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News des 3. Januar 2008

Bei Chile Hardware gibt es ein paar nVidia-Präsentationsfolien zur GeForce 9600 GT, der im Februar zu erwartenden neuen Mainstream-Lösung. Interessanterweise wird in diesen die GeForce 9600 GT als DirectX10-Karte beschrieben, kein Wort aber zu DirectX 10.1. Gerade auch die Nennung von PCI Express 2.0 in der Marketingfolie (und wieder nicht von Direct3D 10.1) läßt hier den Verdacht zu, daß diese Karte weiterhin "nur" Direct3D10 unterstützt. Unklar ist dann aber natürlich, wieso sich nVidia zu einer GeForce9-Namensnennung entschlossen hat, selbst diverse andere Änderungen an der GeForce8-Grafikarchitektur dürfte diesen Schritt nur schwer rechtfertigen, wenn wie gesagt nicht Direct3D 10.1 unterstützt wird.

DailyTech sind diesbezüglich im übrigen gänzlich anderer Meinung, dort berichtet man sogar von einer (angeblichen) öffentlichen Bestätigung nVidias, daß die GeForce 9600 GT (und damit wohl auch die komplette GeForce9-Serie) bereits Direct3D 10.1 unterstützen würde. Insofern sind derzeit in diesem Punkt weiterhin noch alle beiden Varianten möglich. Aus unserer Sicht deutlich sinniger wäre natürlich wirklich der Support von Direct3D 10.1 bei der kompletten GeForce9-Serie – wenn nicht als Performance-Feature, so doch als Marketing-Feature, gerade da es relativ einfach in die Grafikchips zu implementieren sein soll.

Davon abgesehen nennen DailyTech die Taktraten der GeForce 9600 GT mit 650/1625/900 MHz, was dann doch erheblich mehr wäre als bisher bekannt. Gegenüber dem Vorgänger im Mainstream-Markt, der GeForce 8600 GTS mit Taktraten von 675/1450/1000 MHz, würde man dann keinen wirklichen Taktraten-Nachteil mehr haben. Zudem gibt es wie schon bekannt verdoppelte Hardware-Einheiten inklusive auch eines verdoppelten Speicherinterface, womit sich die GeForce 9600 GT mehr als deutlich vor die GeForce 8600 GTS plazieren sollte. nVidia spricht in der vorverlinkten Präsentation von einem Performance-Gewinn von bis zu 90 Prozent, was angesichts der vorliegenden Daten absolut im Bereich des Möglichen liegt.

Interessanterweise hätte die GeForce 9600 GT damit sogar die höhere Speicherbandbreite gegenüber einer GeForce 8800 GT 256MB (immerhin 28 Prozent mehr), wenngleich der 61prozentige Unterschied bei der Shader- und Texturierpower immer für einen ausreichend großen Abstand zu dieser nächstgrößeren Karte im nVidia-Portfolio sorgen wird. Nichtsdestotrotz erscheint der Speichertakt von 900 MHz für die GeForce 9600 GT weiterhin als etwas überzogen, zur vorhandenen Rechenleistung würde eher ein Speichertakt von 600 bis 700 MHz passen, was die Karte letztlich auch wirtschaftlicher herstellbar machen würde. Allerdings steht sowieso zu vermuten an, daß bei den Taktraten noch kein endgültiges Wort gesprochen ist, im üblichen werden die finalen Taktraten erst ein bis zwei Wochen vor dem Launch festgelegt.

Hochinteressantes zur nächsten HighEnd-Lösung von nVidia in Form der GeForce 9800 GX2 gibt es hingegen bei HardOCP. Dabei zeigt man zum einen Bilder des DualChip-Grafikboards – welche im übrigen ein wenig an das berühmt-berüchtige Aussehen der GeForce 7800 GTX erinnern ;) – und gibt zum anderen einige wenige technische Spezifikationen zum besten. So soll das komplette Grafikboard aus zwei einzelnen Platinen bestehen, welche jeweils einen 65nm Grafikchip tragen. Beide Grafikchips verfügen dann zusammen über 256 Shader-Einheiten und verwalten insgesamt 1 GB Speicher. Daraus läßt sich gleich einiges ableiten: Erstens einmal scheinen die benutzten Grafikchips nicht wie der G80 über ein "krummes" Speicherinterface á 384 Bit DDR oder ähnlich zu verfügen.

Denn dies hätte sich dann auch in der Speichermenge geäußert – die Speichermenge von 1 GB spricht aber klar für entweder ein 256 Bit DDR oder ein 512 Bit DDR Speicherinterface (pro Grafikchip). Da letzteres aufgrund der zwei verbauten Grafikchips aber eher denn in Richtung Overkill gehen würde, ist die Variante mit (zwei) 256 Bit DDR Speicherinterfaces wohl am wahrscheinlichsten. Zusammen mit den 128 Shader-Einheiten pro Grafikchip würde dies perfekt auf den G92-Chip zutreffen – was auch wirtschaftlich sehr attraktiv für nVidia wäre, schließlich müsste man dann für die GeForce 9800 GX2 nicht einen extra Grafikchip auflegen, sondern könnte sich aus der schon laufenden G92-Produktion für die GeForce 8800 GT/GTS bedienen.

Einen Haken hat die ganze Angelegenheit dann aber leider doch: Sollte die GeForce 9800 GX2 bzw. die GeForce9-Serie allgemein in der Tat bereits Direct3D 10.1 unterstützen (und ohne das wäre wie gesagt die Bezeichnung "GeForce9" nur schwerlich zu rechtfertigen), ist der G92-Chip außen vor und muß dies ein anderer Chip (D9E) erledigen. Aber wie schon in der vorstehenden Meldung zur GeForce 9600 GT ausgeführt, ist derzeit noch reichlich unklar, wie sich nVidia nun letztlich zu Direct3D 10.1 positionieren wird. Sogar die Möglichkeit, daß Direct3D 10.1 bereits im G92-Chip vorhanden ist, aber erst für die GeForce9-Serie freigeschalten wird, liegt derzeit noch auf dem Tisch.

Bei der Performance der GeForce 9800 GX2 will man im übrigen runde 30 Prozent überhalb die GeForce 8800 Ultra kommen – was sicherlich erreichbar sein sollte, dies entspricht ungefähr der Leistung von zwei GeForce 8800 GT 512MB Karten im SLI-Verbund. Ironischerweise dürfte im absoluten HighEnd-Bereich die GeForce 8800 Ultra aber trotz der GeForce 9800 GX2 weiterhin ihre Berechtigung haben, weil sich die GeForce 8800 Ultra mittels Triple-SLI gleich dreifach zusammenschalten läßt und damit auf eine weiterhin klar höhere Performance als zwei Stück GeForce 9800 GX2 Karten (dann faktisch Quad-SLI) kommen sollte. Ein Dreifach-Verbund von GeForce 9800 GX2 Karten erscheint dagegen unwahrscheinlich, weil dann schon sechs Grafikchips zusammenarbeiten sollen und dies beim derzeitigen Stand der Treiber-Software kaum effizient nutzbar sein dürfte.

Gulli berichten darüber, daß man in Großbritannien angesichts der jüngsten katastrophalen Datenschutzpannen darüber nachdenkt, künftig Schludderei beim Datenschutz mit Bußgeldern zu belegen. Was sicherlich auch für Deutschland sinnvoll ist, schließlich nützt die gesamte Datenschutzgesetzgebung wenig, wenn es keine Konsequenzen bei Nichtbeachtung gibt – ein Gesetz ohne Strafandrohung hat fast nur den Wert einer Empfehlung. Aber natürlich sind Bußgelder nicht alles – insbesondere wenn sich staatliche Akteure schwere Datenschutzpassen leisten (wie in Großbritannien passiert), bringt es schließlich wenig, wenn sich der Staat selber ein Bußgeld auferlegt. Letztlich läuft es wieder darauf hinaus, daß die sichersten Daten die sind, welche gar nicht erst erhoben werden.