Die PC Games Hardware hat anläßlich von "25 Jahren PCGH" einen großen Vergleich von Alt- zu Neu-Grafikkarten aufgelegt, dabei zurückgehend bis auf 2009er Modelle und davon ausgehend fast alles dabei, was irgendwie Rang oder Namen hatte. Die insgesamt satten 180 Grafikkarten im Test sind üblicherweise schwer miteinander zu vergleichen, denn neuere Modelle sind durch ältere Benchmarks in aller Regel unterfordert (oder rennen dort in ungewöhnliche Limits), während neuere Benchmarks den älteren Grafikkarten oftmals unüberwindbare Hürden bei DirectX-Version und VRAM-Anforderungen auferlegen. Solcherart (zeitlich) sehr breit angelegte Tests funktionieren nur mit sehr wenigen Spielen halbwegs vernünftig, die PCGH hat hierzu wenigstens 4 gefunden (korrekterweise 3 zuzüglich 3DMarks FireStrike). Dabei scheint "BioShock Infinite" inzwischen auch schon langsam in die Richtung "passt nicht mehr" abzubiegen, denn selbiger Benchmark skaliert mit modernen Grafikkarten kaum noch, ab der GeForce RTX 4080 dann nur noch marginal. Für den Rückblick zu den vielen Alt-Modellen reicht es derzeit noch, nichtsdestotrotz wurden nachfolgend aus den PCGH-Werten zwei Index-Werte gebildet – einmal mit BioShock, einmal ohne:
PCGH-Index | PCGH ohne BioSh. | 3DC FHD-Index | 3DC 4K-Index | |
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GeForce RTX 5090 (Blackwell, 2025) | 5088% | 6267% | 4360% | 920% |
GeForce RTX 4090 (Ada Lovelace, 2022) | 4753% | 5730% | 3860% | 715% |
GeForce RTX 3090 (Ampere, 2020) | 3139% | 3496% | 2390% | 406% |
GeForce RTX 2080 Ti (Turing, 2018) | 2239% | 2510% | 1630% | 253% |
GeForce GTX 1080 Ti (Pascal, 2017) | 1753% | 1915% | 1180% | 173% |
GeForce GTX 980 Ti (Maxwell, 2015) | 1017% | 1080% | 750% | 100% |
GeForce GTX Titan (Kepler, 2013) | 679% | 685% | 480% | 62% |
GeForce GTX 680 (Kepler, 2012) | 483% | 485% | 360% | - |
GeForce GTX 480 (Fermi, 2010) | 264% | 259% | 240% | - |
Radeon RX 9070 XT (RDNA4, 2025) | 3483% | 4064% | 3020% | 500% |
Radeon RX 7900 XTX (RDNA3, 2022) | 3807% | 4567% | 3140% | 540% |
Radeon RX 6900 XT (RDNA2, 2020) | 3022% | 3428% | 2280% | 360% |
Radeon RX 5700 XT (RDNA, 2019) | 1654% | 1815% | 1190% | 167% |
Radeon RX Vega 64 (Vega, 2017) | 1361% | 1422% | 930% | 132% |
Radeon R9 Fury X (Pirate Islands, 2015) | 989% | 1023% | 680% | 100% |
Radeon R9 290X (Volcanic Islands, 2013) | 791% | 821% | 530% | 74% |
Radeon HD 7970 (Southern Islands, 2011) | 520% | 527% | 360% | ~50% |
Radeon HD 6970 (Northern Islands, 2010) | 267% | 271% | 240% | - |
Radeon HD 5870 (Evergreen, 2009) | 225% | 222% | 210% | - |
Radeon HD 5750 (Evergreen, 2009) | 100% | 100% | 100% | - |
Dabei wurden mit 20 Grafikkarten auch nur die jeweiligen Spitzenmodelle notiert (ohne nachträgliche Refreshes, ohne ganze Refresh-Generationen), der PCGH-Test bietet wie gesagt noch sehr viel mehr Grafikkarten & Werte. Verglichen wurde dieser PCGH-Index dann mit dem 3DCenter Performance-Index, welcher natürlich fliessend erstellt wird und daher (zumindest in der FullHD-Kategorie) kaum eine so gute Performance-Skalierung aufbieten kann wie ein nachträglich aufgestellter Test, wo insbesondere die Alt-Grafikkarten dann natürlich auch voll ausgenutzt werden können. Auch seinerzeit gab es schließlich schon viele Modelle, die unter FullHD nicht mehr optimal skalierten und dies erst unter höheren Auflösungen erreichten – was zur Einrichtung des entsprechenden 4K-Index führte. Jener bietet dann wiederum die bessere Skalierung an als der PCGH-Index, welcher nur unter der FullHD-Auflösung erstellt wurde, alles andere wäre für die vielen Altbeschleuniger natürlich zu hoch angesetzt gewesen. Generell lassen sich jedoch die groben Relationen der Grafikkarten untereinander in allen diesen Index-Werten wiederfinden, nur die Höhe des jeweiligen Performance-Abstands ist immer ein wenig anders liegend.
Übergreifend kann man sagen, dass zwischen Radeon HD 5870 und GeForce RTX 5090 laut diesen PCGH-Zahlen somit ein Performance-Gewinn von dem 22,6fachen innerhalb von 15 Jahren (und ein paar Monaten) stattgefunden hat. Dies sind ca. +22% pro Jahr und somit ca. +51% pro üblicher Hardware-Generation, wenn man jene in einem 2-Jahres-Rythmus ansetzt. Der jährliche Zugewinn war natürlich in den Anfangszeiten stärker als derzeit, seinerzeit hatte man immer die Zielsetzung einer Performance-Verdopplung pro neuer Hardware-Generation im Blick. Rechnet man hingegen mit dem 3DC 4K Perf-Index (auf interpolierten Wert für die Radeon HD 5870), so sind es zwischen Radeon HD 5870 und GeForce RTX 5090 dann schon ein Performance-Gewinn von dem 31,5fachen, somit pro Jahr +25% sowie pro zwei Jahre +57% – letztlich aber doch recht ähnliche Werte. Dies ist dann immer noch nicht die maximalmögliche Skalierung, da der 3DC-Index eben fliessend erstellt wird, somit keine neuen (besser skalierenden) Performance-Werte uralter Grafikkarten mehr einfließen. Aber solche Werte gibt es einfach zu selten bzw. sind eben auch kaum Benchmarks dafür geeignet, über einen so langen Zeitraum noch solide Werte auszuwerfen. Letztlich reicht es jederzeit für einen groben Überblick auch zu sehr alten Grafikkarten aus, wobei der Test der PCGH dies natürlich noch besser macht – zumindest wenn man dort die Werte aller 180 Grafikkarten noch einer eigenen Index-Erstellung unterworfen hätte.
Schlechte Nachrichten zum weiteren Support von Windows 10 kommen von PC Games Hardware und WinFuture. Laut ersteren weisen inzwischen die Spieleentwickler Capcom und Square Enix darauf hin, dass ihre Spieletitel nach dem Ende des offiziellen Supports von Windows 10 nach dem 14. Oktober 2025 ebenfalls den Windows-10-Support verlieren. Dies bedeutet keinen Ausschluß von Windows 10, aber die Nutzbarkeit unter Windows 10 wird nicht mehr garantiert, ergo wird wohl auch keiner mehr Windows-10-spezifische Bugs fixen. Aufgrund der starken Nähe von Windows 10 & 11 muß da in der Praxis gar nichts passieren, aber zumindest ist dies der Hinweis darauf, dass falls doch etwas passieren sollte, die Spieleentwickler keine Arbeit zugunsten von Windows 10 mehr tun werden. Die andere Meldung bezieht sich hingegen auf die Einstellung des Hardware-Zertifizierungsprogramms von Microsoft für Windows 10 – welches nunmehr nicht weiter angeboten wird bzw. zukünftig nur noch für Windows 11 läuft. Dies ist ziemlich natürlich, arbeitet allerdings genauso gegen Windows 10, welches augenscheinlich seitens Microsoft schneller abgesägt werden soll, als man Windows 7 noch an der Backe hatte (ESU-Programm letztlich auf 5 Jahre ausgedehnt, lange Treiber-Unterstützung der Hardware-Hersteller). Angesichts der technischen Nähe von Windows 10 & 11 ist dies dennoch leicht irritierend, denn hier wäre ein Mitschleifen von Windows 10 nun wirklich ohne besonders viel Aufwand möglich.
Das ganze weist somit auf einen Punkt hin, welcher auch außerhalb des ESU-Programms sowie der Möglichkeit, mittels IoT-Versionen von Windows 10 dessen Support an Sicherheitsupdates bis zum Jahr 2031 (mittels "Windows 10 IoT Enterprise LTSC 2021") aufrecht zu erhalten, gewichtig ist: Die Hardware- und Software-Hersteller könnten viel früher von ihrem Support für Windows 10 zurücktreten und damit die Windows-10-Verfechter schneller als gedacht dann doch zum Wechsel zwingen. Und in diesem Fall scheint aus dem "könnte" eher denn ein "wird" zu werden, wenn diverse Hersteller schon früher als Support-Ende das Ende ihrer eigenen Bemühungen zu Windows 10 verkünden müssen. Dies lief bei Windows 7 ebenfalls noch wesentlich freundlicher, beispielsweise hatte "EVE Online" den Windows-7-Support erst Ende 2023 eingestellt, beim Firefox-Browser lief selbiger sogar bis zum August 2025. Es bleibt zu hoffen, dass die meisten Hersteller wenigstens bis zum Ende des professionellen ESU-Programms (Laufzeit 3 Jahre, ergo bis Oktober 2028) dabei bleiben. Sobald die Grafikkarten-Hersteller ihren Windows-10-Support für neue Grafikkarten-Treiber einstellen, ist der Ofen ziemlich aus, dann ziehen auch die anderen Hersteller schnell nach. Aus technischer Sicht wäre dies kaum notwendig, denn Windows 10 & 11 teilen sich üblicherweise einen Treiber, aber eine gewisse Tendenz zur möglichst frühen Aufgabe von Windows 10 ist leider nicht von der Hand zu weisen.
Noch ein paar Worte zu sagen wären zu den Benchmarks des Snapdragon X2, welche u.a. bei der ComputerBase (gestern schon verlinkt), Heise und Hot Hardware zu sehen sind. Hierfür hatte Qualcomm den Hardwaretestern entsprechende Referenzgeräte zum Test zur Verfügung gestellt, dies allerdings allein im Rahmen des "Snapdragon Summit" und somit unter Aufsicht von Qualcomm. Die Testgeräte konnten also weder wirklich inspiziert werden, noch durfte andere Software zum Test verwendet werden als bereits (von Qualcomm) installiert war. Daneben durfte ausschließlich mit angesteckter Stromversorgung getestet werden, ergo wohl im stärksten Energieprofil. Wieviel dieses Testgerät dann an Powerlimit hatte, wollte Qualcomm auch nicht sagen – ergo sind dies im eigentlichen keine unabhängigen Tests, Qualcomm hat die Pressevertreter hiermit nur jene Ergebnisse herausfinden lassen, welche Qualcomm bereits vorher selber hätte erstellen können. In der Summe entwerten diese Einschränkungen die allermeisten aufgestellten Testergebnisse deutlich, selbst wenn da oftmals ein Rekordwert aus dem Testgerät purzelte.
Jene sind aber in der Praxis wahrscheinlich mit viel höherem Powerlimit als bei den Testgegnern entstanden, ergo nicht wirklich vergleichbar. Dasselbe Problem ergab sich schließlich schon bei der ersten Snapdragon-Generation, als die real damit gebauten Notebooks oftmals beachtbar unterhalb der vorher von Qualcomm aufgestellten Referenz-Benchmarks blieben. Hierzu trägt auch entscheidend bei, dass Qualcomm für seine Referenzgeräte üblicherweise das Spitzenmodell ansetzt, welches ebenfalls üblicherweise ein sehr hochgezogenes Powerlimit aufweist. Die meisten realen Qualcomm-basierten Notebooks verwenden dann ein etwas kleineres Snapdragon-Modell mit normalerweise auch moderat angesetztem Powerlimit. Dies ergibt bei allen Volllast-Benchmarks teils erheblichen Unterschiede – und somit sind von den jetzigen Tests zum Snapdragon X2 wohl allein explizite Singlethread-Tests wertbar (da üblicherweise kaum ins TDP-Limit gehend). Jene sehen allerdings gut aus, der Cinebench 2024 mit ~160 ST-Punkten fällt besser als bei allen üblichen PC-Prozessoren aus und wird derzeit nur von Apples M4 überboten (170-180 Punkte). Im Geekbench 6.5 liegt der Snapdragon X2 dann mit ~4070 Punkten sogar vor allen anderen, auch vor Apples M4 (3670-3820 Punkte).