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News des 4. August 2023

Von YouTuber Daniel Owen kommt ein weiterer Test, welcher sich speziell mit den VRAM-Limits der GeForce RTX 4060 Ti in ihrer 8-GB-Standardausführung gegenüber extra erhältlichen 16-GB-Ausführung beschäftigt. Hierzu wurden ein kleine Auswahl von auf den VRAM beachtbar reagierenden Spiele-Titeln getestet, der Test soll somit weniger den Normalzustand als vielmehr die Extreme anzeigen. Jene werden recht deutlich herausgearbeitet, wenn die nominell gleich schnelle 16-GB-Karte der 8-GB-Ausführung mit steigenden Anforderungen klar davonzieht. Dabei ist dies dann in der Realität eigentlich ein fps-Nachteil der 8-GB-Ausführung: Denn das 16-GB-Modell hält unter höheren Anforderungen schlicht das übliche Leistungspotential der GeForce RTX 4060 Ti, das 8-GB-Modell stürzt demgegenüber entsprechend harsch ab.

4060Ti 8GB → 16GB FHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
Raster @ "High"-Bildqualität +11% +11% +13%
Raster @ "Ultra"-Bildqualität +12% +11% +135%
RayTracing +18% +22% +101%
gemäß der Benchmarks von Daniel Owen @ YouTube unter 5-6 ausgesuchten Spiele-Titeln

Dies kann unter "Ultra"-Bildqualität oder RayTracing bis hin zur gemittelte Hälfte (!) der Performance des 16-GB-Modells gehen (unter einzelnen Spieletiteln deutlich mehr als das). Zur Ehrenrettung der regulären 8-GB-Karte sei allerdings gesagt, dass sich unter FullHD zwar ein Unterschied unter diesen ausgesuchten Spiele-Titeln ergab, jener mit +11-12% allerdings eher beherrschbar ausfällt. RayTracing und höhere Auflösungen sind dann einfach Dinge, für welche die GeForce RTX 4060 Ti nicht gemacht ist (da RayTracing jeweils nochmals etwas mehr VRAM erfordert). Der eigentliche Kritikpunkt an der GeForce RTX 4060 Ti 8GB ist vor allem jener, wieso nVidia für eine reine FullHD-Karte einen derart hohen Preis von 399 Dollar bzw. 439 Euro angesetzt hat. Dies erscheint für eine Grafikkarte mit gutklassiger Mainstream-Performance, aber einer Speichermenge eher nur noch für das Einsteiger-Segment, doch als sehr "unausgewogen".

Die PC Games Hardware hat ihre Grafikkarten-Benchmarks zu "Baldur's Gate 3" erweitert, womit sich ein erstes vollständiges Performace-Bild zum Rollenspiel-Hit ergibt. Genre-typisch sind wohl keine ganz besonders hohen Frameraten notwendig und auch die Hardware-Anforderungen nicht ganz so hoch, womit auch ältere Beschleuniger noch hier und da an der Grenze der Spielbarkeit operieren – sprich, mit etwas abgesenkten Bildqualitätseinstellungen durchaus gut mitkommen könnten. Hierzu zählen GeForce GTX 980 Ti auf 34 fps oder Radeon RX 580 8GB auf 33 fps, jeweils unter der FullHD-Auflösung. VRAM-technisch soll Baldur's Gate 3 mit 8 GB unter FullHD & WQHD sorgenfrei sein, unter der 4K-Auflösung wird etwas mehr benötigt, was dann auf 10 GB hinauslaufen sollte.

Benchmark-technisch ergeben sich beachtbare Differenzen allerdings wohl erst unterhalb 4 GB VRAM, oberhalb dessen bleiben – wie bei vielen modernen Spielen – die fps-Raten gut und ergeben sich mutmaßlicherweise Matschtexturen durch Streaming-Aussetzer. Allerdings lassen sich nur 4 GB VRAM wenigstens an den Minimum-Frameraten ablesen, bei 6 GB VRAM existiert da noch keine große Differenz. Die damit aufgestellten Leistungsanforderungen sind eher mittelhoch, ein Hardware-Schocker ist das Spiel sicherlich nicht. Beachtbar zudem, dass auch unter der 4K-Auflösung nicht – wie in vielen anderen Spielen – die Leistungsanforderungen explodieren. Zwischen AMD- und nVidia-Grafikkarten ergeben sich keine größeren Differenzen gegenüber dem allgemeinen Performance-Bild. Allenfalls kann man sagen, dass das Spiel AMD-Grafikkarten leicht bevorzugt, insbesondere bei älteren Modellen.

Grafikkarten-Performance unter "Baldur's Gate 3"  (max. Bildqualität, Vulkan-API, fordernde Szene)
durchschnittliche Framerate: ab 45 fps durchschnittliche Framerate: ab 60 fps
FullHD/1080p GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2060 6GB, GeForce RTX 3050 oder Radeon RX Vega 56, Radeon RX 5600 XT GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2070, GeForce RTX 3060 12GB oder Radeon VII, Radeon RX 5700 XT, Radeon RX 6600 oder Arc A750
WQHD/1440p GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2070 Super, GeForce RTX 3060 12GB oder Radeon VII, Radeon RX 5700 XT, Radeon RX 6600 oder Arc A750 GeForce RTX 2080 Super, GeForce RTX 3060 Ti, GeForce RTX 4060 Ti oder Radeon RX 6700 XT
4K/2160p GeForce RTX 3070 Ti, GeForce RTX 4070 oder Radeon RX 6800 GeForce RTX 3080 12GB, GeForce RTX 4070 Ti oder Radeon RX 6800 XT
gemäß der Benchmarks der PC Games Hardware

Die ermisst sich zum einen am erstklassigen Abschneiden der Radeon RX Vega 56: +18% vor der GeForce GTX 1080, wo normalerweise nur eine Performance-Differenz von +5% existieren sollte. Zum anderen wird es extrem deutlich in einem bekannten Zweikampf vergangener Tage: Radeon RX 580 8GB und GeForce GTX 1060 6GB galten lange Zeit als nahezu gleich schnell – unter Baldur's Gate 3 gibt es hingegen einen eindeutigen Sieger, da die AMD-Karte der nVidia-Karte hier gleich +30% abnimmt. Zum Teil könnte hierbei die jeweilige VRAM-Menge (8 GB vs 6 GB) auch mit hineinspielen, aber jene ist zweifellos nur teilweise hierfür verantwortlich (interpoliertes Ergebnis der GTX1060/6G ausgehend von der GTX1070/8G ist nahezu gleichlautend zum realen Ergebnis). Natürlich ändert für so etwas niemand mehr das frühere Performance-Ranking – jenes soll die Performance zu diesen Zeiten abbilden, wo diese Karten tatsächlich am Markt waren bzw. in Breite von den Gamern genutzt wurden.

Interessant sind daneben die von der PCGH angestellten CPU-Benchmarks: Die durchschnittlichen Frameraten mögen bis zu einem Core i5-4670K gutklassig sein, aber hier interessieren eher die Minimum-Frameraten, um CPU-bezogene Ruckler im Spielfluß zu unterbinden. Und da stellen 60 Minimum-fps schon deutlich höhere Anforderungen, ergibt sich eine klare Tendenz hin zu Prozessoren mit mehr als vier CPU-Kernen. Beachtbar daneben, wie stark AMDs X3D-Prozessoren an der CPU-Leistungsspitze den anderen Prozessoren überlegen sind: Selbst der Ryzen 7 5800X3D rennt dem Core i9-13900K in der durchschnittlichen Framerate davon (bei der Minimum-Framerate ist es nur ein kleiner Vorteil), während Ryzen 7 7800X3D sowie Ryzen 9 7950X3D dann sowohl bei durchschnittlicher wie Minimum-Framerate klar über allen CPU-Modellen thronen. In der Testszene werden die Leistungsreserven (Minimum-Framerate 170 fps aufwärts) zwar nicht benötigt, allerdings gibt es den Verdacht, dass spätere Spielszene mehr CPU-Leistung abverlangen.