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News des 3. Mai 2022

AMD hat eine neue "Mini"-Roadmap für seine PC-Prozessoren herausgegeben, welche primär die kommende Ryzen 7000 Serie der Zen-4-Generation genauer nach den jeweiligen Markt-Segmenten aufschlüsselt sowie mittels "Dragon Range" hierfür auch einen neuen, bislang nicht bekannten Codenamen einführt. Unter selbigem laufen augenscheinlich AMDs "Raphael"-Prozessoren mit bis zu 16 CPU-Kernen speziell für Mobile-Zwecke – während "Raphael" für Desktop-Prozessoren sowie "Phoenix" für Mobile-APUs von der Roadmap offiziell bestätigt wird. Terminlich soll Raphael noch vor Ende 2022 antreten, Dragon Range und Phoenix hingegen erst im Jahr 2023. Die Roadmap ist ungenau genug, damit man aus jener keinerlei genaue Termine ableiten kann – sprich, AMD trifft hiermit keine Aussage darüber, ob Dragon Range oder Phoenix bereits zum Jahresanfang 2023 antreten, oder halt erst etwas später.

Bei Phoenix darf dies durchaus als etwas in der Schwebe betrachtet werden, denn AMD hatte bisher nie eine APU unter brandneuer Technik (Zen 4 & RDNA3) nur wenige Monate nach den entsprechenden Desktop-Prozessoren herausgebracht. Rein nominell hat AMD im übrigen jene Schlußfolgerung von "Dragon Range" = "Raphael Mobile" nicht direkt derart genannt, selbige ist allerdings aufgrund des Begleittextes ziemlich offensichtlich: Wenn mittels Dragon Range die höchste Anzahl an CPU-Kernen und -Threads im Mobile-Segment geboten werden soll, dann sind hierfür die regulären AMD-APUs (max. 8 CPU-Kerne) aus dem Spiel und kommen dann augenscheinlich Desktop-Prozessoren zum Einsatz. Und natürlich deckt sich dies auch mit früheren Gerüchten, AMD wolle innerhalb der Zen-4-Generation eine 16-Kern-CPU auch im Mobile-Segment anbieten.

Von TechEpiphany @ Twitter kommen wieder die Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory aus der abgelaufenden 17. Woche des Jahres 2022 (Erfassungszeitraum ist Sonntag zu Samstag, daher nicht ganz entsprechend den Kalenderwochen). In diesem Zeitraum wurden 2370 Grafikkarten verkauft, ein gemäß der inzwischen gebildeten Statistik für das Jahr 2022 "normales" Ergebnis. Ein großer Käufer-Run auf PC-Grafikkarten, nachdem deren Straßenpreise seit dem Jahresanfang inzwischen sehr erheblich nachgelassen haben, ist damit nicht zu sehen. Natürlich stehen dem auch andere Effekte entgegen: Eine allgemeine Käuferzurückhaltung aufgrund der verschiedenen Welt-Krisen, eine saisonale Käuferzurückhaltung aufgrund der anbrechenden wärmeren Jahreszeit – und letztlich das Wissen über die im Herbst zu erwartenden NextGen-Grafikkarten von AMD & nVidia.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2022 (in Stück)
insgesamt RDNA2 Ampere andere nVidia AMD ASP NV ASP
4. Woche 2022 2180 895   (41%) 815   (37%) 470   (22%) 859€ 903€
5. Woche 2022 2780 1035   (37%) 1225   (44%) 520   (19%) 819€ 820€
7. Woche 2022 2370 1105   (47%) 975   (41%) 290   (12%) 696€ 771€
8. Woche 2022 2475 940   (38%) 1305   (53%) 230   (9%) 784€ 867€
11. Woche 2022 2655 1165   (44%) 1280   (48%) 210   (8%) 673€ 835€
12. Woche 2022 1830 970   (53%) 750   (41%) 110   (6%) 559€ 908€
14. Woche 2022 2755 1460   (53%) 1060   (38%) 235   (9%) 680€ 836€
16. Woche 2022 2470 1160   (47%) 1310   (46%) 185   (7%) 626€ 831€
17. Woche 2022 2370 1010   (43%) 1150   (48%) 210   (9%) 615€ 797€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag

Die Detail-Betrachtung der einzelnen Verkaufsposten sieht ein recht gut durchmischtes Feld mit einer beachtenswert starken GeForce RTX 3080. Interessant auch, wie wenig nVidia bei seinen reinen Spitzenmodellen verkauft: GeForce RTX 3090 & 3090 Ti kamen gerade einmal auf 25 Verkäufe, während die Radeon RX 6900 XT mit 140 Verkäufen nach wie vor ihre (diesbezüglich) deutlich bessere Position hält. Ein beachtenswerter grundsätzlicher Einwand gegenüber der Belastbarkeit dieser Verkaufszahlen kommt allerdings aus unserem Forum: Wie am Beispiel von GeForce RTX 3070 & 3070 Ti nachgewiesen, verkauft die Mindfactory dann besonders viel, wenn sie im Geizhals-Preisvergleich bei einer Grafikkarte auf den Spitzenplätzen notiert wird – und umgedreht sehr wenig, wenn dies nicht der Fall ist. Dann gehen die Verkäufe zu dieser jeweiligen Karte augenscheinlich an die anderen Einzelhändler – jene, welche bei Geizhals auf den Spitzen-Positionen stehen.

Zu normalen Zeiten sollte sich ein solcher Effekt über wenige Wochen immer wieder ausgleichen, da sich kein Einzelhändler leisten kann, für Ewigkeiten nichts von seiner Lagerware abzusetzen. Aber derzeit können sich durchaus Abweichungen von dieser Regel ergeben – und rein praktisch war es schließlich auffällig, dass die Mindfactory über Wochen hinweg immer sehr wenige GeForce RTX 3070 verkauft hat, dafür aber drastisch mehr an GeForce RTX 3070 Ti Karten. Dieser beschriebene Effekt wird also die Statisik der einzelnen Grafikkarten immer verzerren – vielleicht nicht in jedem Fall, aber dennoch in einzelnen Fällen wirklich deutlich. Damit sinkt der Wert insbesondere der Einzel-Statistik sehr wohl: Man sieht hier vornehmlich nur, wo die Mindfactory besonders gute Preise hatte – und somit nicht wirklich die Stärke der einzelnen Grafikkarten am Markt.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory in der Woche 17/2022 (in Stück)
AMD RDNA2 nVidia Ampere andere nVidia
140 — 6900XT
50 — 6800XT
70 — 6800
210 — 6700XT
140 — 6600XT
330 — 6600
50 — 6500XT
20 — 6400
5 — 3090Ti
20 — 3090
190 — 3080Ti
315 — 3080
240 — 3070Ti
10 — 3070
30 — 3060Ti
270 — 3060
70 — 3050
60 — 2060
10 — 1660Ti
60 — 1660S
20 — 1650
30 — 1050Ti
10 — 1030
10 — 730
10 — 710
RDNA2: 1010  (43%) Ampere: 1150  (48%) andere nVidia: 210  (9%)
gemäß der Ausführungen von TechEpiphany @ Twitter