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News des 15. September 2022

Nachdem es mittlerweile tägliche Leaks zu den GeForce RTX 40 Grafikkarten gibt, fällt ein wenig auf, dass da auf AMD-Seite bei der genauso anstehenden "Radeon RX 7000" Serie noch ziemlich alles "dicht" ist. Dabei ist jene nicht wesentlich weiter entfernt, angeblich soll Navi 31 schon im November antreten – sprich in Monatsfrist gegenüber nVidias AD102. Allerdings hat AMD-Mitarbeiter Sasa Marinkovi kürzlich auf Twitter gegenüber den verschiedlichen RTX40-Leaks reagiert, und damit indirekt auch einen Hinweis auf die eigenen RDNA3-Grafikchips gegeben. Die getroffene Aussage "größer bedeutet nicht zwingend besser" dürfte sicherlich mit Chipfläche und Transistorenmenge des AD102-Chips zusammenhängen, hierzu gab es schließlich erst kürzlich neues. Andererseits versprich AMD damit auch nichts ungewöhnliches, denn Navi 31 wurde zuletzt in der Gerüchteküche auch schon kleiner als AD102 eingeschätzt.

bigger doesn't necessarily mean better
Quelle:  AMDs Sasa Marinkovic auf Twitter am 15. September 2022

Hardware Fertigung Chip-Fläche
AMD Navi 31 48 WGP, 96 CU, 12'288 FP32 @ 384 Bit 5/6nm TSMC ~533mm²  (mit zusätzlich 6x 3D V-Cache ~650mm²)
AMD Navi 32 30 WGP, 60 CU, 7680 FP 32 @ 256 Bit 5/6nm TSMC ~350mm²
AMD Navi 32 16 WGP, 32 CU, 4096 FP 32 @ 128 Bit 6nm TSMC ~203mm²
nVidia AD102 144 CU, 18'432 FP 32 @ 384 Bit TSMC 4N möglicherweise: 629mm² mit 75,38 Mrd. Transistoren
nVidia AD103 84 CU, 10'752 FP 32 @ 256 Bit TSMC 4N ca. 360-380mm²
nVidia AD104 60 CU, 7680 FP 32 @ 192 Bit TSMC 4N unbekannt
Anmerkung: alle Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Den Punkt, dass dies nicht besser sein soll, kann man zudem noch unter einem anderen Bezug sehen – dem Stromverbrauch. Passend hierzu blättern Igor's Lab verschiedentliches Insider-Wissen über eine mögliche Radeon RX 7900 XT Platine aus, welche einige bekannte Details bestätigt und andere hinzufügt. So verfügt jene Platine über 12 Plätze für GDDR6-Speicher, womit eine Speicherbestückung von 24 GB möglich ist – eine Bestätigung des 384-Bit-Interfaces von Navi 31. Als Stromversorgung für ein "mutmaßliches Boardpartner-Design" sind hingegen drei 8polige Stromstecker zu sehen – was selbst im Overclocking-Betrieb und unter Einrechnung des PCI-Express-Slots den maximalen Stromverbrauch auf ca. 500 Watt limitiert. Der Grenzwert im Normalbetrieb dürfte dann entsprechend niedriger liegen.

Sofern man die Stromversorgung über PCI Express nicht nutzen will (wird heutzutage bei Spitzen-Grafikkarten oftmals nicht mehr angezapft), dann sollte die reguläre Karten-TDP eher bei 400 Watt liegen. Auch wenn AMD-Grafikkarten der RDNA3-Generation vielleicht doch den neuen 12VHPWR-Stromstecker benutzen werden, sollte deren Stromhunger somit weiterhin unterhalb der jeweiligen nVidia-Pendants rangieren. Natürlich wäre es an dieser Stelle besser zu wissen, dass die Differenz nicht nur bei 400 zu 450 Watt liegt bzw. dass es vor allem bei den kleineren AMD-Karten dann deutlich stärker mit dem Stromverbrauch nach unten geht als im sich abzeichnenden RTX40-Portfolio. Aber dies läßt sich derzeit noch nicht absehen, bedarf endlich einmal Leaks zu konkreten Grafikkarten-Modellen auf AMD-Seite.

Die ComputerBase bringt eine ganze andere Auflösung zu nVidias kryptischen Tweet daher, welcher wie bekannt drei Nummern angibt: Danach ergeben "(208)629-7538" auch eine US-Telefonnummer, hinter welcher die Bandansage "Tell us, how fast would you like to go" zu hören ist. Augenscheinlich, dass nVidia dies derart arrangiert hat – was gleichzeitig die Möglichkeit offenläßt, dass diese drei Nummern weiterhin zwei Bedeutungen haben, jene Bandansage dann als Gag oben drauf. Mit einem weiteren Teaser hat nVidia zudem laut VideoCardz indirekt bestätigt, dass sich die kommende Grafikchip-Architektur auf die britische Mathematikerin "Augusta Ada King-Noel, Countess of Lovelace" bezieht.

Die PC Games Hardware berichtet über "Radeon RX 6000 Preissenkungen" seitens AMD und verweist dabei auch auf eine entsprechende AMD-Seite. Jene zeigt allerdings "nur" entsprechende US-Einzelhandelspreise an und spricht nirgendwo direkt von einer offiziellen Preissenkung. Natürlich muß es jene intern gegeben haben, wenn die US-Händler eine Radeon RX 6900 XT für 699 Dollar anbieten (Listenpreis $999) oder eine Radeon RX 6600 für 259 Dollar (Listenpreis $329). Allerdings ist es auch der Lauf der Welt, dass Grafikkarten zwei Jahre nach dem Start der jeweiligen Generation und zudem kurz vor dem Erscheinen der nachfolgenden Generation im Einzelhandel beachtbar unter Listenpreis notieren. Der Listenpreis enthält schließlich auch zu "Normalzeiten" (ohne Cryptomining-Übertreibung) immer einen gewissen EarlyAdopter-Aufschlag, welcher sich mit der Zeit abschmelzen sollte.

Selbst die Klage, dass es solcherart Preise derzeit noch nicht in Euroland gäbe, führt ins Leere – denn umgerechnet auf dem aktuellen Währungskurs ergeben die genannten 699 Dollar für eine Radeon RX 6900 XT derzeit immerhin 833 Euro, was ziemlich gut zum aktuellen Bestpreis in hiesigen Gefilden von 839 Euro passt. Zusammengefasst hat AMD mit diesem Blogposting nur auf die abgesenkten Straßenpreise zur Radeon RX 6000 Serie hingewiesen, hatte allerdings keine offizielle Preissenkung zu verkünden. Aufgrund des schlechten Währungskurses bekommen Europäer von diesen niedrigeren Straßenpreisen allerdings nur einen gewissen Bruchteil mit, da der Euro derzeit um gut 20% schwächer notiert als zur "guten alten Zeit".