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Hardware- und Nachrichten-Links des 6./7. März 2017

Aus dem Chiphell-Forum kommen die ersten GeForce GTX 1080 Ti Benchmarks – leider komplett unter Übertaktung, womit die Normal-Performance der Karte nicht bestimmbar wird. Aber da die von Videocardz zur Verfügung gestellten Vergleichszahlen auch allesamt unter Übertaktung entstanden, mag dies angehen – gemäß welcher die übertaktete GeForce GTX 1080 Ti (außerhab des FullHD-Wertes) der übertakteten GeForce GTX 1080 um +33,4% davonzieht, was dann doch schon einmal ganz griffig aussieht. Wie dieser Wettstreit ohne Übertaktung ausgeht, muß wie gesagt offenbleiben – nominell gesehen kommt die GeForce GTX 1080 Ti von den viel niedrigeren Taktraten daher, könnte also unter Overclocking relativ gesehen mehr zulegen als die GeForce GTX 1080 (und damit unter default-Takt näher an der GeForce GTX 1080 liegen). Allerdings sind die nominellen Taktraten in den Zeiten der Power- und Temperaturlimit gesteuerten Taktraten rein Schall und Rauch – hier wird man die Realität der kommenden Launch-Benchmarks (wohl zum 10. März) abwarten müssen.

Das Ryzen-Review der koreanischen Webseite Dr. Mola (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) bringt eine feine Visualisierung der Ryzen-Performance mit sich, welche das ganze sowohl auf wenige Zahlen zusammenfasst, als dann auch sehr ansprechend darstellt. Sinnvollerweise hat man die Ryzen-Prozessoren hierbei immer auch den preislich passenden Intel-Kontrahenten sowie jeweils einem Vertreter der Bulldozer-Riege gegenübergestellt. Somit ist sehr gut der enorme Sprung von Bulldozer zu Zen zu sehen – genauso auch, wie die (relative) Spieleschwäche von Ryzen im Verhältnis zu Bulldozer eigentlich eher einen Witz-Status innehat: Die Differenz ist im großen Maßstab betrachtet eher klein und vor allem kein Vergleich zum Rückstand von Bulldozer. Die Benchmarks von Dr. Mola selber sind allerdings (dies muß angemerkt werden) eher Ryzen-freundlich, da bei der Anwendungs-Performance ein Ryzen 7 1800X sogar einen Core i7-6900K vernascht und bei der Spiele-Performance primär GPU-limitiert getestet wurde.

AMD Ryzen 7 1700 Performance-Übersicht (von Dr. Mola)
Ryzen 7 1700 Performance-Übersicht
AMD Ryzen 7 1700X Performance-Übersicht (von Dr. Mola)
Ryzen 7 1700X Performance-Übersicht
AMD Ryzen 7 1800X Performance-Übersicht (von Dr. Mola)
Ryzen 7 1800X Performance-Übersicht

Laut dem Planet 3DNow! scheint AMD gar nicht mehr gewillt zu sein, die Carrizo-basierte "Bristol Ridge" APUs noch in den Retailmarkt zu bringen. Der offiziellen Ankündigung im Oktober 2016 sind bislang immer noch keine Taten gefolgt und laut AMD soll es keine Änderung des aktuellen Status mehr geben – welcher ist, das Bristol Ridge von den OEMs für Notebooks und Komplett-PCs verwendet wird, aber der Retailhandel noch nicht einmal über Listungen dieser Prozessoren verfügt. Möglicherweise sieht man bei AMD selber, daß dieses Produkt im Retailhandel des Jahres 2017 nicht mehr zeitgemäß ist, möglicherweise will man auch einfach nur Kapazitäten auf zukünftig für AMD wichtige Produkte ziehen. Gänzlich bedauerlich ist diese faktische Absage von Bristol Ridge nicht, da es die AMD-APUs in letzter Zeit immer schwerer hatten und nun gegen die Kaby-Lake-basierten Pentiums mit HyperThreading eh als chancenlos im LowCost- und Mainstream-Markt erscheinen. Allerdings wird AMDs nächste APU in Form von "Raven Ridge" (Zen-basiert, geht laut AMD ebenfalls als "Ryzen" in den Handel) noch eine ganze Weile auf sich warten lassen – vor Jahresende 2017 dürfte da nichts passieren.

Nochmals der Planet 3DNow! berichtet über AMDs offizielle Ankündigung der Zen-Serverversion "Naples" für das zweite Quartal 2017. Gewisse Details hierzu waren vorher schon bekannt – so die 32 CPU-Kerne pro Prozessor, welche man in 1-CPU oder 2-CPU-Systemen verbauen kann. Interessant ist hierbei die technische Vorgehensweise, denn AMD nutzt für Naples augenscheinlich den ganz normalen "Zeppelin"-Die der Ryzen-Prozessoren, setzt hiervon im MCM-Verfahren aber gleich vier Stück auf das Trägermaterial. Dies resultiert dann in einem AchtKanal-Speicherinterface sowie 128 PCI-Express-Lanes pro Prozessor – wobei in einem 2-CPU-System die Hälfte hiervon für die Kommunikation der Prozessoren untereinander verwendet wird. Gegenüber Intel hat AMD mit "Naples" einige Vorteile aufzubieten: Mehr CPU-Kerne, höhere Speicherbandbreite, höhere mögliche Speichermenge – und am Ende gleich noch einen kleinen Mainboard-Chipsatz in der CPU selber, womit die entsprechenden Server-Boards einfacher ausfallen können.

AMD hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, sich an dieser Stelle wieder mit Intel zu vergleichen – und dies wiederum derart auf die Spitze zu treiben, daß der gezeigte Benchmark keine allgemeine Aussagekraft mehr hat. Denn gemessen wurde mit einer Last, welche primär die Speicherbandbreite als limitierenden Faktor hatte – logisch, das hierbei AMD mit seinem neueren Prozessor vorn liegt. Andere Server-Benchmarks dürften weitaus normaler ausfallen – wobei AMDs Ryzen wie bekannt unter Workstation-Bedingungen seine größten Vorteile hat, insofern dies gut und gerne auch auf viele Anwendungsfälle im Server-Bereich übernehmbar ist. Ganz generell scheinen die kleineren Designschwächen des (aktuellen) Zen-Designs eher nur im Spiele-Bereich zu wirken – womit von den Zen-basierten Server-Modellen mal endlich wieder Wettbewerb unter den Server-Prozessoren zu erwarten ist (was AMD aufgrund der dort realisierbaren Preise auch wirtschaftlich enorm weiterhelfen würde).