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News des 29. August 2023

Hardwareluxx sind während der "Intel Tech Tour 2023" im Intel-Werk in Malaysia einige Chips mit Beschriftung "BMG G10" aufgefallen, welche dort getestet wurden. Dies bedeutet, dass der Battlemage-Topchip "BMG-G10" sein Tape-Out bereits hinter sich hatte und nun eben in der Validierungs-Phase steckt. Wirklich verwunderlich ist es nicht, denn Intels Roadmap spricht bezüglich dieses Chips von einer "Early Enabling" Phase im ersten Quartal 2024 sowie einem Marktstart im zweiten Quartal 2024. Dafür kann man durchaus jetzt schon seinen Tape-Out machen, die ist nur vorteilhaft zugunsten der Einhaltung der eigenen Zeitplanungen. Denn eine Garantie für deren Einhaltung ergibt sich natürlich nicht, auch mittels der Validierung können sich weitere Anlässe für Verschiebungen ergeben. Mitgenommen werden kann somit nur, dass das Battlemage-Projekt zumindest derzeitig als im Zeitplan liegend erscheint.

Im Failure Analysis Lab sind wir übrigens auf einen Tray gestoßen, der offensichtlich Chips der nächsten Arc-Generation enthalten hat – zumindest hatte man bereits entsprechende Chips in der Analyse, die als "BMG G10" klar daraufhin deuten.
Quelle:  Hardwareluxx zur "Intel Tech Tour 2023" bei Intel Malaysia, veröffentlicht am 29. August 2023

Die Artikel von Hardwareluxx sowie ein ähnlicher seitens der ComputerBase sind aber auch wegen der detaillierten Beschreibung der Fertigungskette interessant, was gute Einblicke in die umfangreichen Arbeiten nach der reinen Wafer-Belichtung gibt. Interessant ist hier der Punkt, dass Intel dann doch einen gewissen Fertigungs-technischen Unterschied zwischen Mobile- und Desktop-Prozessoren macht: Die Mobile-Modelle werden klar stärker abgeschliffen, weil kein Heatspreader montiert wird. Der finale Prozessor ist also in der Tat (auch ohne Beschriftung) entweder "Mobile" oder "Desktop" zuzuordnen – allerdings erst der Packaging-Fabrik. Im Wafer-Zustand sind die Prozessoren weiterhin noch frei in ihrer Bestimmung (ein technischer Unterschied existiert sowieso nicht). Daneben konnten beide Magazine auch noch weitere zukünftige Intel-Prozessoren erspähen: Sowohl Meteor Lake als auch Emerald Rapids (nächste Xeon-Generation) durchliefen bereits in größeren Mengen diesen Test- und Packaging-Prozeß bei Intel Malaysia.

VideoCardz berichten von einem neuen Tiefstpreis zur Radeon RX 7600 von 230 Dollar – leider nur beim rein stationären US-Händler "Micro Center". Mit diesem Preis (umgerechnet und mit MwSt ca. 250 Euro) macht man sogar die Radeon RX 6650 XT (angeboten derzeit ab 239 Euro) obsolet, welche schließlich minimal langsamer und dafür sogar leicht stromhungriger ist. Ähnlich sieht es wohl auch AMD, welche laut einem Bericht der chinesischen IT Home die Radeon RX 6650 XT in Bälde auslaufen lassen will. Dafür bekommt die Karte temporär Preisnachlässe verpasst und soll somit schon bis Ende September ausverkauft sein. Diese Meldung bezieht sich allerdings auch stark auf den chinesischen Markt, so dass das konkrete Prozedere auf anderen Märken anders ablaufen kann. Doch der Auslaufstatus der Radeon RX 6650 XT wird natürlich weltweit gelten.

Logischerweise schreitet AMD jetzt voran und legt die Axt an nicht mehr benötigte Teile des RDNA2-Portfolio. Dazu gehören die Radeon RX 6800 & 6900 Modelle, sowie Radeon RX 6600 XT & 6650 XT. Dabei haben Radeon RX 6600 XT und 6900 XT den Markt faktisch bereits verlassen. Mittelfristig (Perspektive Jahresende) könnten von den RDNA2-Modellen somit nur Radeon RX 6600 sowie Radeon RX 6700, 6700 XT & 6750 XT übrig bleiben. Auch diese RDNA2-Grafikkarten könnten allerdings nachfolgend noch durch neue RDNA3-Modelle ersetzt werden: Für die Radeon RX 6600 könnte AMD eine Salvage-Version des Navi-33-Chips benutzen, für die 6700er Modelle eine stärkere Salvage-Version des Navi-32-Chips. Dies muß allerdings nicht zwingend passieren, manchmal halten sich diese letzten Modelle der Alt-Generation ziemlich lange. Dies dürfte maßgeblich davon abhängen, wieviel an Chipfertigung man jeweils noch laufen hat bzw. welche Lagerbestände sich aufgestaut haben. Die Ablösung durch neue Modelle passiert in diesem Fall dann tatsächlich erst, wenn alle alten Chip-Bestände aufgebraucht sind.

Die gestern zu Intels 14. Core-Generation genannten Preise bzw. Preissteigerungen basieren augenscheinlich schlicht auf Vorab-Preislistungen des ukrainischen Online-Shops "Telemart". In jedem Fall ist der entsprechende Tweet eine Antwort auf einen vorherigen Tweet, welcher eben jene Listungen offenlegt. Dieser Zusammenhang ergab sich (speziell gestern) leider nicht umgehend, da Twitter für uneingeloggte Nutzer arg unbenutzbar geworden ist – schlecht für einen Dienst, welcher Nachrichten verbreiten will (und damit saubere Belegbarkeit benötigt). Im Sinne der Erkenntnis, dass beide Tweets zusammengehören, dürfte der Wert der genannten Prozessoren-Preise jedoch deutlich gegen Süden gehen. Denn Vorab-Listungen basieren oftmals auf reinen Annahmen der Händler, sind in jedem Fall eher zu hoch als zu niedrig angesetzt. Damit ist zum Stand der Preise der 14. Core-Generation weiterhin alles möglich, auch eine Nullpreisrunde nicht auszuschließen. Wir bitten um Entschuldigung, dass wir diesen Sachverhalt nicht bereits in der gestrigen Meldung in korrekter Weise dargestellt haben.