was nVidia bei der RayTracing-Performance der Lovelace-Generation oben drauf legen wied – ein Punkt, den AMD derzeit eigentlich nur erahnen kann, wozu aber noch einige Zeit kein gesichertes Wissen vorliegen wird. nVidia hat halt früher mit dem Thema "RayTracing" angefangen, womit man normalerweise die besseren Karten hat, die einmal erreichte Pole Position auch mit einer neuen Grafikkarten-Generation zu verteidigen.

Twitterer Harukaze5719 zeigt auf gewisse Differenzen bei den Netzteil-Anforderungen von Intels "Alder Lake" gegenüber den letzten Intel-Generationen hin. Die Daten stammen aus einem Bericht der Netzteil-Webseite "PCPowerup" auf Weibo und werden über den Screenshot einer augenscheinlichen Intel-Folie gut abgesichert. Im Grundsatz geht es hierbei nicht um TDP-Werte (jene bleiben bekannterweise gleich), sondern um höhere Peak-Stromlasten – womit insbesondere Netzteile auf jene vorbereitet sein müssen bzw. man für Alder Lake eventuell das Netzteil eine Klasse größer wählen muß. Hintergrund dessen sind laut einem weiterem Tweet höhere PL4-Limits bei Alder Lake – welche zwar nur für eine Zeitspanne von unter 10 Millisekunden gelten, aber für die Belastung von Netzteilen durchaus relevant sind.

Intel verbessert hier augenscheinlich die "Schwuppdizität" von Alder Lake bei Micro-Belastungen – dies allerdings unter dem Ausreizen von anderen Komponenten. Generell ist dies kein verkehrtes Ansinnen – es darf allerdings in Frage gestellt werden, ob man sich bei Micro-Lasten von 468 Watt gegenüber einer Prozessoren-TDP von 125 Watt nicht inzwischen ein gutes Stück von einer sinnvollen Anwendung dieser Möglichkeit entfernt hat. Wenn alle PC-Komponenten so aufgebaut wären, bräuchte man für einen Last-Verbrauch von 400 Watt dann nur wegen der Micro-Lasten durchgängig 1500W-Netzteile. Auch fordert dies AMD letztlich daraus heraus, nur aus Wettbewerbsgründen ähnliche Kapriolen mitzumachen – und damit den bislang festen Wert des "Package Power Tracking" (PPT, TDP +35%) bei Zen-Prozessoren aufzuweichen. PS: Die in den Intel-Folien notierte 165W-TDP-Klasse hat augenscheinlich keine Bedeutung, da auch für Comet Lake & Rocket Lake notiert, dort aber nie genutzt.

Die Sache mit "3dfx" hat sich nun doch als Troll-Versuch geklärt – der entsprechende Twitter-Account hat alle seine früheren Tweets gelöscht, mittels des letzten Tweets die Einstellung seiner Tätigkeit verkündet – und verweist auf den neuen Twitter-Account "AtiParody". Letzteres macht die Sache klar: Es ging um ein klein wenig Spaß in einer ansonsten komischen Zeit – und da nun auch nichts schlimmes passiert ist oder jemand zu übergroßer Hoffnung angestiftet wurde, geht dies auch in Ordnung. Vermutlich dienten die Schreibfehler und die unprofessionelle Aufmachung sogar bewußt dazu, damit dieses "Projekt" von Anfang an in Frage gestellt werden konnte. Und wenn es dann schon so enden muß, dann nicht ohne ein abschließenden 3dfx-Meme. Update: Der komplette Twitter-Account wurde nunmehr augenscheinlich gelöscht, die letzten beiden Tweets wurden hier festgehalten.