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News des 5. Dezember 2025

MyDrivers berichten über die Einschätzung des TeamGroup-Chefs, wonach die Speicher-Krise erst im ersten Halbjahr 2026 ihren wirklichen Höhepunkt erreichen soll. Zugleich soll nachfolgend die Phase der Rückkehr zur Normalität kaum schon im Jahr 2026 beendet sein und sich anzunehmenderweise bis ins Jahr 2027 fortsetzen. Zu letzterem gab es allerdings auch schon düstere Prognosen, welche jene Rückkehr zur Normalität erst im Jahr 2028 sehen. Dies hängt aber teilweise auch vom Standpunkt der jeweiligen Personen ab: Für die Industrie wäre eine Rückkehr zur regulären Lieferbarkeit bereits schon wieder "Normalität", unabhängig immer noch überhöhter Preise. Aus Konsumentensicht ist das ganze natürlich erst ausgestanden, wenn man wieder zu vernünftigen Preisen einkaufen kann – was üblicherweise länger dauert, denn sehr erhebliche Preisübertreibungen benötigen selbst bei guter Lieferbarkeit noch einige Monate, um vollständig abzuschmelzen (Erfahrungswert aus dem Cryptomining-Hype 2021/22). Letztlich ist derzeit der zeitliche Verlauf der aktuellen Speicher-Krise noch nicht wirklich vorherzusagen, allenfalls die kurzfristige Aussicht auf demnächst weiter steigende Preise ist belastbar.

Team Group's General Manager, Chen Qingwen, believes the shortage is not a short-term phenomenon; the real peak will occur in the first and second quarters of 2026. At that time, the market will see a "buy-or-sell" situation, with the shortage unlikely to ease throughout next year and potentially extending into 2027.
Even the most optimistic manufacturers believe this price surge will continue until 2026, with the general consensus being that it will last until 2027.
Quelle:  MyDrivers am 4. Dezember 2025 (maschinell übersetzt ins Deutsche)

Laut TrendForce werden die PC-Hersteller Dell, HP & Lenovo nächstes Jahr wegen der höheren Kosten für RAM & SSDs ihre PC-Preise anziehen müssen. Dies wird je nach Hersteller zu verschiedenen Zeitpunkten und mit verschiedenen Steigerungsraten passieren, bei News2082680 @ X gibt es hierzu eine übersichtliche Infografik. Dell soll aber schon mit +15-20% höheren PC-Preisen zum Jahresstart 2026 rechnen, dies schließt natürlich weitere Preissteigerungen im Jahresverlauf überhaupt nicht aus. Dabei haben die großen Hersteller von PCs & Notebooks noch die besten Möglichkeiten zur extensiven Lagerhaltung – und haben jene wohl auch genutzt, es wurde zuletzt alles aufgekauft, was irgendwie noch einen vernünftigen Preispunkt hatte. Augenscheinlich hält dies aber nur bis zu einem gewissen, gar nicht einmal weit entfernten Zeitpunkt. Letztlich ist aber völlig normal, dass die PC-Preise irgendwann auch die steigenden Komponenten-Preise wiederspiegeln und damit auch das wirkliche Massengeschäft erreichen. Noch sind dort die Preissteigerungen allerdings in einem Rahmen, wo es zwar bereits bedarfsdämpfend wirken wird, aber nicht – wie bei den RAM-Preisen im DIY-Markt – den Absatz breitflächtig in den Keller schicken dürfte.

Gemäß der PC Games Hardware hat nVidia seine Treiber-Supportliste nochmals geändert und dort die zuletzt weiterhin als unterstützt notierten "Pascal"-basierten "GeForce MX" Mobile-Beschleuniger letztlich doch gestrichen. Übrig geblieben ist nur die GeForce MX450, welche allerdings auf der "Turing"-Architektur basiert und somit ganz regulär von den neusten nVidia-Treibern auch weiterhin unterstützt wird. Damit endet allerdings auch die (theoretische) Möglichkeit eines inoffiziellen Pascal-Supports mit den neueren nVidia-Treibern, denn dies wäre nur möglich gewesen, wenn jene wenigstens eine Pascal-basierte Grafiklösung tatsächlich noch unterstützt hätten. Der Schnitt beim Treiber-Support, welchen nVidia hiermit angesetzt hat, ist somit doch konsequent anhand der Architektur-Grenzen erfolgt – und bietet somit keinerlei Seitenchancen auf irgendwelche Treiber-Modifikationen zugunsten des inoffiziellen Supports älterer Grafikkarten.

Laut YouTuber Moore's Law Is Dead sollen die kommenden weiteren X3D-Modelle Ryzen 7 9850X3D und Ryzen 9 9950X3D2 in einem neuen Stepping erscheinen, was zumindest bei erstgenanntem den um +400 MHz nach oben gesetzten Boosttakt besser erklären würde. Laut Twitterer HXL bestätigen erste Geekbench-Tests zum Ryzen 7 9850X3D dies allerdings nicht, dort wird weiterhin dasselbe Stepping wie beim bekannten Ryzen 7 9800X3D genannt. Generell hat AMD historisch eher selten neue Steppings benötigt, um dennoch höhere Taktraten anbieten zu können, letzteres ergibt sich einfach im Laufe der Fertigung bzw. durch zielgenaueres Bining, welches die besonders taktfreudigen Exemplare aussiebt und dann eben für dieserart Modelle in der Hinterhand behält. Wieviel davon in der Praxis wirklich ankommt, bleibt angesichts der augenscheinlich gleichen TDP von 120 Watt noch abzuwarten, wobei der höhere Boosttakt im Spieleeinsatz durchaus wirksam werden könnte, da dort die TDP eher selten limitiert. Wie bekannt, sind beide neuen X3D-Modelle für eine Vorstellung auf der CES 2026 zu erwarten, mit Marktstart voraussichtlich in den nachfolgenden Wochen.

In selbigem Video geben Moore's Law Is Dead daneben u.a. noch die Anekdote zum besten, OpenAI würden jüngst bei US-Einzelhändlern alle größeren DDR5-Kit aufkaufen – und somit zusätzlich das Angebot ausdünnen und die Preise hochtreiben. Im Sinne des Speicherhungers aus dem AI-Umfeld kann das vieleicht Sinn ergeben. Offen ist hierzu aber immer noch die Frage, was man im Server-Umfeld mit Consumer-DRAM anfangen kann, welcher schließlich kein ECC unterstützt, was im Server-Einsatz eigentlich obligatorisch ist. Ob man sich die ECC-Funktionalität für reine AI-Maschinen vielleicht wirklich sparen kann, ist noch nicht beantwortet, wäre allerdings eine hierzu denkbare Auflösung. Zugleich unterstützt diese Handlungsweise seitens OpenAI aber auch die (wilde) Verschwörungstheorie, dass OpenAI den ganzen DRAM vielleicht nur an sich zieht, um in 2026 von den gestiegenen Preisen zu profitieren, sprich mittels einem DRAM-Wiederverkauf endlich mal ein paar Gewinnposten in die OpenAI-Bilanz zu bringen. So richtig glaubwürdig ist diese Theorie aber auch nicht, denn um wirklich profitabel zu sein, reicht für OpenAI (und dessen gewaltige Investitionssummen) ein solches "Nebengeschäft" wohl bei weitem nicht aus.

Tom's Hardware weisen auf Intel-Aussagen hin, man könnte dort angeblich mehr Lunar Lake & Arrow Lake verkaufen, wenn man nur mehr Wafer (seitens TSMC) hierfür hätte. Dies erscheint etwas seltsam insbesondere im Fall von Arrow Lake, was eher nicht so toll geht und wo Intel demzufolge eigentlich nicht wirklich in Wafer-Not sein sollte. Allerdings muß hierzu auch beachtet werden, in welchem Rahmen und unter welcher Fragestellung diese Intel-Aussage steht: Jene erfolgte auf die Fragestellung eines Analysten, wieso Intel derzeit so viele alte Produkte (auf Basis alter Fertigungsverfahren) verkauft. Diese Fragestellung wollte Intel mit seiner Antwort augenscheinlich entschärfen, ohne darauf eingehen zu müssen, welche tatsächliche Nachfrageposition sich zu den neueren Intel-Generationen ergibt. Aus dieser Sichtweise heraus ist es (für Intel) natürlich "besser", dies auf Lieferprobleme eines Auftragsfertigers zu schieben anstatt zugeben zu müssen, dass die älteren Intel-Generationen aus Konsumenten-Sicht teilweise interessanter sind als die neueren Intel-Generationen.

Quite frankly, if we had more Granite wafers, we'd be selling more Granite. If we had more Lunar Lake wafers, we'd be selling more Lunar Lake. If we had more Arrow Lake wafers, we'd be selling more Arrow Lake.
Quelle:  Intel-Mitarbeiter John Pitzer zur "UBS Global Technology and AI Conference 2025" am 3. Dezember 2025

Dabei sind tatsächliche Wafer-Lieferprobleme eigentlich kaum denkbar, Intel dürfte sich bei den Verträgen mit TSMC sicherlich auch nach oben hin abgesichert haben – ansonsten wäre es Quatsch gewesen, TSMC überhaupt diese Aufträge zu geben und damit Intels eigene Chipfertigung zu negieren. Dass Intel derzeit zu viele neue Produkte verkauft und damit ein vorher ausgehandeltes Limit bei TSMC bereits erschöpft sein soll, kann sicherlich auch nicht behauptet werden. Intel schiebt hier mutmaßlicherweise TSMC einfach nur vor – was besser funktioniert als wenn man es im eigenen Haus fertigen würde, da greift dann der Spruch "limitierte Kapazitäten" kaum. Leider ist der Kenntnisstand der Analysten zu gering, um an dieser Stelle die wirklich peinliche Frage zu stellen: Wieso Intel sich auf eine limitierte Zulieferung von einem Fremdhersteller einlassen konnte, während die eigenen Chipfabriken jedes Quartal Milliarden-schwere Verluste aufhäufen. Selbst das Argument "war technisch mit Intel Foundry nicht möglich" verblasst diesbezüglich, denn die vielen Milliarden Foundry-Minus hätte man exakt dafür verwenden können, um dies möglich zu machem.