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News des 25. Juli 2023

Die PC Games Hardware berichtet über kommende Preiserhöhungen bei Intel-Prozessoren. Als Quelle hat man ein Intel-Schreiben an Groß- und Einzelhändler, welche exakt selbige Preiserhöhung für alle noch im Angebot befindlichen Modelle (egal ob alte oder neue Generation) ankündigt. Hintergrund des ganzen sollen höhere Kosten bei Intel und gleichzeitig der Investitionsbedarf für neue Halbleiter-Werke sein. Über die konkrete Höhe der Preisänderung ist nichts bekannt, genauso wenig ob Intel dies in Form offizieller Listenpreis-Änderungen oder "nur" über höhere Einzelhandelspreise (über geringere Großhandels-Rabatte) durchführt. Dabei liegt in den deutschen Einzelhandelspreisen für Intel-Prozessoren derzeit noch ein gewisser Spielraum: Mit einer Preiserhöhung auf angenommen +5% würde man "nur" wieder Listenpreis-Niveau erreichen.

Liste umgerechnet Newegg Differenz Geizhals Differenz
Core i9-13900K $589 = 634€ ab $570 –3,2% ab 594€ –6,3%
Core i7-13700K $409 = 440€ ab $410 +0,2% ab 421€ –4,3%
Core i7-13700F $359 = 387€ ab $361 +0,6% ab 366€ –5,4%
Core i5-13600K $319 = 344€ ab $318 –0,3% ab 324€ –5,8%
Core i5-13600KF $294 = 317€ ab $290 –1,4% ab 298€ –6,0%
Core i5-13500 $232 = 250€ ab $248 +6,9% ab 250€ ±0
Core i5-13400 $221 = 238€ ab $232 +5,0% ab 208€ –12,6%
Core i5-13400F $196 = 211€ ab $200 +2,0% ab 203€ –3,8%
Anmerkung: US-Preise ohne MwSt, deutsche Preise mit 19% MwSt

Ob es hierbei bleibt, ist wie gesagt komplett ungewiß. Üblicherweise denkt man beim Stichwort "Preiserhöhung" an deutlichere Schritte, aber für Intel könnten auch kleinere Preiserhöhungen nutzvoll sein – jeder Dollar bzw. Euro mehr wäre erst einmal zu 100% höherer Bruttoertrag. Bei der Menge der von Intel vertriebenen Prozessoren rechnen sich dann auch kleinere Preiserhöhungen. Größere Preiserhöhungen sind hingegen wegen des Wettbewerbs mit AMD schwerer vorstellbar: Wenn es zweistellig wird, fangen alle an, die Preis/Leistungs-Verhältnisse neu zu kalkulieren – und wenn Intel dann im Zuge der Preiserhöhung letztlich an Stückzahlen verliert, rechnet sich dies insgesamt gesehen nicht mehr. Derzeit gilt einfach abzuwarten, ob sich Intel hierzu offiziell positioniert bzw. was im Einzelhandel nachfolgend passiert. Eine inoffizielle Preiserhöhung dürfte erst in einigen Wochen sichtbar werden, wenn die Einzelhändler die derzeit zum günstigeren Preis eingekaufte Lagerware dann abverkauft haben.

Zudem hat sich die PC Games Hardware mit dem Vergleich von GeForce RTX 4060 Ti 8GB gegen GeForce RTX 4060 Ti 16GB unter besonders speicherfressenden Spielen beschäftigt. Jener Effekt wurde über die Hinzunahme weiterer VRAM konsumierender Effekte wie DLSS, DLAA und Frame Generation weiter verstärkt. Die hierbei herauskommenden Performance-Unterschiede sind eindrucksvoll: Selbst die durchschnittlichen Frameraten gehen schon bemerkbar nach oben (im Schnitt ohne Wolfenstein: FullHD +18%, WQHD +34%, 4K +60%), die primär abgebildeten Frameraten-Verläufe sprechen allerdings schon unter FullHD klar für die 16-GB-Ausführung. Selbstverständlich ist dieser spezielle Vergleich nicht dazu angelegt, etwas über das reguläre Performance-Bild dieser Karten zu erfahren (kommt wohl noch in Form eines extra Artikels) – sondern soll einfach darauf hindeuten, wofür der Mehrspeicher nutzvoll ist bzw. zu welchen extremen Performance-Unterschieden es bei Speichermangel (trotz ansonsten gleicher Hardware) kommen kann.

Golem und Heise berichten über geplante Befehlsatz-Änderungen und -Erweiterungen bei Intel-Prozessoren: Zum einen kommt die neue Befehlssatzerweiterung "APX" aka "Advanced Performance Extensions", welche generell eine effizientere Code-Ausführung anstrebt. Dafür wird u.a. die Anzahl der "General Purpose Register" verdoppelt, was entsprechende Lade- und Speichervorgänge verringt. Das Verschieben von Daten und Befehlen ist bei heutigen Prozessoren (und Grafikkarten) mit hohem Energieaufwand verbunden, womit man diese Lade- und Speichervorgänge mittels mehr Cache und Registern immer wieder zu reduzieren versucht. Und zugleich wird die bisherige Befehlssatzerweiterung "AVX" umgestaltet: Die nächste Version heißt "AVX10" und soll wieder alle vorherigen Versionen enthalten bzw. gleichzeitig auch deutlich flexibler bei der Hardware-Gestaltung sein.

Damit wird es dann auch möglich, AVX512 (in Form von AVX10) auf Prozessoren mit nur 256-bittigen FPUs auszuführen – was den Weg dafür freimacht, die neueste AVX-Version zukünftig wieder auf allen Intel-Architekturen zu sehen. Damit sind speziell Intels E-Kerne gemeint, welche nur AVX256 (AVX2) beherrschen, da die für AVX512 (bislang) benötigten 512-bittigen FPUs schlicht als zu fett für E-Kerne gelten. Somit können Intels zukünftige Consumer-Prozessoren bezüglich der AVX-Version wieder auf den bestmöglichen Intel-Stand wechseln – nach nur AVX2 bei Alder Lake und Raptor Lake, trotz des besseren AVX512 beim vorhergehenden Rocket Lake. Dies muß natürlich nicht zwingend passieren, auch weiterhin könnte Intel aus Gründen der Produktabgrenzung seine Prozessoren auf niedrigere AVX-Versionen beschneiden – aber dann wäre der Hintergrund hierzu eben keine technische Notwendigkeit mehr. AVX10 soll es ab der 2024er Server-Generation "Granite Rapids" geben, zu APX gibt es hingegen noch keinerlei Terminlage. (Forendiskussion zum Thema AVX10 & APX)