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News des 23. Januar 2024

Die Launch-Reviews zur GeForce RTX 4070 Ti Super haben eher enttäuschte Gesichter hinterlassen: Die Karte bringt wirklich nur knapp 10% Mehrperformance zur bisherigen GeForce RTX 4070 Ti auf die Waage – und versaute sich dies zusätzlich dadurch, dass die viel getestete MSI-Ausführung nur bei grob der Hälfte hiervon durchs Ziel kam. Dies hat zwar seine (behebbare) Ursache in einem BIOS-Fehler, zeigt jedoch vorerst ein nochmals unterdurchschnittlicheres Performance-Bild zur GeForce RTX 4070 Ti Super an. Die kommenden Tage sehen dann hoffentlich entsprechend aktualisierte Artikel sowie sicherlich zusätzliche Artikel zur MSI-Karte, welche bislang eventuell noch zurückgehalten wurden. Dabei sollte wirklich jeder Hardwaretester (der MSI-Karte) zum Nachtest schreiten und sich nicht auf kurze Stichproben-artige Vergleiche verlassen. Schließlich zeigen die TechPowerUp-Benchmarks eine mit 5% (für ein BIOS-Problem) sehr beachtbare Performance-Differenz über einen kompletten sowie umfangreichen Benchmark-Parcour an:

vs 4070Ti non-Super Hardware FullHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
MSI GeForce RTX 4070 Ti Super Ventus 3X 2340/2610 MHz, 21 Gbps, 285W +1PP +2PP +5PP
Asus GeForce RTX 4070 Ti Super TUF 2340/2610 MHz, 21 Gbps, 285W +6PP +7PP +10PP
Zotac GeForce RTX 4070 Ti Super Trinity 2340/2610 MHz, 21 Gbps, 285W +4PP +5PP +8PP
gemäß der Benchmarks von TechPowerUp unter 25 Spielen, jeweils im Vergleich zur GeForce RTX 4070 Ti non-Super; PP = Prozentpunkt

Zudem war das Interesse an den Artikeln zur GeForce RTX 4070 Ti Super auch augenscheinlich nicht besonders hoch, bemerkbar an der Kürze des Launchreviews-Thread im 3DCenter-Forum. nVidias Strategie der verteilen Launches im Wochen-Abstand scheint sich wohl nicht auszuzahlen, das Interesse der Grafikkarten-Käufer wäre vielleicht doch besser mit einem gebündelten Launch aller drei neuen Refresh-Modelle zusammen zu wecken gewesen. Selbiges wird dann die kommenden Launch-Analyse bei 3DCenter bieten, welche die Werte aller drei Karten zusammenfassen und deren Performance/Preis-Bewertung dann auch schon auf Basis von wenigstens ein paar Tage alten Straßenpreisen erstellt werden kann. Preis-technisch gab es am Dienstag zur GeForce RTX 4070 Ti auch nur eher unerfreuliche Vorab-Listungen zu beobachten – auf welche man allerdings nichts geben sollte, normalerweise sollte die neue Grafikkarte breit zum Listenpreis erscheinen (wird am Mittwoch ab 15 Uhr nachzuprüfen sein).

Denkbarerweise nimmt auch die GeForce RTX 4070 Ti Super den preislichen Weg der GeForce RTX 4070 Super, welche inzwischen schon in gewisser Anzahl unterhalb von deren UVP von 659 Euro angeboten wird. Die hierbei gemachten Straßenpreise ergeben noch keine großen Nachlässe (ab 633€, nächstbestes Angebot ab 639€), sind aber dennoch bemerkenswert für eine gerade einmal eine Woche im Markt befindliche neue Grafikkarte. Angeblich geringe Liefermengen zum GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh können somit gleich einmal ins Reich der Fabeln verwiesen werden – und da sich die GeForce RTX 4070 Super zumindest passabel verkauft, dürfte auch kein übergroßer Druck seitens etwaig zu großer Liefermengen existieren. Vielmehr scheint die GeForce RTX 4070 Super schlicht preislich so ausgelegt zu sein, dass diese Nachlässe möglich sind. Denkbarerweise könnte dies auch bei den nachfolgenden zwei Refresh-Modelle noch passieren – was natürlich die Praxis im Einzelhandel abzuwarten bleibt.

VideoCardz und WCCF Tech haben sich eingehend mit den Geekbench-Werten zu Ryzen 5 8500G & Ryzen 7 8700G beschäftigt, welche Twitterer Everest erspäht hat. Jene sehen insbesondere im Vergleich mit Ryzen 5000G natürlich sehr gut aus, auf CPU-Seite gibt es Multithread-Zuwächse von 50-60%, zuzüglich Singlethread-Zuwächsen von 30-35%. Teilweise erklärt sich dies natürlich über das Alter von Ryzen 5000G bzw. dass AMD eine eigentlich zwischendurch noch geplante "Ryzen 6000G" Serie dann doch nicht realisiert hat. Im Vergleich zu den regulären Desktop-Modellen von Zen 4 sind die Benchmarks hingegen "normal", die APU-Modelle wie gewohnt leicht schwächer (wegen weniger Cache und leicht niedrigeren Taktraten) als die regulären Desktop-Modelle herauskommend.

Die Phoenix2-APUs Ryzen 3 8300G & Ryzen 5 8500G müssen nochmals angesprochen werden, denn es gibt eine Erklärung für die fünfte, überzählige Taktraten-Angabe: Hiermit bildet AMD einen Durchschnitt des Base-Clocks aller CPU-Kerne, sprich von Zen4 & Zen4c. Die Angabe ist natürlich eher wenig nützlich und man könnte sich jene durchaus sparen. Interessanterweise entspricht der dort abgebildete Wert jedoch dem früheren Stand dieser Produkt-Webseiten und wurde bisher als Base-Clock der Zen4-Kerne angenommen. Dies ist somit falsch, es zählt hierfür der Wert der Zeile "Zen4 Base Clock" – und jener liegt klar höher als bislang angenommen. Damit steigt der Zen4-Basetakt von Ryzen 3 8300G von 3.4 auf 4.0 GHz sowie beim Ryzen 5 8500G von 3.5 auf 4.1 GHz. Damit liegt deren Basetakt (der Zen4-Kerne) somit wieder im Feld der anderen Ryzen 8000G APUs, welche allerdings nicht Phoenix2-, sondern Hawk-Point-basiert sind (Hawk Point = Refresh von Phoenix1). PS: Mit Dank ans Forum für die Korrektur.

Zen 4 Basis Kerne Takt L2+L3 iGPU TDP/PPT Liste Release
Ryzen 7 8700G Hawk Point 8C/16T 4.2/5.1 GHz 8+16 MB RDNA3 12CU 65/?W $329 31. Jan. 2024
Ryzen 5 8600G Hawk Point 6C/12T 4.3/5.0 GHz 6+16 MB RDNA3 8CU 65/?W $229 31. Jan. 2024
Ryzen 5 8500G Phoenix2 2P+4E/12T 4.1/5.0 bzw. 3.2/3.7 GHz 6+16 MB RDNA3 4CU 65/?W $179 31. Jan. 2024
Ryzen 3 8300G Phoenix2 1P+3E/8T 4.0/4.9 bzw. 3.2/3.6 GHz 4+8 MB RDNA3 4CU 65/?W rein OEM Ende Q1/2024

Heise vermelden Details zu jenem "Einbruch" bei der US-Börsenaufsicht SEC, in deren Folge ein im Namen der SEC abgesetzter Tweet den Bitcoin-Kurs nach oben trieb. Dies gelang, weil die 2-Faktor-Authentifizierung abgeschaltet war und man demzufolge nach einem SIM-Swapping nur mit der "richtigen" SIM bewaffnet über die Passwort-Zurücksetzen-Funktion einen Vollzugriff des bewussten Twitter-Accounts erlangen konnte. Leider wird seitens Heise somit sowohl das SIM-Swapping als auch das Fehlen der 2-Faktor-Authentifizierung als Ursache für den erfolgreichen Hack angegeben – wogegen hiermit energischer Widerspruch anzumelden ist. Das eigentliche Problem ist vielmehr die von den allermeisten Anbietern nur Larifari-mäßig implementierte, gleichzeitig aber zwangszweise über alle Kunden gestülpte Passwort-Zurücksetzen-Funktion. Würde man selbige nicht bieten, wäre der komplette Angriffsweg nicht möglich. Würde man selbige bieten, aber ordentlich und mit Aufwand absichern (sprich: Passwort-Zurücksetzen nur mit echter Identitäts-Bestätigung), wäre der Angriffsweg ebenfalls nicht möglich.

Es ist augenscheinlich den wenigstens bewußt, aber so liegen derzeit die Dinge: Allein mittels der Möglichkeit zur Passwort-Zurücksetzung sind viele Angriffe heutzutage überhaupt erst möglich. Dabei ist diese "Komfort-Funktion" in gewissem Sinn eine selbsterfüllende Prophezeihung: Nur weil es jene Funktion gibt, sind die Anwender so schludderig mit Passwörtern. Gäbe es jene nicht oder würde diese Funktionen einen erhöhten Aufwand bedeuten, wäre das sorgsame Notieren von Passwörtern bei den allermeisten Normalnutzern längst Standard. Und gleichzeitig gilt: Für Nutzer, welche sorgsam mit Passwörtern umgehen, bedeutet die Existenz dieser Funktionalität ein zusätzliches Sicherheitsrisiko, was der Anwender weder minimieren noch kontrollieren kann. Der Punkt ist wahrscheinlich zu technisch für Juristen, aber aus gewisser Sicht sollte mit der Existenz dieser Funktionalität das juristische Risiko bei einem Hack grundsätzlich zulasten des Anbieters gehen – es ist eine Anbieter-seitige Sollbruchstelle, die zudem schwach abgesichert ist.