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Hardware- und Nachrichten-Links des 8. Mai 2015

Als Nachtrag zu AMDs CPU/GPU-Präsentationen zum FAD '15 wäre noch eine in diesem Zusammenhang von AMD veröffentliche Präsentation (PDF) zu erwähnen, welche alle neuen AMD-Roadmaps in einem Dokument zusammenfasst. Hierbei werden zum einen die bekannten Roadmaps aus dem CPU/APU-Bereich gezeigt, zum anderen aber auch bislang nicht erwähnte AMD Grafik-Roadmaps für das laufenden Jahr 2015. Jene sind nicht wirklich aufschlußreich, da nur sehr grob die kommende Radeon R7 300 und R9 300 Serien (Desktop) sowie die Radeon R5 M300, R7 M300 und R9 M300 Serien (Mobile) genannt wurden. Zumindest deuten diese Roadmaps an, daß der Release der Radeon R300 OEM-Grafikkarten (neben den Fiji-basierten Grafikkarten) noch nicht alles gewesen ist, daß wir also nach wie vor eine komplette neue Serie an Retail-Grafikkarten erwarten können. Nebenbei weist das in der ersten Roadmap-Slide gezeigte (halbe) Bild einer augenscheinlichen Radeon R9 390X WCE auch noch auf die Korrektheit der kürzlich herumgereichten Renderbilder zur Radeon R9 390X WCE hin.

AMD FAD '15 – AMD 2014-2015 Desktop Graphics Roadmap
AMD FAD '15 – AMD 2014-2015 Desktop Graphics Roadmap
AMD FAD '15 – AMD 2014-2015 Mobile Graphics Roadmap
AMD FAD '15 – AMD 2014-2015 Mobile Graphics Roadmap

Laut Tom's Hardware will Samsung bereits Ende 2016 bis Anfang 2017 die Serienfertigung von ARM-SoCs in der 10nm-Fertigung starten können – eine sehr ambitionierte Zielsetzung, dies ist allerhöchstens zwei Jahre nach dem Start der 14nm-Serienfertigung bei Samsung. Allerdings ist nicht ganz klar, ob sich die Originalaussage von Samsung wirklich auf die Serienproduktion von ARM-SoCs bezieht – meist sind solcherart Aussage von Chipfertigern weitaus unspezifischer und man spricht einfach vom "Start der Massenfertigung", ohne Angabe irgendwelcher Produktgruppen. Dies bedeutet dann (bei weitem) nicht, daß zu diesem Zeitpunkt dann schon Mobile-SoCs hergestellt werden können, welche zwar gegenüber den im PC-Bereich üblichen Prozessoren & Grafikchips sehr klein wirken, aber gegenüber DRAM- und Flash-Speicherchips trotzdem noch größer und vor allem deutlich komplexer sind. Neue Fertigungsverfahren werden derzeit gern zuerst rein für Flash-Speicherchips genutzt, Mobile-SoCs kommen dann üblicherweise mit 2-3 Quartalen Verzögerung hinzu (wie kürzlich auf einer feinen Fertigungsverfahren-Übersicht von Semi.org zu sehen).

Insofern ist also nicht gänzlich gesichert, ob Samsung nun wirklich von ARM-SoCs in der 10nm-Fertigung ab Ende 2016 bis Anfang 2017 gesprochen hat – oder nur allgemein den Start der 10nm-Fertigung notierte, unabhängig der herzustellenden Produkte. Als sicherer Bremspunkt kommt zudem hinzu, daß Samsung die ersten großen Chargen dieses neuen Fertigungsverfahrens für seine eigenen Bedürfnisse als Hersteller von DRAM, Flash-Speicher, Mobile-SoCs und anderem nutzen wird, da kann schnell eine monatelange Blockade der Samsung-Fertigungsanlagen rein für den Samsung-Eigenbedarf herauskommen (ähnlich wie die Apple & Qualcomm-Aufträge TSMCs 20nm-Fertigung monatelang blockiert haben). Ein realistischer Zeitpunkt, zu welchem andere Chipentwickler die 10nm-Fertigung von Samsung für ihre eigenen Mobile-SoCs nutzen können werden, ist damit der Herbst 2017. Bei den großen Prozessoren & Grafikchips des PC-Bereichs dauert es üblicherweise nochmals länger, dies dürfte dann frühestens Anfang 2018 werden – sofern Samsung überhaupt solche Produkt herstellt, bisher teilt sich dies noch primär auf GlobalFoundries, Intel und TSMC auf. Spannende Nebenfrage ist, ob GlobalFoundries für 10nm erneut auf eine Samsung-Lizenz zurückgreift – oder aber etwas eigenes entwickelt, gerade mit dem nun hinzugekommenen IBM-Knowhow.

Als Korrektur zu den News des 5. Mai ist unbedingt die Klarstellung seitens Rockstar Games zum Fall der GTA V Mods zu erwähnen: Danach bleiben Mods im Online-Spiel kategorisch verboten und werden auch weiterhin mit Spiel-Ausschluß bestraft – im Singleplayer-Spiel werden Mods hingegen "geduldet". In diesem Punkt gab es im übrigen entgegen der letzten Meldung zum Thema keine Änderung der Rockstar-EULA – jene ist seit dem 1. Oktober 2013 unverändert. Interessanterweise verbietet jene EULA aber trotzdem jegliche Spiel-Modifikationen, ohne irgendwelche Einschränkungen sowohl für Online- als auch für Offline-Spiele. Rechtlich sind Mods von Rockstar-Titeln also eigentlich nicht erlaubt und somit könnte Rockstar Games dagegen auch rechtssicher vorgehen – man duldet es halt einfach nur in Fällen von reinen Singleplayer-Mods. An diesem Punkt könnte man sicherlich über eine Änderung der EULAs nachdenken, um dieses sich anbietende Mißverständnis aus dem Weg zu räumen – und davon ganz abgesehen wäre Rechtssicherheit für die Nutzer von Offline-Mods auch eine feine (eigentlich selbstverständliche) Sache.