
Laut Twitterer Dan Nystedt wird Auftragsfertiger TSMC seine multiplen Wafer-Preiserhöhung nunmehr in die Tat umsetzen und für alles ab der 3nm-Fertigung die Waferpreise in den nächsten vier Jahren jeweils um 3-10% erhöhen – pro Jahr wohlgemerkt. Dies summiert sich dann mit der Zeit auf, vier Steigerungen á 10% sind am am Ende +46,4% und damit schon eine sehr bemerkbare Größenordnung (4x 3% ergeben allerdings "nur" +12,6%). Für TSMC ist dies sowieso ungewöhnlich, denn normalerweise benutzt man dort nur neue Fertigungsverfahren für somit indirekte Preiserhöhungen, steigert aber die Preise für bereits in Fertigung befindliche Nodes eher selten und vor allem nicht derart langwierig. Aber TSMC kann es sich augenscheinlich leisten, denn die letzten Preiserhöhungen von TSMC haben keinerlei Auftragsrückgang ergeben, die TSMC-Kunden ordern weiterhin wie gewohnt. Selbige multiple TSMC-Preiserhöhung wurde im übrigen im Herbst schon einmal seitens Heise erwähnt, seinerzeit allerdings eher noch als Gerücht bzw. reine Absicht seitens TSMC.
TSMC has notified clients it will raise prices on 3nm and finer advanced chip manufacturing processes in each of the next four years, 2026-2029 due to rising production costs, media report, with 2026 prices seen up 3%-10%. The report says price hikes have not impacted orders at all, with the “AI arms race” continuing to drive demand.
Quelle: Dan Nystedt @ X am 29. Dezember 2025
Gemäß VideoCardz berichten japanische Einzelhändler von Schwierigkeiten, speziell die 16-GB-Versionen von Radeon RX 9060 XT & GeForce RTX 5060 Ti nachgeliefert zu bekommen. Derzeit hat dies noch keine Auswirkungen auf Einzelhandelspreise und die Lagerbestände im Einzelhandel, man hat (für den Augenblick) genügend Ware eingekauft. Aber natürlich wird sich dies in Kürze ändern, wenn das Mißverhältnis zwischen Bedarf und Nachlieferungen bestehen bleibt. Augenscheinlich konzentrieren die Grafikkarten-Hersteller ihre Produktion bei den Mainstream-Modellen derzeit lieber auf 8-GB-Grafikkarten bzw. benutzen die größere Speichermengen lieber für wertvollere Grafikkarten – eben weil GDDR-Speicher limitiert ist, Grafikchips hingegen nicht. Dass unter dieser Knappheit an GDDR-Speicher Mainstream-Grafikkarten mit großem VRAM-Ausbau zuerst zu leiden haben, ist nur zu natürlich.
Bei den aktuellen Grafikkarten-Preisen im deutschen Einzelhandel sieht man derzeit immer noch wenig von der heraufziehenden GDDR-Knappheit – bzw. muß man dafür schon ziemlich genau schauen. Nominell haben sich die Grafikkarten-Preise gegenüber dem Stand zur Monatsmitte im Mittel nur um +1,7% (nach oben) bewegt, wobei dies natürlich auf einen ganzen Monat gerechnet dann noch mehr werden kann. Auffallend ist allerhöchstens, dass die Preise von Radeon RX 9060 XT & GeForce RTX 5060 Ti hierbei mit zu den größten Preissteigerungen gehören, +4,0% beim AMD-Modell sowie +4,4% beim nVidia-Modell. Auffallend auch, dass sich demgegenüber der Preis der GeForce RTX 5060 Ti 8GB so wie wie gar nicht bewegte (+1,4%). Aber weil die Radeon RX 9060 XT 8GB hingegen eine noch größere Preissteigerung aufzeigt (+5,6%), ist dieser Trend noch nicht eindeutig, sind dies derzeit nur Indizien, keine Beweise. Zumindest läßt sich sagen, dass die Prognose von nicht weiter fallenden Grafikkarten-Preisen sehr wohl eingetroffen ist, derzeit gibt es nur ein Modell (Arc B570) mit minimal besserem Preispunkt gegenüber der Dezember-Mitte, beim Rest der Grafikkarten gibt es gleichbleibende oder höhere Preise.
| Grafikkarten | Juli | Aug. | Sept. | Okt. | Nov. | Dez. | 29.12. |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Radeon RX 9060 XT 8GB | 299€ | 297€ | 279€ | 279€ | 259€ | 269€ | 284€ |
| Radeon RX 9060 XT 16GB | 359€ | 349€ | 329€ | 349€ | 339€ | 349€ | 363€ |
| Radeon RX 9070 16GB | 620€ | 589€ | 549€ | 541€ | 539€ | 529€ | 529€ |
| Radeon RX 9070 XT 16GB | 659€ | 659€ | 639€ | 619€ | 609€ | 593€ | 619€ |
| Arc B570 10GB | 215€ | 188€ | 185€ | 200€ | 217€ | 217€ | 206€ |
| Arc B580 12GB | 253€ | 249€ | 239€ | 256€ | 239€ | 239€ | 239€ |
| GeForce RTX 5050 8GB | 252€ | 249€ | 232€ | 237€ | 243€ | 233€ | 239€ |
| GeForce RTX 5060 8GB | 286€ | 285€ | 288€ | 289€ | 279€ | 277€ | 281€ |
| GeForce RTX 5060 Ti 8GB | 359€ | 350€ | 341€ | 350€ | 339€ | 348€ | 349€ |
| GeForce RTX 5060 Ti 16GB | 415€ | 428€ | 416€ | 419€ | 419€ | 411€ | 429€ |
| GeForce RTX 5070 12GB | 549€ | 531€ | 529€ | 530€ | 529€ | 526€ | 529€ |
| GeForce RTX 5070 Ti 16GB | 799€ | 769€ | 766€ | 762€ | 755€ | 749€ | 749€ |
| GeForce RTX 5080 16GB | 1096€ | 1029€ | 1027€ | 1019€ | 1019€ | 1009€ | 1079€ |
| GeForce RTX 5090 32GB | 2289€ | 2345€ | 2319€ | 2449€ | 2628€ | 2689€ | 2689€ |
| Preisindex (Ø 14 Produkte) | 106% | 103% | 100% | 102% | 101% | 101% | 103% |
| monatliche Preissteigerung | - | –2,6% | –3,0% | +1,9% | –0,5% | –0,1% | +1,7% |
| jeweils günstigstes lieferbares Angebot im deutschen Einzelhandel gemäß Geizhals, Preisdatum (sofern nicht genauer genannt) jeweils Wochenende zur Monatsmitte | |||||||
Gemäß Insider Gaming von Branchen-Insider Tom Henderson soll derzeit bei den Konsolen-Entwicklern Microsoft & Sony zur Debatte stehen, die nächste Konsolen-Generation wegen der laufenden Speicherkrise regelrecht zu verschieben. Dies macht für Spielekonsolen geradezu doppelt Sinn, denn zum einen sind jene üblicherweise sehr knapp kalkuliert, zum anderen gehen jene beim Speicherausbau üblicherweise etwas voran, insbesondere auf das Releasejahr bezogen. Im Fall der nun anstehenden Konsolen-Generation kommt noch der Seiteneffekt hinzu, dass jene eventuell auch mit der Nebenfunktion als (lokaler) KI-Beschleuniger konzipiert und beworben werden könnten – wofür ein kräftiger RAM-Ausbau dann natürlich Voraussetzung wäre. All dies wird jedoch heftig ins Budget schlagen und geht (auf aktuellen Speicherpreisen) gegen den Grundgedanken einer Spielekonsolen als möglichst erschwingliche Plattform. Insofern ist die Überlegung der Konsolen-Entwickler nachvollziehbar, der Speicherkrise durch eine Launch-Verzögerung auszuweichen.
From what we understand, the situation has led console manufacturers to debate whether the next generation of consoles should be delayed from their intended 2027-2028 release window, with the hope that RAM manufacturers will be able to build out their infrastructure to produce more RAM, therebyallowing prices to drop.
Quelle: Insider Gaming am 29. Dezember 2025
Dies ergibt natürlich das Risiko, dass die Speicherkrise zum veränderten Release-Zeitpunkt vielleicht doch noch nicht vorüber ist oder aber zumindest die Speicherpreise noch nicht wieder tief genug gesunken sind (so etwas dauert dann selbst nach Krisen-Ende erfahrungsgemäß noch einige Quartale). Als Gegenargument darf gelten, dass je länger die Speicherkrise in der Praxis läuft, die Bestrebungen zur Produktionsausweitung um so größer werden, welche (bei Realisierung) ein Krisen-Ende wiederum wahrscheinlicher machen. Zudem braucht die nächste Konsolen-Generation wohl keine besonders große Verzögerung, jene ist sowieso erst im Zeitrahmen 2027/28 zu erwarten. Eigentlich hofft man, zu diesem Zeitpunkt diese Verwerfungen bereits hinter sich gelassen zu haben. Für die Konsolen-Entwickler Microsoft & Sony ergibt sich aus der aktuellen Terminlage wohl nur die dumme Konstellation, dass im Jahr 2026 die Rahmenverträge für die Komponenten-Lieferungen anstehen. Genau das will man versuchen, für die Speicher-Komponenten erst nach der Speicherkrise anzugehen, um die NextGen-Konsolen nicht unnötig zu verteuern. Letztlich ist dies ein Weg, welchen wohl einige Hersteller in der Speicherkrise gehen werden – Ausweichbewegungen aka Launch-Verschiebungen.