
Abweichend von kürzlichen, anderslautenden Meldungen berichten Tom's Hardware von einer Preissteigerung bei AMD-Grafikkarten um 10 Dollar je 8 GB GDDR-Speicher – ergo somit 20 Dollar für 16-GB-Modelle. Jene Preissteigerung soll aktuell gelten, eine weitere soll hingegen zum Januar folgen. Nachfolgend gehen Tom's Hardware von einer regelrechten Anpassung des US-Listenpreises aus – aber dies passiert üblicherweise in diesen Fällen überhaupt nicht, die Karten kosten (ohne Listenpreis-Änderung) dann einfach nur mehr im Einzelhandel (äquivalent zum Cryptomining-Hype 2021/22). Zugleich sollte eine Steigerung des AMD-Abgabepreises eigentlich die Konsumentenpreise grob um das doppelte erhöhen, ergo nicht um +10/20 Dollar, sondern aus Endverbrauchersicht um +20/40 Dollar. Dies entspricht üblichen Kalkulationsansätzen und die Grafikkarten-Hersteller wollen mit dieser Preiserhöhung sicherlich nicht ihre eigene, üblicherweise sowieso knappe Marge kürzen. Unklar ist aber vor allem, wie diese Information seitens Tom's Hardware mit den kürzlichen Gerüchten aus Fernost zusammenpasst.
| Quelle | erste AMD-Preiserhöhung | zweite AMD-Preiserhöhung |
|---|---|---|
| UDN (via Dan Nystedt @ X) |
ist bereits im Markt: war aber wohl geringfügig und daher nicht wirklich merkbar | Ende November avisiert: mindestens +10% über das komplette Radeon-Portfolio |
| Board Channels (via VideoCardz) |
jetzt verkündet, aber wirksam erst zum Jahresende: +20/40 Dollar zu AMD-Abgabepreisen, somit im Einzelhandel voraussichtlich +40/80 Dollar/Euro | |
| Tom's Hardware | aktuell wirksam: +10/20 Dollar zu wahrscheinlich AMD-Abgabepreisen, somit im Einzelhandel voraussichtlich +20/40 Dollar/Euro | weitere Preiserhöhung angeblich angesetzt für Januar 2026 |
| Anmerkung: logischerweise alles nur Gerüchte & Hörensagen | ||
Denn dort wurden zuletzt AMD-Preiserhöhungen um 20/40 Dollar vermeldet, die zum Jahresende in Kraft treten sollen. Zugleich sprachen andere Gerüchte über eine bereits aktive, kleinere Preiserhöhung, sowie eine größere, derzeit erst zur Verkündung anstehende. Hierzu könnte natürlich alles möglich sein: Wie, wenn sich eine der Quellen total irrt oder aber die preisliche Bemessungsgröße (AMD-Abgabepreis oder Endkundenpreis) nicht korrekt wiedergegeben wurde. Es wäre letztlich aber auch denkbar, dass alle drei Quellen hierbei letztlich über dasselbe berichten: Tom's Hardware berichten somit vielleicht über die erste AMD-Preiserhöhung, die eben bereits im Markt sichtbar ist, während VideoCardz über die zum Jahresende kommende Preiserhöhung berichtet haben. Zumindest von der Zahlengröße passt dies gut, denn +20/40 Dollar zu Endkundenpreisen geht in einem Markt mit generell Preistendenz nach unten und zugleich Black-Friday-Angeboten durchaus fast unter, +40/80 Dollar Mehrpreis sind hingegen dann nicht mehr mit den ständigen kleinen Preissenkungen der Handelskette zu kaschieren. Für den Augenblick muß aber leider offen bleiben, welche dieser Gerüchte nun korrekt sind bzw. zusammenpassen, dazu sind die aktuellen, bisher noch nicht erhöhten Grafikkartenpreise zu beobachten.
Mit dem neuen nVidia-Treiber 591.44 für Windows-Systeme endet nunmehr der Support an (ständig neuen) Treiber für Grafikkarten basierend auf den früheren nVidia-Architekturen Maxwell (GeForce 900 Serie), Pascal (GeForce 10 Serie) und Volta (Titan V). Diese älteren Grafikkarten-Serien werden ab sofort nur noch mit Sicherheitsupdates bedient, sofern dies notwendig sein sollte, erhalten allerdings keine Day1-Patches für neu herauskommende Spieletitel mehr. Eine Ausnahme hierzu bilden die Pascal-basierten "GeForce MX" Mobile-Grafiklösungen, jene werden weiterhin vom neuen Treiber unterstützt, trotz dass größere Pascal-basierte Mobile-Beschleuniger aus dem Support ausgefallen sind. An dieser Stelle würde natürlich interessieren, ob es tatsächlich noch Day1-Patches auch für diese Pascal-basierte GeForce MX Serie gibt – denn wenn ja, wäre der Treiber weiterhin grundsätzlich Pascal-fähig und könnte ein modifizierter Treiber vielleicht auch noch den vollen Support für alle Pascal-basierten Grafikkarten herstellen.
Die älteste nun noch mit dem vollen (offiziellen) Support unterstützten nVidia-Grafikkarten sind somit die GeForce 16/20 Serien der Turing-Architektur – welche immerhin auch schon im Jahr 2018 startete. Wenn letztere eines Tages dann aus dem Support fallen sollte (Zeithorizont: voraussichtlich 2-4 Jahre), würde dies dann auch die allerersten RayTracing-Beschleuniger der GeForce RTX 20 Serie betreffen. Als Pluspunkt unterstützt der neue Treiber nunmehr auch PhysX 32-bit für die GeForce RTX 50 Serie, was ursprünglich bei den neuen Blackwell-Beschleuniger nicht mehr geboten wurde, nun aber doch wieder zurückkommt. Betroffen sind davon allein ältere Spieletitel der Jahre 2007-2014 (Liste im Resetera-Forum), bei jüngeren Spielen gab es dann durchgehend PhysX 64-bit, was die GeForce RTX 50 Serie natürlich schon immer unterstützt hat. Als Minuspunkt laufen derzeit laut Deskmodder "GPU Tweak III, Asus AI Suite 3, ArmouryCrate und AuraSync und andere Tools" nicht mehr, was denkbarerweise ein Fehler ist und denkbarerweise mit einem nachfolgenden Treiber gefixt wird.
Die Twitterer MEGAsizeGPU (bekannter Leaker) und Hassan Mujtaba (Redakteur bei WCCF Tech) sprechen über die Zeitspanne, welche uns die Speicher-Krise voraussichtlich plagen wird. Ersterer geht dabei von einer Zeitspanne oberhalb von 2 Jahren aus, zweiterer vom vierten Quartal 2027 – was grob darauf hinausläuft, dass man wohl eher erst im Jahr 2028 mit einem echten Abflauen der Speicher-Krise und der damit einhergehenden Preisübertreibungen rechnen sollte. Wirklich belastbar sind diese Angaben mitnichten, aber letztlich deuten auch andere Anzeichen aus der Speicher-Branche darauf hin, dass es sich nicht nur um einen kurzfristigen Effekt handeln wird. Denn letztlich treten erst nächstes Jahr die Großaufträge von OpenAI (40% der weltweiten DRAM-Fertigung) in Kraft, der angesetzte Werksausbau bis Ende 2027 wird aber noch unterhalb dieser Prozentmarke eingeschätzt. Selbst wenn OpenAI schon im Jahr 2027 seine Abnahmen reduziert, braucht es somit (davon ausgehend) länger als ein Jahr, um den unterschwelligen Bedarfsberg abzutragen, welcher sich jetzt aufbaut und mangels Lieferbarkeit bzw. zweckmäßigen Preislagen nicht bedient werden kann.
This signals that the shortage will be more than just 1-2 years
Quelle: MEGAsizeGPU @ X am 3. Dezember 2025
A birdie told me Q4 2027 🤐
Quelle: Hassan Mujtaba @ X am 3. Dezember 2025
Die Problematik liegt hier vor allem darin, dass die größeren Kapazitätsausbauten erst im Jahr 2027 online gehen, bis dahin blockieren die OpenAI-Großaufträge jegliche Rückkehr zu normalen Preisen, selbst wenn im Endkunden-Bereich (temporär) weniger nachgefragt wird. Und ob dies dann 2027 alles so schnell wieder ins Lot kommt, wenn viele Abnehmer schlicht nur ihre Beschaffungen zurückgestellt haben und diese aber umgehend wieder aktiv werden lassen, sobald es etwas mehr Speicher am (freien) Markt gibt, bleibt fraglich. Im Cryptomining-Hype 2021/22 war der Preispeak ziemlich schnell erreicht (Mai 2021), danach hielt sich ein überhöhtes Preisniveau trotz hochfahrender Fertigung noch ziemlich lange (bis Anfang 2023 bei über +50%) und erreichte letztlich erst im Frühsommer 2023 wieder Normalpreis-Niveau. Und ob jenes ohne das Ende des Ethereum-Minings "so schnell" gegangen wäre, bleibt sowieso eine offene Frage. In der aktuellen Speicher-Krise steht natürlich dieselbe Frage an, ob durch ein eventuelles Platzen der KI-Blase möglicherweise viel Bedarf aus dem Markt herausgenommen werden kann. Nur in einem solchen Fall könnte es schneller als 2028 gehen, anderenfalls ist dies wohl eine sogar realistische Prognose.
Die PC Games Hardware berichtet hingegen über die Auswirkungen der Speicher-Krise auf kleinere System Builder. Jene hängen natürlich am Ende der Nahrungskette, was jetzt um so schwerer wiegt. So müssen jene voraussichtlich Bundle-Angebote der Distributoren mitgehen, womit man Speicher nur im Bundle mit anderen IT-Gerätschaften bekommt, denkbarerweise Mainboards und Prozessoren. Dies füllt natürlich unnütz die Läger bei diesen kleineren Marktteilnehmern, denn Mainboards und Prozessoren sind bereits am Lager, neu hereinkommende Bundle-Ware ändert somit nichts am Mißverhältnis zur gähnenden Leere bei Speichern. Dies kann im dümmsten Fall dazu führen, dass überzählige Neuware ohne Absatzchance lieber entsorgt wird anstatt weit unter Einkaufspreis abzusetzen. Der Hintergrund dessen liegt (neben anderen Kosten) in der Gewährleistung, die bei einer Entsorgung nicht anfällt. Normalerweise hört sich dies irrational an, aber zur Chipkrise in der Corona-Zeit wurde bereits derart vorgegangen, das ganze ist also mitnichten aus der Luft gegriffen. Das Jahr 2026 könnte dann generell weitere solcher "Irrationalitäten" bieten.