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News des 1./2. Juni 2024

Laut dem oftmals kundigen Twitterer Wxnod soll sich AMDs Ryzen 9000 (angeblich) preislich auf dem Stand von Ryzen 7000 einfinden. AMD hat hierzu in seiner Computex-Keynote nichts gesagt (extra Meldung folgt) bzw. dort nur die bereits geleakten Prozessoren-Daten bestätigt. Wirklich günstig würde Ryzen 9000 somit mit Einstiegspreisen von 300, 400, 550 und 700 Dollar für die 6/8/12/16-Kerner nicht werden – weil die Zen4-basierten Vorgänger im Einzelhandel üblicherweise inzwischen deutlich darunter zu finden sind. Allerdings entspricht es inzwischen dem AMD-Prinzip bei den Ryzen-Prozessoren, mit vergleichsweise hohen Listenpreisen anzufangen und den Markt dann die Preislage herunterregeln zu lassen. Intels Prozessoren kleben hingegen oftmals jahrelang am Listenpreis, egal ob da bereits eine Nachfolge-Generation auf dem Markt ist.

It is rumored that the msrp price of amd 9000 series CPU is the same as that of 7000 series CPU
Quelle:  Wxnod @ X am 1. Juni 2024

In seiner (inoffiziellen) Computex-Keynote hat nVidia primär über HPC/AI-Gerätschaften sowie die Bedeutung von künstlicher Intelligenz gesprochen, zu Consumer-Gerätschaften gab es praktisch nichts. Dies war allerdings zu erwarten, die teilweise vorhandenen Gerüchte über eine Ankündigung von "Gaming-Blackwell" auf der Computex wurden seinerzeit schon bezweifelt, da dies einfach eine (viel) zu frühe Wortmeldung für ein Jahresend-Projekt wäre. nVidia hat hingegen offiziell bestätigt, dass man im HPC/AI-Segment auf einen Ein-Jahres-Rhythmus gehen wird, nächstes Jahr somit die "Rubin"-Architektur für HPC/AI-Bedürfnisse folgen wird. Zudem wird es immer auch noch Refresh-Lösungen á "Blackwell Ultra" und "Rubin Ultra" geben, deren Grundlage augenscheinlich jedoch kein neues Stück Silizium ist. Für Consumer-Architekturen hat dies alles wohl keine Bewandtnis, dort steht der Codename des "Blackwell"-Nachfolgers noch aus.

Mit dem Ende des Monats Mai ist die Frist abgelaufen, mittels welcher die Mainboard-Hersteller zugunsten von Intels Stabilitäts-Problemen bei "Raptor Lake" BIOS-Updates mit Intels neu definierten "Default Settings" auflegen sollten. Gemäß der ComputerBase (jüngst schon verlinkt) ist dies in der Praxis nur partiell der Fall, haben die Mainboard-Hersteller hier noch einige Leerstellen zu füllen. Eine saubere Aufklärung, dass dies nun des Rätsels Lösung (gegenüber den Stabilitäts-Problemen) sein soll, wurde damit aber auch noch nicht erbracht – und Intel selber hält sich derzeit wohlweislich zurück bzw. die Fachpresse stochert hier (leider) auch nicht mehr drin herum. Dabei ergeben sich einige interessante Fragestellungen: Wie ob die Autooptimierungs-Settings der Mainboard-Hersteller auch weiterhin von deren Garantie gedeckt werden – oder ob bei Nutzern ohne Stabilitäts-Probleme nun mit den "Intel Default Settings" eine zwangsweise Performance-Regression stattfinden muß, um auch zukünftig in der Garantie zu bleiben.

Genauso noch betrachtet werden muß eigentlich der Performance-Verlust zwischen vorherigem Mainboard-default und nunmehr den "Intel Default Settings" – idealerweise in einem größerem Testfeld wie bei Launch-Reviews und natürlich gleich im Vergleich mit AMDs Ryzen 7000 Prozessoren. Sicherlich geht es da meist nur um ein paar Prozentpunkte, aber gerade im Feld der Anwendungsperformance liegen Zen 4 und Raptor Lake derart nah beieinander, dass sich diese Neubetrachtung durchaus lohnen würde. Letztlich wäre dies auch eine Dokumentation dessen, um was man beim Launch mittels der hochgezogenen Mainboard-Settings auf Intel-Seite "behumst" wurde. Aber wahrscheinlich versuchen die Hardware-Tester eine derartige faktische Selbstentblößung lieber zu vermeiden. Denkbarerweise kann man aus den kommenden Launch-Reviews zu "Zen 5" nachträglich jenen Faktor herausziehen, um welchen Raptor Lake bisher zu gut dargestellt wurde.

Gemäß der von Twitterer TechEpiphany erhobenen Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory hat sich der Grafikkarten-Markt in der 22. Woche wieder etwas von seinem vorwöchentlichen Tiefpunkt erholt. Wirklich großartige Absatzzahlen wurden dennoch nicht geschrieben, auch daran abzulesen, dass die Führungsposition in den Verkaufscharts mit nur 220 Stück (von der GeForce RTX 4070 Ti Super) eingenommen wurde. Schaut man sich die Tendenzen über die bisherigen Jahreswochen an, dann hat AMD derzeit mit einem zurückgehenden Interesse zu kämpfen, während nVidias "SUPER"-Refresh sich durchaus verkaufsbelebend ausgewirkt hat. Allerdings hat nVidia seine zwischenzeitliche Steigerung der durchschnittlichen Verkaufspreise (ASP) auch nicht halten können und befindet sich in dieser Disziplin derzeit wieder auf einem klar absteigenden Ast. Der (große) ASP-Abstand zu AMD bleibt allerdings gewahrt, so dass 53% Absatz-Anteil bei nVidia zu einem Umsatz-Anteil von gleich 61% führen können.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
1. Woche 2024 4050 Stück 64,0%   34,8%   1,2% 2,20M € 61,9%   37,6%   0,5% 525€   585€   238€
2. Woche 2024 3445 Stück 63,8%   35,0%   1,2% 1,92M € 60,0%   39,6%   0,4% 524€   632€   200€
3. Woche 2024 3365 Stück 57,9%   40,6%   1,5% 1,97M € 51,1%   47,4%   0,5% 528€   686€   181€
4. Woche 2024 3480 Stück 47,7%   51,4%   0,9% 2,25M € 42,7%   57,0%   0,3% 580€   717€   238€
5. Woche 2024 4560 Stück 49,7%   49,7%   0,6% 3,02M € 42,0%   57,8%   0,2% 560€   770€   196€
6. Woche 2024 3590 Stück 51,3%   47,2%   1,5% 2,26M € 44,2%   55,3%   0,5% 543€   736€   202€
7. Woche 2024 3460 Stück 54,9%   43,9%   1,2% 2,22M € 48,1%   51,5%   0,4% 563€   753€   203€
8. Woche 2024 3540 Stück 53,8%   45,6%   0,6% 2,27M € 47,0%   52,8%   0,2% 561€   744€   232€
9. Woche 2024 3375 Stück 51,4%   47,9%   0,7% 2,09M € 45,5%   54,3%   0,2% 547€   701€   211€
10. Woche 2024 3210 Stück 52,0%   47,4%   0,6% 2,09M € 43,8%   56,0%   0,2% 548€   771€   175€
11. Woche 2024 2930 Stück 54,1%   45,6%   0,3% 1,79M € 48,7%   51,2%   0,1% 551€   687€   127€
12. Woche 2024 2680 Stück 52,4%   45,5%   2,1% 1,60M € 47,7%   51,6%   0,7% 544€   677€   208€
15. Woche 2024 2485 Stück 53,1%   45,9%   1,0% 1,51M € 44,9%   54,7%   0,4% 513€   724€   235€
16. Woche 2024 2770 Stück 44,6%   54,1%   1,3% 1,80M € 34,5%   65,1%   0,4% 503€   781€   181€
17. Woche 2024 2450 Stück 49,6%   50,0%   0,4% 1,52M € 40,7%   59,2%   0,1% 511€   736€   122€
18.-20. Woche 2024 2083 Stück p.W. 46,8%   52,1%   1,1% 1,41M € p.W. 34,9%   64,7%   0,4% 506€   843€   224€
21. Woche 2024 1795 Stück 54,0%   44,9%   1,1% 1,04M € 45,0%   54,4%   0,6% 484€   706€   333€
22. Woche 2024 2345 Stück 46,0%   52,7%   1,3% 1,42M € 38,9%   60,7%   0,4% 512€   698€   197€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche

Gleichfalls kommen von Twitterer TechEpiphany die Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory für die 22. Woche, welche einen sehr viel kräftigeren Absatz-Aufschwung sehen, fast hinauf auf das Absatz-Niveau zum Jahresanfang. Dabei hat sich bei den Plattformen AM5 und LGA1700 nur maßvoll etwas getan, der größte Sprung auf den nahezu dreifachen Absatz gab es bei der AM4-Plattform. Wenn hier nicht gerade Sonderaktionen am laufen waren, wäre eher ein statistischer Aussetzer als Erklärung denkbar, wirklich "normal" sieht speziell der AM4-Absatz jedenfalls nicht aus. In einer zusammengefassten Quartals-Statistik würde solches verwischt werden, eine wöchentliche Statistik ist nun einmal ein wenig kleinteilig und daher stärker anfällig für eventuelle Fehler und tatsächliche Schwankungen. In jedem Fall erreicht AMD damit in der aktuellen Wochen-Statistik eine Absatz-Marke von satten 91,9% – was weiterhin keinen Belang für die weltweiten Absatzzahlen hat, dort ist die übergroße Bedeutung des OEM-Geschäfts maßgeblich.

Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024
Absatz Anteile Umsatz Anteile ASPs AM4, AM5, 1200, 1700
1. Woche 2024 6120 Stück 90,5%   9,5% 1,64M € 87,3%   12,7% 258€   358€ 2820, 2720, 50, 530
2. Woche 2024 6105 Stück 87,1%   12,9% 1,66M € 84,3%   15,7% 263€   332€ 2450, 2870, 80, 705
3. Woche 2024 5915 Stück 87,1%   12,9% 1,59M € 84,1%   15,9% 260€   332€ 2520, 2630, 65, 690
4. Woche 2024 5970 Stück 89,6%   10,4% 1,54M € 86,4%   13,6% 243€   330€ 2780, 2520, 40, 580
6. Woche 2024 5035 Stück 83,8%   16,2% 1,40M € 80,6%   19,4% 267€   334€ 1580, 2640, 70, 725
7. Woche 2024 4810 Stück 88,8%   11,2% 1,36M € 86,5%   13,5% 276€   340€ 1720, 2550, 30, 510
8. Woche 2024 5345 Stück 87,7%   12,3% 1,45M € 84,8%   15,2% 262€   336€ 2050, 2640, 55, 600
9. Woche 2024 5360 Stück 87,6%   12,4% 1,42M € 85,0%   15,0% 258€   320€ 2205, 2490, 80, 575
10. Woche 2024 4600 Stück 86,1%   13,9% 1,23M € 82,5%   17,5% 256€   337€ 1710, 2250, 60, 580
11. Woche 2024 4275 Stück 87,3%   12,7% 1,18M € 84,5%   15,5% 267€   334€ 1555, 2170, 20, 515
12. Woche 2024 4780 Stück 90,0%   10,0% 1,22M € 87,0%   13,0% 248€   330€ 2050, 2250, 20, 460
15. Woche 2024 4525 Stück 83,3%   16,7% 1,27M € 80,0%   20,0% 269€   335€ 1460, 2310, 40, 715
16. Woche 2024 4900 Stück 87,8%   12,2% 1,25M € 86,1%   13,9% 251€   290€ 1900, 2400, 40, 555
17. Woche 2024 3830 Stück 83,3%   16,7% 1,06M € 81,1%   18,9% 269€   311€ 1130, 2060, 40, 590
18.-20. Woche 2024 3293 Stück p.W. 86,2%   13,8% 0,89M € p.W. 83,3%   16,7% 261€   328€ 1143, 1693, 32, 422 p.W.
21. Woche 2024 3040 Stück 86,2%   13,8% 0,78M € 82,8%   17,2% 247€   319€ 1075, 1545, 10, 390
22. Woche 2024 5830 Stück 91,9%   8,1% 1,47M € 89,1%   10,9% 244€   342€ 3040, 2320, 20, 450
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche