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News des 27./28. Januar 2024

Laut YouTuber Moore's Law Is Dead sollen die mobile Versionen von "Battlemage" derzeit aus Intels Plänen entschwunden sein – derzeit werden nur noch Desktop-Versionen erwähnt. Hierfür wird als Beleg sogar ein angebliches Intel-Dokument angeführt, welches diesen Wortlaut (bezüglich des Fehlens der Mobile-Varianten) sehr wohl enthält – die Sache kann man also so weit Ernst nehmen, dass es nicht nur ein wildes Gerücht ist. Aber natürlich muß dies dann auch keine finale Aussage sein, beispielsweise könnte Intel die Mobile-Lösungen auch noch zu einem späteren Zeitpunkt bringen. Dass die Notebook-Hersteller derzeit noch nichts zu "Battlemage" von Intel gehört haben (wie von MLID dargelegt), muß somit nicht zwingend etwas sagen, gerade wenn sich das ganze Projekt eventuell Richtung Jahresende 2024 verschiebt. Im generellen Maßstab wäre es verwunderlich, dass man bei Vorhandensein der Grafikchips keine mobilen Ausführungen auflegen wollte – schließlich ist die Silizium-seitige Hardware diesselbe, der größte Teil der Arbeit sowieso schon getan.

So I just looked into it, and of the Battlemage documents I have access to – the references to mobility have been erased from most of them. They still all list Battlemage dGPU as targeting a late Q4 2024 or early Q1 2025 launch, but the laptop references are GONE.
Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 27. Januar 2024

An dieser Stelle kommt leider immer wieder der leise Verdacht auf, dass sich diesbezüglich selbst die Fachpresse vom Hersteller-Marketing an der Nase herumführen läßt und schlichte GPU-Versionen für eigenständige Chips hält. Produktions-technisch sind jedoch allein die Grund-Chips interessant – welche Chip-Versionen man nachher daraus definiert (Desktop oder Mobile, Vollausbau oder Salvage), ist während der Fertigungsphase hingegen ohne Belang. Dass Intels Arc A-Serie im Mobile-Segment keine Bäume ausgerissen hat, mag zudem stimmen, kann aber eigentlich kein Grund sein, es nicht erneut zu versuchen. Selbst dass die Notebook-Hersteller nicht gerade auf neue Intel-Grafikchips warten, ist kein Hindernis, denn über die grandiose Stellung von Intel im OEM-Segment des Prozessoren-Marktes hat Intel sowieso jederzeit mehr als einen Fuß in der Tür bei diesen Herstellern. Insofern würde es verwundern, wenn Intel bei Realisierung des entsprechenden Chip-Projekts nicht auch Mobile-Varianten hiervon auflegt – und sei es nur deswegen, um weitere Erfahrungen in diesem Markt zu sammeln, welche man für spätere Generationen nutzen kann.

Stichwort weitere Intel Grafik-Generationen: Hierzu vermelden MLID die derzeitigen Termine von Mitte 2026 für "Celestial" sowie Ende 2027 für "Druid". Würde Intel dies hinbekommen, ergäbe diese eine Kadenz von anderthalb Jahren, womit man zumindest nVidia (mit zweijähriger Kadenz) näherkommen würde – was wichtig ist, nachdem Alchemist erst kurz vor den NextGen-Modellen von AMD & nVidia herauskam. Noch wichtiger wäre natürlich, wenn Intel seine Zeitpläne auch einhält, was bei Battlemage nunmehr nicht mehr gesichert erscheint. Daneben gibt es interessante kleinere Abweichungen gegenüber den kürzlich seitens YouTuber 'RedGamingTech' gemeldeten Hardware-Daten: Bei MLID wird der größere Battlemage-Chip nunmehr wieder mit 64 Xe-Kernen an einem 256bittigen Speicherinterface beschrieben. Von einer Streichung jenes größeren Battlemage-Chip spricht MLID im Gegensatz zu RTG nicht – so dass dieser Punkt wiederum als "offen" anzusehen wäre.

Intel BMG-G21 Intel BMG-G10
Hardware lt. RGT 40 Xe-Kerne, 192 Bit GDDR6-Interface, GDDR6 @ 20 Gbps, 18 MB L2-Cache, PCI Express 5.0 x8, ~250mm² Chipfläche 56 Xe-Kerne, höhere Taktraten, 192 Bit GDDR6-Interface, 12 GB GDDR6 @ 20 Gbps, 8 MB L2-Cache, 512 MB "Adamantine Cache"
Hardware lt. MLID 40 Xe-Kerne, 192 Bit GDDR6(X)-Interface, 12 GB GDDR6(X), 271mm², SKU-Varianten mit 32/40 Xe 64 Xe-Kerne, 256 Bit GDDR6(X)-Interface, 16 GB GDDR6(X), 387mm², SKU-Varianten mit 48/56/64 Xe
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

WCCF Tech berichten über einen weiteren Benchmark-Leak zu Ryzen 8000G, diesesmal mit Werten von Passmark und CPU-Z. Unter ersterem legen AMDs kommende Desktop-APUs gegenüber der Vorgänger-Generation (Ryzen 5000G) um +30% im Multithread-Test zu, unter CPU-Z hingegen nur um +12%. Gemeinsam ist beiden Werten, dass hiermit die Performance des Ryzen 7 7700X nicht erreicht wird, vermutlich dürfte auch die Performance des Ryzen 7 7700 nicht geschlagen werden. Die großen Vorteile ergeben sich für Ryzen 8000G primär dadurch, dass AMD eben eine ganze APU-Generation (die eigentlich geplanten Ryzen 6000G Modelle) ausgelassen hat und hiermit nunmehr zum doppelten Generations-Sprung schreitet. Nichtsdestotrotz dürfte sich die Ryzen 8000G Serie gut anlassen und eventuell sogar noch eine weitere Marktbelebung zugunsten von AMD bringen – möglicherweise sogar einmal im OEM-Segment, wo AMD bekannterweise arg schwach ist.

Bei Notebookcheck hat man sich die "Gigabyte Aorus RTX 4090 Gaming Box" angesehen, ein eGPU-Gehäuse mit verbauter GeForce RTX 4090 in Desktop-Ausführung. Zur Anbindung hat jenes eGPU-Gehäuse allerdings nur Thunderbolt 3, was somit auf 5 GByte/sec limitiert ist. Dies hatte schon bei früheren Tests mit Midrange-Grafikkarten für bemerkbare Performance-Einbußen gesorgt, bei einer GeForce RTX 4090 wird es hingegen drastisch: Die Karte verliert im Durchschnitt der Spiele-Benchmarks unter der 4K-Auflösung satte –42% Performance gegenüber einer (echten) Desktop-Lösung, trotz dass im eGPU-Gehäuse die notwendige Power anliegt und auch Desktop-typische Taktraten erreicht werden. Allerdings bremst hier die schwache Anbindung zum eigentlichen PC ganz heftig, gut auch zu sehen an der Differenz zwischen synthetischen Tests und Spiele-Benchmarks. Denn synthetische Tests haben üblicherweise weit weniger Last auf der PCIe-Anbindung, weswegen hier der Performance-Verlust der eGPU-Lösung mit –25% noch halbwegs im Rahmen bleibt (was nebenbei synthetische Test zur Performance-Beurteilung von eGPUs klar disqualifiziert).

synth. Tests Spiele 1080p Spiele 1440p Spiele 2160p
Palit GeForce RTX 4090 GameRock OC 100% 100% 100% 100%
KFA2 GeForce RTX 4080 SG 80,1% 91,4% 85,6% 75,3%
AMD Radeon RX 7900 XT 72,4% 85,7% 76,2% 64,8%
KFA2 GeForce RTX 4070 Ti EX Gamer 66,3% 84,4% 74,6% 60,8%
Gigabyte Aorus RTX 4090 Gaming Box (eGPU) 75,2% 46,9% 49,3% 58,1%
AMD Radeon RX 7800 XT 57,1% 72,5% 62,7% 52,0%
XFX Speedster QICK 308 RX 7600 BE 36,7% 49,6% 39,4% 25,8%
gemäß den Benchmarks von Notebookcheck

Regelrecht extrem wird es unter niedrigen Auflösungen: Jene ergeben üblicherweise höhere Frameraten, damit mehr Last auf der PCIe-Anbindung – und somit einen nochmals höheren Performance-Verlust der eGPU-Lösung. Selbiger liegt auf der WQHD-Auflösung dann schon bei –51%, unter der FullHD-Auflösung bei –53%. Normalerweise nähern sich die Karten unter diesen kleineren Auflösungen eher an, die eGPU-Lösung skaliert allerdings in die entgegengesetzte Richtung: Während es unter der 4K-Auflösung noch eine Performance irgendwo zwischen Radeon RX 7800 XT und GeForce RTX 4070 Ti gibt, fällt die eGPU-Lösung (mit verbauter GeForce RTX 4090) unter der FullHD-Auflösung auf die Performance der Radeon RX 7600 (!) zurück. Insgesamt ist dies die Bestätigung dafür, dass wirklich schnelle Grafikkarten nichts im eGPU-Gehäuse zu suchen haben, man verliert in einem sehr erheblichen Maßstab von deren Performance. Natürlich darf sich die GeForce RTX 4090 im eGPU-Gehäuse unter einer besseren Anbindung gern neu beweisen – aber bei so viel Rohpower dürfte es auch da nicht ganz ohne Performance-Verlust abgehen.