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News des 7. April 2022

Die PC Games Hardware hat den bislang einzigen Test einer "GeForce RTX 3090 Ti FE" zu bieten, sprich einer echten "Founders Edition" von nVidia. Jene macht ihren Job erstaunlich gut, trotz dass die Karten-Abmaße – im Gegensatz zu den Hersteller-Modelle – gegenüber der regulären GeForce RTX 3090 gleich geblieben sind. Die Founders Edition erreichte sogar ein kleines Taktratenplus gegenüber einer simulierten Referenz-Karte, welche die PCGH für ihren initialen Test der Ti-Ausführung verwendet hatte: Dort lief eine MSI Suprim X auf Referenz-Takt und Referenz-TDP mit durchschnittlich 1940 MHz – während die Founders Edition trotz nominell gleicher Bedingungen immerhin 2000 MHz erzielte. Die kleine Taktraten-Differenz führte auch dazu, dass sich die FE in den Performance-Messungen leicht um 1-1½ Prozentpunkte von der simulierten Referenz absetzen konnte:

PCGH FullHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
simulierte GeForce RTX 3090 Ti @ Referenz-Takt/TDP  vs 3080-10GB +14,9% +18,9% +22,4%
reale GeForce RTX 3090 Ti Founders Edition  vs 3080-10GB +16,1% +20,3% +23,9%
gemäß Benchmarks der PCGH unter jeweils 20 Spielen

Denkbar also, dass die GeForce RTX 3090 Ti mit unserer Launch-Analyse minimal unterbewertet wird, wenn die Simulation einer Referenzkarte in diesem Fall nicht wirklich passgenau gelingt und damit womöglich auch der Performance-Effekt der werksübertakteten Modell überbewertet wird. Um mehr als 1% geht es hierbei natürlich nicht, dies ändert nichts am allgemeinen Bild – aber immerhin, dies wäre denkbar. Genauso ist natürlich auch denkbar, dass die PCGH einfach nur Glück hatte bei ihrem FE-Exemplar und andere FE-Karten die genannten 2 GHz Chiptakt dann viel seltener sehen. Auf ein wirklich taktfreudiges Chip-Exemplar deuten indirekt auch die Stromverbrauchs-Messungen hin, welche durchgehend um 10-15 Watt niedriger als bei der MSI-Karte (auf Referenz-Takt und Referenz-TDP) ausfielen. Mal schauen, ob sich eventuell noch andere Tests zur GeForce RTX 3090 Ti in der FE-Ausführung einfinden und diese Thesen bestätigen oder widerlegen können.

Von Xanxo Gaming kommen in zwei Testberichten erste Performance-Resultate zum Ryzen 7 5800X3D – welcher eigentlich erst ab 20. April in den Handel gehen sollte. Mit dem ersten Testbericht (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wird allein die Anwendungs-Performance angeschnitten, beim zweiten Testbericht (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) gibt es einen ersten Gaming-Benchmark. Leider ist die Anzahl der Benchmarks derzeit zu gering und fehlt vor allem ein regulärer Ryzen 7 5800X zur besseren Einordnung der gezeigten Performance. Die ersten Anwendungs-Benchmarks sehen jedenfalls keinen bemerkbaren Ausschlag (war aber auch nicht erwartet worden), der erste Spiele-Benchmark sieht hingegen ein Performance-Plus von +21,6% auf einen Core i9-12900K unter Shadow of the Tomb Raider. Ohne hierzu den Wert des regulären Ryzen 7 5800X zu kennen, läßt sich allerdings nicht sagen, ob dies der Normalzustand oder ein (positiver) Ausreißer ist. Es sind somit doch mehr Benchmarks vonnnöten – welche eventuell in den kommenden Tagen folgen und in jedem Fall spätestens am 20. April vorliegen werden.

Wie VideoCardz auf Basis eines Tweets seitens Intel herausstellen, sollen Notebooks mit Arc-Grafiklösung nunmehr erst zum Ende des zweiten Quartals kaufbar erhältlich sein. Intel verlor kein Wort zu entsprechenden Desktop-Lösungen, aber da jene noch nicht einmal offiziell vorgestellt sind und sich die Mobile-Lösungen nunmehr in der Praxis wiederum nicht zeitnah ergeben, ist auch für den Desktop-Bereich ziemlich schwarz zu sehen: Mit Glück gibt es die ersten Arc-Grafikkarten ebenfalls zum Ende des zweiten Quartals – mit Pech auch wiederum etwas später. Intel kommt damit terminlich immer deutlicher in die Region der nachfolgenden Ada/RDNA3-Generation hinein, deren Start wahrscheinlich der AD102-Chip im September 2022 geben wird.

Laptops with Intel ARC will be available for purchase by the end of the second quarter of 2022.
Quelle:  Intel @ Twitter am 7. April 2022

Doch technologisch ist Intels "Alchemist" eben noch ein Äquivalent zur vorherigen Ampere/RDNA2-Generation – und dürfte es demzufolge gegenüber AMDs und nVidias neuen, auf der 5nm-Fertigung basierenden Beschleunigern schwer haben. Hier kommt auch noch der große Performance-Sprung hinzu, welchen AMD & nVidia für diese 5nm-Generation planen – welcher in der Spitze bei grob der doppelten Performance liegen soll. Damit kann Intel zur Jahresmitte zwar sicherlich einen beachtbaren Launch hinlegen, muß sich jedoch im nachfolgenden Geschäftsverlauf einer neuen, viel mächtigeren Konkurrenz-Generation stellen. Dass, was Intel derzeit als Midrange-Performance in Konkurrenz zu Radeon RX 6700 XT bis GeForce RTX 3070 Ti plant, könnte dann schnell im Mainstream-Segment landen. Gleichfalls könnte Intel zu schnellen Preissenkungen gezwungen sein, womit gleich wieder die Wirtschaftlichkeit der "Alchemist"-Generation in Frage steht. Für Intel dürfte "Alchemist" somit kaum zu großen Erfolgen führen, sondern kann fast nur den Reallife-Testballon für die nachfolgende "Battlemage"-Generation geben.