Der X/Twitter-Bot BenchLeaks (via VideoCardz) weist auf das erste Geekbench-Ergebnis zu einem Prozessor des Intel Arrow Lake Refreshs hin – einem als "Core Ultra 7 270K Plus" benanntem Modell mit interessanterweise der vollen Kern-Anzahl des zugrundliegenden Siliziums. Im Gegensatz zum Core Ultra 7 265K, wo 8 Performance- und 12 Effizienz-Kerne aktiv sind, operiert der Core Ultra 7 270K Plus mit 8 Performance- und 16 Effizienz-Kernen – ganz wie das bisherige Spitzenmodell, der Core Ultra 9 285K. Der einzige Unterschied liegt im maximalen Boosttakt, welche laut dem Geekbench-Ergebnis beim Core Ultra 7 270K Plus mit 5.5 GHz noch leicht unterhalb des Core Ultra 9 285K mit bis zu 5.7 GHz rangiert. Das Geekbench-Resultat soll zwischen beiden Prozessoren dennoch fast deckungsgleich sein, womit der Arrow Lake Refresh also doch noch mehr als rein nur etwas mehr Takt sowie eine stärkere NPU mitbringen dürfte – eben augenscheinlich auch mehr CPU-Kerne. Ob dies dann bei allen weiteren Modellen beibehalten wird, bleibt allerdings abzuwarten.
Arrow Lake | Arrow Lake Refresh | |||
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Core Ultra 9 285K | 8P+16E/24T | ➔ | möglw. "Core Ultra 7 290K Plus" | ? |
Core Ultra 7 265K | 8P+12E/20T | ➔ | Core Ultra 7 270K Plus | 8P+16E/24T |
Core Ultra 5 245K | 6P+8E/14T | ➔ | möglw. "Core Ultra 5 250K Plus" | ? |
Core Ultra 5 225 | 6P+4E/10T | ➔ | möglw. "Core Ultra 5 230 Plus" | ? |
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen |
Natürlich würde die Differenz nach unten hin eigentlich zu groß werden, wenn Intel unterhalb des Core Ultra 7 270K Plus nicht mit mehr CPU-Kernen anrückt. Andererseits sind die dort bislang gebotenen 6P+8E ideal, um das kleinere ARL-Die zu verwenden, welches Intel ansonsten auch im Mobile-Segment benutzt. Sollte es bei Core Ultra 5 235 bis 245K somit mehr CPU-Kerne geben, muß zwingend das größere 8P+16E-Die angesetzt werden, sprich steigt der Kostenaufwand Intels. Davon abgesehen wird noch interessant, wie Intel angesichts des Core Ultra 7 270K Plus auf der maximal möglichen Anzahl an CPU-Kernen das noch oben drüber stehende Spitzenmodell – möglicherweise "Core Ultra 7 290K Plus" genannt – abheben will. Dies kann dann eigentlich nur noch mittels Taktrate oder auch mehr TDP geschehen, dürfte letztlich aber nicht wahnwitzig viel Performance-Unterschied erzeugen. Zumindest macht Intel mit dieser zumindest teilweise höheren Kern-Anzahl den Arrow Lake Refresh nunmehr klar interessanter, bekommt Arrow Lake nach seiner Performance-Neubetrachtung sowie den Nachtests zu den kleineren Modelle eine weitere Chance.
Bei ComputerBase und Notebookcheck hat man sich die CPU-Performance von Apples M5 unter einigen synthetischen Benchmarks im Vergleich zu aktuellen PC-Prozessoren von AMD, Intel & Qualcomm angesehen. Jene sehen (wieder einmal für Apple) hervorragend aus, immer einrechnend den Punkt, dass Apple dies alles mit einer Stromaufnahme von nur ca. 30 Watt realisiert (laut Notebookcheck kurzzeitig bis zu 30,5W, dauerhaft dann nur 27,5W). Bei der reinen Singlethread-Performance frühstückt der M5 sogar aktuelle Desktop-Prozessoren ab: Unter dem Cinebench 2024 erzielen Core Ultra 9 285K sowie Ryzen 9 9950X3D ihre 145 bzw. 138 Punkte, der M5 kommt hingegen bei 200 Punkten heraus. Unter dem Geekbench 6 sind es hingegen 3434 Punkte für den Ryzen 9 9950X3D sowie 4326 für den M5. Natürlich profitiert Apple hier zum Teil wieder von der fortschrittlicheren Fertigung, denn wie auch schon die M4-Generation kommt die M5-Generation bereits unter dem 3nm-Node daher.
Hardware | GB6/ST | CB24/ST | GB6/MT | CB24/MT | |
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Apple M5 | 10C/10T @ ~30W | CB: 4325 — NBC: 4326 | 200 | CB: 17'612 — NBC: 18'054 | 1172 |
Apple M4 | 10C/10T | CB: 3757 — NBC: 3673 | 174 | CB: 15'030 — NBC: 15'128 | 986 |
Core Ultra 9 285H | 6P+8E+2LP/16T @ 45/115W | CB: 3000 | - | CB: 17'612 | - |
Core Ultra 9 268V | 4P+4LP/8T @ 17/37W | NBC: 2871 | 123 | NBC: 11'279 | 600 |
Ryzen AI 9 HX 370 | 4P+8D/24T @ 28W | CB: 2831 — NBC: 2949 | 120 | CB: 13'863 — NBC: 15'735 | 1207 |
Snapdragon X2 Elite Extreme | 18C/18T | CB: 4072 | - | CB: 23'693 | - |
Snapdragon X Elite X1E-84-100 | 12C/12T | CB: 2927 — NBC: 2834 | 127 | CB: 14'532 — NBC: 15'665 | 866 |
gemäß der Benchmarks von ComputerBase und Notebookcheck |
Speziell die Singlethread-Benchmarks werden hiervon allerdings kaum beeinflusst, gerade da die Apple-SoCs sowieso keine überragenden Taktraten aufbieten (max. 4.6 GHz). AMD und Intel müssen da durchaus noch einiges aufholen. Insbesondere beweisst Apple mit dem M5, dass man trotz gleicher Chipfertigung, ohne größerer Kern-Anzahl und/oder mehr TDP sowie einem kaum beachtbaren Taktratensprung (+5%) dennoch +14-19% Performancegewinn bei einem Release-Abstand von nur anderthalb Jahren herausholen kann, wenn auch nur unter diesen üblicherweise gut skalierenden synthetischen Benchmarks. IPC-Gewinne sind also auch weiterhin möglich, es muß nicht immer alles nur in Richtung höherer Kern-Anzahl oder dickerem Powerlimit gehen. Leider sind die Apple-Angebote nicht wirklich in der Lage, AMD & Intel unter Druck zu setzen, da die Apple-Angebote nur in einem vollkommen abgeteilten Nischenmarkt verkauft werden, somit in der Praxis außerhalb der Konkurrenz stehen.
BornCity bieten einen schönen Abriß der Diskussion über das erwartete Platzen der KI-Blase, während Golem jene mit dem Dotcom-Crash von anno 2000 vergleichen. Ein neuerlicher Crash dürfte in der Tat angesichts der Extrem-Bewertung mancher Firmen zusammen mit fehlenden Renditeerwartungen passieren – es ist inzwischen nur noch die Frage, wann dies passiert. Allerdings darf man sich hiervon auch kein echtes Ende des KI-Themas versprechen. Auch hierbei dürfte es sich eher wie das Platzen der Internet-Blase um die Jahrtausendwende herum abspielen: Alles wird auf das zurechtgestutzt, was sich wirklich rechnet. Zudem verschwinden insbesondere die kleineren Anbieter vom Markt, die größeren werden sich zumeist retten können. Hierbei wäre auch ein Punkt einzurechnen, welcher derzeit selten thematisiert wird: Insbesondere Amazon, Google, Microsoft und Oracle haben ihre (heftigen) KI-Investitionen zumeist aus Gewinnen früherer Jahre finanziert, mussten sich hierfür überhaupt nicht verschulden. Ein Platzen der KI-Blase kann die Börsenbewertung dieser Unternehmen in den Keller schicken, ändert aber wenig an der gesunden Substanz dieser Unternehmen (über andere Geschäftsfelder).
Deutlich schwerer werden es im Fall des Falles die reinen KI-Unternehmen haben, denen kann dann durchaus von einem zum anderen Tag alles wegbrechen – déjà-vu Dotcom-Crash. Rein perspektivisch ist irgendwann einmal durchaus eine KI-Wirtschaft vorstellbar, nur sind dafür die derzeit gebotenen Rechenleistungen pro Dollar einfach noch zu schwach bzw. befindet sich KI weiterhin noch in der Lernphase zwischen Spielerei mit den Möglichkeiten hin zu einem realen Produktivitätsgewinn. Geld hiermit verdient werden kann erst dann, wenn der Produktivitätsgewinn auch in der Praxis der Käufer entsprechender KI-Produkte erreicht ist, nicht nur innerhalb von Marketing-Präsentationen der beteiligten Anbieter. Zudem besteht eine gute Chance darauf, dass sich ein auch für die Käufer rechnendes Geschäft erst dann erreichbar ist, wenn einige Anbieter (insbesondere nVidia) von ihren extremen Renditen herunterkommen, welche den Preispunkt der Sache derzeit künstlich aufblähen. Im Fall der früheren Dotcom-Blase hat sich nunmehr 25 Jahre später herausgestellt, dass jenes Geschäft langfristig eigentlich noch viel größer wurde als seinerzeit erwartet, aber durch echten Wettbewerb oftmals erheblich renditenschwächer als seinerzeit erhofft ausfällt.