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News des 23. Mai 2025

AMD-Mitarbeiter Frank Azor @ X versucht die Entscheidung zugunsten einer 8-GB-Ausführung der Radeon RX 9060 XT zu begründen, gießt damit aber teilweise nur Öls ins Feuer der hierdurch angefachten Emotionen. Dabei hat der AMD-Mitarbeiter technisch gesehen sogar Recht: Es liegen beide VRAM-Ausführungen bei der Radeon RX 9060 XT vor, womit jeder das wählen kann, was für ihn passend ist. Bei nVidia trifft dies bekanntlich auch auf die GeForce RTX 5060 Ti zu, nicht hingegen auf die GeForce RTX 5060 (non-Ti). Andererseits kann man halt anzweifeln, ob eine Radeon RX 9060 XT 8GB oder GeForce RTX 5060 Ti 8GB ihren gesetzten Preispunkt wert sind, da die jeweils 50 Dollar weniger gegenüber der 16-GB-Ausführung nicht dem erheblichen Nachteil entsprechen, welchen man mittels dieser 8-GB-Grafikkarten im Jahr 2025 erhält. Man sollte hier auch an den Wiederverkaufswert denken, welcher bei einer 16-GB-Karte durchaus interessant sein kann, während 8-GB-Modelle dieser Karten auf eBay (eines Tages) glatt verstauben dürften. Sicherlich entspricht die 50-Dollar-Differenz grob dem Unterschied bei den Herstellungskosten (wahrscheinlich aber geringer), jedoch nicht dem Wert des Produkts für dessen Käufer.

Majority of gamers are still playing at 1080p and have no use for more than 8GB of memory. Most played games WW are mostly esports games. We wouldn't build it if there wasn't a market for it. If 8GB isn't right for you then there's 16GB. Same GPU, no compromise, just memory options.
Quelle:  AMD-Mitarbeiter Frank Azor @ X am 22. Mai 2025
 
8 GB of VRAM might be fine on a $200 GPU that's aimed to play e-sports games & isn't powerful enough to tackle latest AAA games, but a GPU that's powerful enough to take advantage of >8 GB while still shipping with just 8 GB & being priced at $300+ is simply unaccaptable in 2025.
Quelle:  Sebastian Castellanos @ X am 22. Mai 2025
 
8GB versions of products such as the 9060 XT are designed for system integrators to milk customers, which is why AMD and Nvidia mislead by using the same name. Just be honest.
Quelle:  Hardware Unboxed @ X am 23. Mai 2025

Seitens Hardware Unboxed @ X wird dann vermutlich am besten herausgestellt, wofür diese Karten gut sind: Für die Hersteller von Komplett-PCs. Man kann deren Käufern einen tollen Grafikkarten-Namen vorgaukeln, bietet auch einen vernünftigen Preis an – jener erhält am Ende aber nur die 8-GB-Ausführung, weil die meisten Käufer von Komplett-PCs (im Mainstream-Segment) nicht auf derartige Details wie die VRAM-Menge achten. Dies war früher teilweise mal anders, aber die Zeiten, wo man mit einer LowCost-Karte mit 2 GB VRAM ein Mainstream-Modell mit 1 GB VRAM ausstechen konnte, liegen lange hinter uns. Eben wegen der Ausrichtung auf Komplett-PCs kann es AMD & nVidia auch egal sein, ob bei der Mindfactory eine GeForce RTX 5060 Ti 16GB sich grob 11mal so viel verkauft wie deren 8-GB-Ausführung. Die Aussage des AMD-Mitarbeiters "We wouldn't build it if there wasn't a market for it" stimmt schließlich – sie bezieht sich aber eben auf andere Märkte als das DIY-Segment. Selbst die Steam-Statistik, wo nVidias 60er Serie traditionell sehr stark ist, entsteht schließlich unter dem Einschluß aller Märkte, somit DIY- wie OEM-Segment.

Die holländischen Tweakers (via VideoCardz) bestätigen die weiteren Arbeiten Intels an der "Arc B770" Grafikkarte, welche demzufolge auf dem größeren BMG-G31 Grafikchip basieren muß. Dies ergab sich im Rahmen der Computex aus sogar mehreren Quellen, denkbarerweise inoffizielle Gesprächen mit Herstellern. Dies ist somit die derzeit beste Bestätigung, dass dieses Chip- und Karten-Projekt bei Intel noch existiert bzw. vorangetrieben wird. Leider kommt hier hinzu allerdings die eher schlechte Nachricht, dass die Karten-Veröffentlichung derzeit erst für das vierte Quartal geplant ist – nicht für das dritte Quartal, wie bisher erwartet. Dafür, dass der BMG-G21 Chip (in Form der "Arc B580") bereits Ende 2024 antreten konnte, ist der sich hiermit auftuende große Zeitversatz zwischen beiden Battlemage-Grafikchips doch bemerkenswert.

Intel arbeitet an einer Arc B770 Grafikkarte basierend auf der Battlemage-Architektur. Tweakers konnte dies während der Computex aus mehreren Quellen bestätigen. ... Die Einführung sei ihren Angaben zufolge für die zweite Hälfte dieses Jahres geplant. Die Veröffentlichung der Karte wird für das vierte Quartal erwartet, wobei sich der Zeitplan natürlich noch ändern kann.
Quelle:  Tweakers am 22. Mai 2025, maschinell übersetzt ins Deutsche

Telepolis berichten über die interessante Entwicklung, dass Apple nun unter Druck steht, sein iPhone tatsächlich in den USA herstellen zu lassen. Bislang bestand Apples Strategie darin, weniger in China und mehr in Indien herstellen zu lassen, womit die für den US-Markt benötigten iPhones weitgehend aus Indien kommen sollen. Apple bereitet den dafür notwendigen Aufbau von Werken und Zulieferketten in Indien bereits seit einiger Zeit vor, was aber Zeit kostet und erst gegen Ende 2026 zum gewünschten Ziel führen soll. Um US-Zöllen zu entgehen, reicht dies aber nicht aus – dafür müsste man die Werke tatsächlich in die USA verlegen. Dies dürfte aus einigen Gründen heraus nicht passieren: Zum einen würde damit gemäß einiger Ausarbeitungen der Herstellungspreis des iPhone regelrecht explodieren, zum anderen benötigt dies auch nochmals mehrere Jahre Zeit. Im dümmsten Fall würde man damit erst fertig, wenn es bereits einen nächsten US-Präsidenten gibt (der dann wieder eine andere Politik machen könnte).

Dieser Weg lohnt für Apple somit mitnichten – und daher dürfte es darauf hinauslaufen, dass Apple einen 25%igen Einfuhrzoll für in Indien hergestellte iPhones einfach hinnimmt. Die sich hier anschließende Frage ist jedoch, ob Apple diesen Zoll auf die Endkundenpreise umschlägt oder selber frisst. Bei anderen Firmen wird ersteres immer obligatorisch sein, aber Apple könnte mit seinen heftig hohen Margen diesen Zoll durchaus in seinem bisherigen Produktpreis unterbringen (und trotzdem noch Gewinn machen). Natürlich wird man eher versuchen, den Zoll auf die Endkunden umzulegen, sprich die iPhone-Preise zu erhöhen. An dieser Stelle wäre es aber durchaus denkbar, dass Donald II. sich das nicht bieten läßt – immerhin wäre jedem US-Konsumenten klar, wieso die iPhone-Preise hochgehen würden und der US-Präsident ist bekannt auf seine mediale Wirkung bedacht. Zugleich hätte Apple in diesem Fall auch nicht die Bitte nach US-Werken erfüllt, dies dürfte die Bereitschaft zum Nachtreten erhöhen.

Derzeit ist dies ein spekulatives Szenario, welches jedoch auf ein großes Problem hinweist, vor welchem derzeit alle Anbieter stehen, welche in Fernost herstellen lassen, aber (viel) in den USA verkaufen: Irgendwann muß man mal mit kräftigen Preisaufschägen wegen der US-Importzölle antreten. Derzeit wird dies alles verdeckt über Zoll-Moratorien und vorhandene Lagerbestände. Auch sind damit nicht die üblichen 10% gemeint, welche die Hersteller gern in ihre Preise einfließen lassen – sondern richtige Zoll-Hammer von 25% aufwärts. Jene werden dann auch US-exklusiv sein, denn in Europa müssen die Hersteller deswegen keine Preise erhöhen. Wenn man dies am US-Endkunden-Markt realisiert, dann gibt es dort große, plakative wie auch "exklusive" Preissteigerungen – zu welchen auch umgehend klar sein wird, welcher Umstand hierfür verantwortlich ist bzw. wer hierfür der Auslöser ist. Die großen Anbieter drücken sich derzeit noch erfolgreich vor diesem Szenario, denn natürlich will sich niemand auf diesem Weg mit dem US-Präsidenten anlegen. Derzeit scheint aber alles darauf hinauszulaufen, dass eines Tages dieser Punkt ansteht.

Die Spiele-Steamseite liefert die Systemanforderungen zu "MindsEye", dem am 10. Juni antretenden Shooter ehemaliger GTA-Entwickler, wobei das Spiel selber wohl eher Anleihen an Cyberpunk 2077 nimmt. Auf Basis der Unreal Engine 5 erstellt, sind die Hardware-Anforderungen nicht von schlechten Eltern, insbesondere im Minimum-Bereich: Los gehen soll es mit Core i5-12400F oder Ryzen 5 5600X sowie GeForce RTX 2060 oder Radeon RX 5600 XT, was insbesondere auf CPU-Seite ungewohnt hoch für den reinen Spieleinstieg ist. Die Hardware-Empfehlung fällt mit Core i7-13700K oder Ryzen 7 7800X3D sowie GeForce RTX 4070 oder Radeon RX 6800 XT ebenfalls nicht schlecht bzw. wiederum einigermaßen CPU-lastig aus. Insofern diese Hardware-Empfehlung nur für die FullHD-Auflösung gedacht ist (üblich bei derart knappen Angaben mit nur zwei Hardware-Kategorien), dürften die Anforderungen für ein Spiel unter den höheren Auflösungen WQHD und 4K logischerweise noch einmal ein ganzes Stück über den hier genannten Grafikkarten liegen.

offizielle PC-Systemanforderungen für "MindsEye"
Minimum Empfehlung
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 12, 70 GB freier Festplatten-Platz (SSD durchgehend empfohlen)
CPU Core i5-12400F oder Ryzen 5 5600X Core i7-13700K oder Ryzen 7 7800X3D
Speicher 16 GB RAM + 6 GB VRAM 16 GB RAM + 8 GB VRAM
Grafik GeForce RTX 2060 oder Radeon RX 5600 XT GeForce RTX 4070 oder Radeon RX 6800 XT