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News des 16. Mai 2025

Von (gewöhnlich gut informierten) Twitterer HXL kommen hochinteressante Ausführungen zur Hardware-Gestaltung von "Medusa Point", AMDs nächster Mobile-APU auf Basis von Zen 6. Danach werden die kleineren Modelle – welche im Verkauf als Ryzen 5 & 7 laufen – mittels eines monolithischen Chips realisiert, welcher 4 reguläre CPU-Kerne, 4 Dense-Kerne und 2 LowPower-Kerne mit einer iGPU mit 8 Shader-Clustern verbinden. Hier dürfte dann natürlich auch Chipsatz-Funktionalität und Speicherinterface integriert sein, damit dies als einzelner Chip funktionsfähig ist. So weit, so normal – was dann nicht mehr auf die größeren Modelle von Medusa Point zutrifft, welche als Ryzen 9 in den Verkauf gehen werden. Hier kommt zu dem monolithischen SoC noch ein weiteres Chiplet hinzu, welches 12 reguläre CPU-Kerne enthält – augenscheinlich das 12-Kern-CCD aus dem Desktop-Segment. Mit der kleineren Ausführung sind somit maximal 10 CPU-Kerne möglich, mit der größeren Ausführung steigert man dies auf maximal 22 CPU-Kerne – wobei konkrete CPU-Modelle natürlich auch mit gewissen Abspeckungen hiervon antreten können.

Medusa Point 1
R5/R7=4C+4D+2LP+8CU RDNA 3.5+
R9=12C CCD+4C+4D+2LP+8CU RDNA 3.5+
APU=IOD👀

Quelle:  HXL @ X am 16. Mai 2025

Zudem stellt dies eine clevere Verbindung der Vorteile von monolithischer und Chiplet-Bauweise dar: Die kleineren Modelle monolithisch, die größeren Modelle, wo preislich mehr Platz existiert, dann als Chiplet – und zwar unter Verwendung eines Chiplets, welches man für Desktop- und Server-Bedürfnisse sowieso in großen Mengen herstellt. Faktisch wird hiermit das Prinzip von "Strix Halo" erstmals auf die regulären bzw. in großer Stückzahl gebauten AMD-APUs ausgedehnt. Sicherlich dürfte AMD diesen Weg zukünftig weitergehen und auch bei Mobile-Prozessoren noch mehr Chiplets hineinbringen. Der Übergang auf diese Bauweise ist aber nicht ganz trivial, gerade da bei Mobile-Prozessoren (wegen der deutlich geringeren durchschnittlichen Verkaufspreise, –42% weniger als bei Desktop-Prozessoren) genau auf die Kosten geschaut werden muß. Zugleich geht AMD mit diesem Chip-Projekt Intel bei einem seiner bisher starken Punkte an – der hohen Kern-Anzahl gerade bei Mobile-Prozessoren. Ob dies für die meisten Standard-Notebooks Sinn macht, kann zwar gestritten werden, aber in jedem Fall bietet die höhere Kern-Anzahl Intel bislang einen klaren Werbe-Vorteil im Markt der Mobile-Prozessoren.

Bei Heise hatte man einen noch etwas breiteren Zugang zu den Marktanteils-Zahlen zum Prozessoren-Markt, womit sich dann auch der Anteil der ARM-Modelle beziffern läßt. Jener liegt bei Consumer-Prozessoren im abgelaufenen ersten Quartal 2025 bei 13,9%, über alle Prozessoren gerechnet bei 11,9% (Client + Server + Spielekonsolen-SoCs + weitere). Inwiefern der jeweilige Rest zu 86,1% bzw. 88,1% vollständig von x86-Prozessoren bestritten wird, ist genauso unklar. Es dürfte sicherlich der Löwenanteil sein, allerdings existieren wenigstens bei Server-Prozessoren noch einige andere CPU-Architekturen, selbst wenn jene in diesem Segment nicht auf größere Stückzahlen kommen dürften. Der ARM-Anteil am Gesamtmarkt wird natürlich durch die Apple-Gerätschaften nach oben gedrückt, welche wegen ihres komplett abgeteilten Ökosystems jedoch nicht wirklich Teil eines gemeinsamen Marktes darstellen. Würde man Apple hier herausnehmen und somit ARM-seitig nur noch die PC-Prozessoren von Qualcomm sowie einiger Server-Anbieter zählen, dürfte es ARM wohl schwer haben, oberhalb von 2% zu landen. In gewissem Sinne ist die Konzentration auf die Zahlen der x86-Anbieter somit weiterhin zielführend – wenngleich dennoch endlich, denn in Zukunft wird es wohl mehr ARM-basierte Prozessoren im freien PC-Markt geben.

CPU Stückzahlen-Marktanteile Q1/2025 ARM andere
Client (Desktop & Mobile) 13,9%
(Q4/2024: 10,9%)
86,1%
(Q4/2024: 89,1%)
alle CPUs (inkl. Server, Konsolen-SoCs) 11,9%
(Q4/2024: <10%)
88,1%
(Q4/2024: >90%)
Stückzahlen-Marktanteile!     Quelle aller Zahlen: Mercury Research, berichtet von Heise

Sony nennt die Systemanforderungen für "Stellar Blade", welches am 12. Juni dann auch für den PC erscheinen wird. Das 2024er PS5-Spiel auf Basis der Unreal Engine 4 kommt mit recht maßvollen Hardware-Anforderungen daher, beachtenswert u.a. die oberhalb der Hardware-Empfehlung nicht mehr steigende und damit nur auf dem Niveau Core i5-8400 oder Ryzen 5 3600X verweilende CPU-Anforderung. Der Grafikkarten-Einstieg fordert zwar wenigstens GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 580 8GB ab, danach geht es aber genauso in maßvollen Schritten nach oben, in der Spitze will man für die 4K-Auflösung unter dem "Very High" Bildqualitätspreset entweder GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 7900 XT sehen. Die VRAM-Anforderungen wurden nicht genau spezifiziert, aber angesichts der Nennung mehrerer 8-GB-Grafikkarten dürfte jene VRAM-Menge unterhalb der 4K-Auflösung wohl ausreichend sein.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Stellar Blade"
Minimum Empfehlung "High" "Very High"
gedacht für FHD "Low" @ 60 fps WQHD "Medium" @ 60 fps WQHD "High" @ 60 fps 4K "Very High" @ 60 fps
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 12, 75 GB freier Festplatten-Platz (SSD durchgehend empfohlen)
CPU Core i5-7600K oder Ryzen 5 1600X Core i5-8400 oder Ryzen 5 3600X Core i5-8400 oder Ryzen 5 3600X Core i5-8400 oder Ryzen 5 3600X
Speicher 16 GB RAM 16 GB RAM 16 GB RAM 16 GB RAM
Grafik GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 580 8GB GeForce RTX 2060 Super oder Radeon RX 5700 XT GeForce RTX 2070 Super oder Radeon RX 6700 XT GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 7900 XT