
AMD hat nach der breiten Empörung über die Einstellung des Treibersupports zu RDNA1/2 umgehend reagiert und Tom's Hardware ein Statement zukommen lassen, nach welchem die nunmehr im "Maintenance-Modus" befindlichen Radeon RX 5000 & 6000 Serien auch weiterhin auf neue Features, Bugfixes und Spieleoptimierungen hoffen können – mit allerdings der klaren Einschränkung "wenn es der Markt erfordert". Dies ist in dem Sinne kein Zurückrudern von AMD, sondern nur eine Klarstellung, was der "Maintenance-Modus" tatsächlich bedeutet. Ein Versprechen dazu, in wichtigen Fällen auch tatsächlich zu liefern, ist dies genauso wenig. Zudem fehlt hier natürlich weiterhin etwas ganz markantes: Die Gewissheit der Radeon RX 5000 & 6000 Nutzer, wenigstens einmal pro Monat oder aber bei wichtigen Spielereleases mit einem dafür passenden Treiber bedacht zu werden. Und diese Gewissheit kann AMD auch mit seltenen Treiberupdates nicht mehr zurückbringen, dafür bräuchte es einen echten, durchgehenden, unlimitierten Treibersupport.
New features, bug fixes and game optimizations will continue to be delivered as required by market needs in the maintenance mode branch.
Quelle: AMD-Statement gegenüber Tom's Hardware am 31. Oktober 2025
Ob AMD mit diesem Statement somit die Wogen glätten kann, steht schwer in Frage. Denn weiterhin kann man davon reden, dass der volle Treibersupport für die RDNA2-Generation nicht einmal ganz 5 Jahre nach Erstveröffentlichung zu Ende geht – und dies obwohl gerade die RDNA2-Architektur von AMD noch breit im iGPU-Bereich benutzt wird, die jüngste Neuveröffentlichung stammt gerade erst von diesem Oktober (Ryzen 100 Serie). AMDs Statement gibt allein eine gewisse Hoffnung ab, dass es hier und da noch einmal zu aktualisierten RDNA1/2-Treiber reicht, gibt dafür aber eben auch keine Gewähr. Zudem besteht immer auch das Risiko, dass eventuelle Treiber-Nachlieferungen hierzu schnell einschlafen, wenn sich der Markt erst einmal daran gewöhnt hat, dass Radeon RX 5000 & 6000 eben einfach aus dem Support genommen wurden. Und diese Gewöhnung könnte durchaus schnell eintreten – mit dem Grafikkarten-Wechsel der entsprechenden Nutzer hin zu einem Hersteller, welcher (bislang) für ordentliche Supportzeiträume bekannt ist. Ob diese Aktion und auch das nachfolgende Statement AMDs wirklich durchdacht waren bezüglich ihrer Marktwirkung, bleibt weiterhin zu bezweifeln.
Im Zusammenhang mit dem neuen AMD-Treiber 25.10.2 sind auch noch zwei regelrechte Fehler passiert: Zum einen notierte AMD in den Releasenotes, dass die Stromversorgung per USB-C auf der Radeon RX 7900 XTX nicht mehr funktionieren würde. Dies war ein Irrtum, wie TechPowerUp sowohl selbst nachgetestet als auch von AMD ein entsprechendes Statement eingeholt haben. Jener zwischenzeitliche Fehler wurde von AMD schon wieder korrigiert, die entsprechende Zeile in den Releasenotes war schlicht irrtümlich dort noch zu sehen. Zugleich gibt AMD in den Releasenotes als offizielle Betriebssystem-Unterstützung nur noch Windows 11 an. Wie jedoch Windows Latest seitens AMD mitgeteilt wurde, funktioniert der Treiber weiterhin für Windows 10 und ist auch für das ältere Microsoft-Betriebssystem gedacht. AMD notiert jenen Support nur nicht mehr in den Releasenotes, nachdem Windows 10 nunmehr offiziell außerhalb seines eigenen Supports steht. Eine Aussage dazu, wie lange AMD eigentlich noch Treiber für Windows 10 auflegen will, wäre an dieser Stelle durchaus nützlich gewesen, wurde allerdings nicht getroffen.
Laut Twitterer Bionic_Squash hat Intel (leider) alle früheren Grafikchip-Projekte mit "Adamantine"-Cache eingestellt. Hierunter kann man sich einen Level3-Cache wie AMDs "Inifinity Cache" vorstellen, nur dass selbiger bei Intel richtig groß werden sollte – bis zu 512 MB. Das ganze war früher Thema einiger Gerüchte, die aber seinerzeit als etwas zu abgehoben galten und damit wenig realistisch angesehen wurden. Doch wie sich nunmehr herausstellt, gab es selbige Entwicklungsschiene bei Intel wohl wirklich, waren die seinerzeitigen Gerüchte zumindest zum damaligen Zeitpunkt durchaus zutreffend. Zugleich liefert der Twitterer Hinweise darauf, wie die frühere Entwicklung des Battlemage-Projekts bei Intel zu verstehen sein muß: Denn bekannterweise gab es hierbei zuerst den "BMG-G10" Grafikchip, welcher eigentlich einmal die Toplösung sein sollte und dann jedoch in den Roadmaps und der Gerüchteküche vom "BMG-G31" verdrängt wurde – ohne große Erklärung allerdings.
Intel killed off every single Adamantine cache product.
BMG X3
BMG X4 (bigger die with 40 Xe cores)
ARL Halo
Quelle: Bionic_Squash am 31. Oktober 2025
BMG G10(X3) was a 3D stacked die with:
28 Xe cores
8MB L2 cache
192b GDDR6
x16 PCIE gen 5
512MB Adamantine cache
Quelle: Bionic_Squash am 31. Oktober 2025
Nunmehr wird allerdings offensichtlich, dass BMG-G10 wohl deswegen eingestellt wurde, weil dies eben ein Chipprojekt mit "Adamantine"-Cache war – und Intel selbigen Entwicklungszweig wie gesagt komplett geschlossen hat. Dazu gehört auch ein "BMG X4" Grafikchip, welcher es nie zu einem vollen Codenamen gebracht hat, aber mit gleich 40 Xe2-Kernen antreten sollte. Letztere Kern-Anzahl stand anfänglich aber auch in der Gerüchteküche und erklärt somit nachträglich die seinerzeitige Diskrepanz in den Hardware-Ausführungen verschiedener Quellen – die einen redeten von 28 Xe2-Kernen (= BMG-G10), die anderen von 32 Xe2-Kernen (= BMG-G31) und letztlich gab es auch Gerüchte zu 40 Xe2-Kernen (= "BMG X4"). Augenscheinlich hatte Intel immer ambitionierte Grafikchip-Roadmaps, nur mit deren Umsetzung happert es wie bekannt einigermaßen. Auch der eigentlich fest für das Jahr 2025 eingeplante BMG-G31-Grafikchip hat sich bislang noch nicht real blicken lassen (kürzlich wieder ein Lebenszeichen), obwohl dafür nun nicht mehr viel Zeit bleibt.