Laut Kyle Bennett (ehemals HardOCP & Intel) will AMD im Laufe des vierten Quartals die durchaus gute Menge von 200'000 Navi-31-Grafikchips für Radeon RX 7900 XT & XTX ausliefern, davon allein 30'000 für Referenz-Designs am (dienstäglichen) Launchtag. Zu beachten ist bei der Zahl, dass jene in aller Regel nur auf Grafikchips seitens AMD abzielt, nicht auf fertige Grafikkarten seitens der Grafikkarten-Hersteller. Damit wäre dann auch ein Grafikchip beinhaltet, welcher am 31. Dezember von AMD an die Grafikkarten-Hersteller ausgeliefert wird, dort im Laufe des Januar zur kompletten Grafikkarte verarbeitet wird und letztlich vielleicht erst im Februar im Einzelhandel ankommt. Aber natürlich sind zumindest die 30'000 Referenz-Karten zum Launchtag eine gutklassige Größe, welche nachfolgend noch von den Herstellerkarten ergänzt werden sollte.

Verified from multiple sources. @amdradeon will ship over 200K 7900 XT and XTX GPUs in Q4. Over 30K reference cards on shelves on launch day.
Quelle:  Kyle Bennett @ Twitter am 11. Dezember 2022

Ob diese Zahl hingegen bedarfsdeckend ausfällt, können wohl nur Branchen-Insider sagen – und selbst jene können über den auftretenden Bedarf vorab nur spekulieren. Aber im groben sieht dies nach einer gutklassigen Zahl aus, gemessen am Marktstand von AMD (schwach), aber auch dem besseren Preispunkt dieser NextGen-Beschleuniger bzw. dem allgemeinen Warten des Marktes auf bezahlbare Grafikkarten. Als Vergleichzahl kann man beispielsweise die 130'000 GeForce RTX 4090 nennen, welche nVidia bis Ende November ausgeliefert haben soll, zuzüglich 30'000 GeForce RTX 4080 (wie gesagt nur Grafikchips, nicht komplette Karten). Allerdings hatte nVidia wohl mit deutlich mehr GeForce RTX 4080 gerechnet, will (angeblich) jene nach einer kommenden Preissenkung dann schnell auf ein Vielfaches (!) der Absatzmenge der GeForce RTX 4090 steigern. Ergo sind für den kleineren Marktteilnehmer und gleich zwei Grafikkarten auf einmal die vorgenannten 200'000 Grafikchips (in kurzer Zeit bis Jahresende) wohl eine sehr solide Anzahl.

Einige Beachtung findet derzeit ein Interview von Gadgets360 mit Intels Raja Koduri, bei welchem es um Arc, integrierte Grafik und zukünftige Intel-Grafikchips ging. Zu letzteren bekräftigte der Intel-Grafikboss die einmal gezeigte Roadmap mit den nachfolgenden Intel-Architekturen "Battlemage" und "Celestial". Interessant daneben die Betonung auf Grafikkarten im Bereich von 200-225 Watt TDP (plus etwas darüber & darunter), wo Intel sein Augenmerk hin richten will. Dies ist keine Absage an Haloprodukte, welche Intel auch gern liefern will, sondern einfach nur eine Maßgabe, wo man das größte Marktpotential sieht und worauf Intel sich demzufolge konzentrieren will. Es bleibt zu hoffen, dass diese Zielsetzung auch mit den nachfolgenden Intel-Generationen bestehen bleibt und das ganze nicht nur ein wohlfrommer Werbespruch zur jetzigen Zeit ist, wo Intel nichts besseres als exakt diese Watt-Klasse zu bieten hat.

High-end has no limit right now. What is the definition of high-end? Is it 600 Watts? Obviously our partners and our customers want some halo SKUs for bragging rights, and we always like to figure out ways to enable that. But my priority at this point is getting that core audience, with one power connector. And that can get you up to 200-225W. If you nail that, and something a little above and a little below, all that falls into the sweet spot.
Quelle:  Intels Raja Koduri gegenüber Gadgets360, veröffentlicht am 7. Dezember 2022

Twitterer Momomo zeigt die Grund-Daten kommender HP-Notebooks mit GeForce RTX 40 Mobile-Grafiklösungen, aus welchen sich deren grundsätzliche Chip-Herkunft ableiten läßt. Danach scheint nVidia das kommende Mobile-Portfolio jeweils eine ganze Klasse niedriger als das Desktop-Portfolio anzusetzen: So basiert die "GeForce RTX 4090 Laptop" mit ihren nur 16 GB Speicher augenscheinlich auf dem AD103-Chip – und nicht dem AD102, wie die GeForce RTX 4090 des Desktop-Segments. Theoretisch wäre es natürlich möglich, den größeren Chip mit einem entsprechend abgespeckten Speicherinterface zu verwenden, aber gerade im Mobile-Segment sind Vollausbau-Varianten von Grafikchips sogar häufiger als im Desktop-Segment anzutreffen. Für den Augenblick sieht es damit so aus, als würde nVidia seine Mobile-Lösungen rein Namens-technisch jeweils glatt eine Stufe höher als die Desktop-Lösungen ansetzen.

WCCF Tech haben eine Aussage von nVidia gegenüber Börsenanalysten erspäht, nachdem nVidia im Jahr 2024 etwas zur nächsten Grafik-Architektur sagen will. Dies bedeutet nicht zwingend einen Launch noch im selben Jahr, aber natürlich selbiges damit genauso zur Debatte. Ohne von nVidia direkt genannt worden zu sein, dürfte es sich hierbei um um die "Blackwell"-Architektur handeln. Dass jene Aussage von einem Mitarbeiter der Datacenter-Sparte bei nVidia kam, deutet einmal mehr darauf hin, dass "Blackwell" erst einmal eine HPC-Architektur ist. Nichtsdestotrotz könnten potentiell auch Gaming-Chips unter diesem Codenamen laufen, bei der Ampere-Generation war dies alles unter einem Dach. Wie auch immer hier die genauen Codenamen lauten, darf man letztlich eine neue Grafikchip-Generation von nVidia gegen Ende 2024 unter dann der 3nm-Fertigung von TSMC (oder womöglich von Samsung) erwarten, nVidia hat da eine ziemlich solide 2-Jahres-Kadenz.