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News des 8. Juni 2022

Laut Twitterer Greymon55 – der hierzu entsprechende Performance-Präsentationsfolien gesehen hat – soll im derzeitigen Engineering-Sample-Status die Multithreading-Performance von Intels "Raptor Lake" besser als bei AMDs "Zen 4" (Raphael) liegen. Die Differenz ist allerdings nicht groß, offenbar weiterhin im einstelligen Prozentbereich. Allerdings könnte es damit zu einem totalen Sieg von "Raptor Lake" langen, denn bei der Singlethread-Performance dürfte "Zen 4" sowieso keine Chance haben. Allerdings ist diese Messe zumindest bei der Multithread-Performance noch nicht gänzlich gelesen, hier bleibt es die finalen TDP-Werte und die damit erreichbaren AllCore-Taktraten abzuwarten. So gesehen wäre ein einstelliger Performance-Unterschied im besten Fall wohl noch aufzuholen – allerdings scheint Intel vorerst in Vorhand zu sein.

The dinosaur 's MT performance is better than the artist's, but both are ES at present, it is not clear what the artist's TDP is, and the final win or loss will be determined by TDP and all core frequency.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 8. Juni 2022
 
Notice that the dinosaurs are not far ahead.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 8. Juni 2022
 
In terms of ST performance, I don't know about Raptor Lake on the desktop, but it's 8-10% on laptop.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 8. Juni 2022
 
I only saw performance slides.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 8. Juni 2022
 
In any case, competition has brought many benefits to consumers. The gen 13 is really strong, and it wouldn't be surprising if it outperformed the ZEN4 in every way. ZEN5 ZEN6 must do something in response to the competition.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 8. Juni 2022

Eine gewisse Erklärung hierfür könnte Intels höhere Anzahl der Effizienz-Kerne sein, welche bei intelligenterer Ausnutzung der TDP sowie einer gewissen Fertigungsverbesserung selbst unter derselben TDP etwas mehr herausholen können. Ein kleiner IPC-Gewinn und etwas mehr Takt oben drauf und am Ende könnte die Vielzahl an kleinen Verbesserungen samt der doppelten Anzahl an Effizienz-Kernen eventuell doch für ein sattes Multithread-Plus stehen. Zumindest kann man sich auf ein ziemlich offenes Jahresend-Rennen zwischen AMD und Intel einstellen – wo jeder der beiden Anbieter gefordert ist, das bestmögliche zu bieten, was technisch (derzeit) machbar ist. Dazu gehören dann auf AMD-Seite angeblich auch mehr Modelle mit 3D V-Cache auf Zen-4-Unterbau ("Zen4D") – welche dann wiederum das Potential haben, zumindest im Gaming-Bereich die Krone zu AMD zu bringen.

Yeah, zen4d has more product lines than zen3d.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 8. Juni 2022

TechEpiphany @ YouTube zeigt ein weiteres Beispiel von APU-Gaming mit FSR 1.0 – diesesmal unter Cyberpunk 2077, welches schließlich genauso in die Kategorie von "nie gemacht für APUs" fällt. Wieder zum Einsatz kam die "Radeon 660M" im Ryzen 5 6600H, sprich eine gegenüber der besten AMD-APU in Form der "Radeon 680M" nominell halbierte APU (nur 6 von 12 Shader-Clustern sind aktiv). Trotzdem reichte es unter dem "Quality"-Setting von FSR 1.0 zu immerhin 30-40 fps – ein für APUs durchaus praktibles Ergebnis. Dafür musste natürlich trotzem die Grafikqualität leiden: Es wurde ein Mix an Low- und Medium-Settings betrieben, zudem drückt FSR die nominelle 1080p-Auflösung auf eine interne Rendering-Auflösung von 720p herunter. Eine schöne Grafikqualität ist dies mitnichten – aber dafür läßt sich diese APU dann auch in jedem Standard-Notebook verbauen, könnte somit viele Office- und HomeOffice-Geräte (potentiell) Spiele-tauglich machen.

VideoCardz berichten über weitere fernöstliche Tests zur Intel "Arc A730M" Mobile-Grafiklösung bzw. haben diese Ergebnisse teilweise auch aufbereitet. Beachtbar hierzu auch eine Infografik seitens Twitterer Redfire mit einem daraus gebildeten Vergleich von GeForce RTX 3060 Laptop und Arc A730M – wobei alle Werte zur nVidia-Grafiklösung aus der Notebookcheck-Datenbank stammen. Für den groben Vergleich muß dies derzeit langen, letztlich kommt die Intel-Grafiklösung sowieso nicht an dieser nVidia-Grafiklösung vorbei. Demzufolge sollte es auch für den zugrundeliegenden "ACM-G10" Grafikchip kaum möglich sein, die GeForce RTX 3070 Laptop einzuholen – welche schließlich von der Hardware-Ansetzung her im Desktop eher einer GeForce RTX 3060 Ti entspricht. Intels Performance-Ziel von grob der GeForce RTX 3070 (Desktop) scheint damit (bei weitem) nicht erreichbar zu sein – wobei es womöglich schlicht am Treiber hängt, die synthetischen Benchmarks laufen wie bekannt ganz gut.

Twitterer Fabricated Knowledge zeigt eine Präsentations-Folie seitens AMD, welche sich um steigende Halbleiter-Fertigungskosten mit jedem neuen Fertigungs-Node dreht, ermessen an den Fertigungskosten eines 250mm² großen Chips. Hierbei handelt es sich um die Fortsetzung einer bekannten AMD-Folie aus dem Jahr 2018, welche seinerzeit allerdings beim 7nm-Node aufhörte – die neue Folie geht nun bis zu den 3nm- und 5nm-Nodes. Leider hat AMD nunmehr die Y-Achse und damit die Skalierung des ganzen weggelassen, aber im generellen Maßstab kann man natürlich trotzdem erkennen, dass es bis 14/16nm nur geringfügige Steigerungen der Fertigungskosten für dasselbe 250mm² Die gab, jenen dann allerdings bei 7nm sowie 5/3nm stramm nach oben gehen.

Der 7nm-Node stellt demzufolge keinen einmaligen Ausrutscher dar, sondern den Anfang einer neuen Normalität bei den Halbleiter-Fertigungskosten: Jene gehen ab diesem Zeitpunkt womöglich mit jedem neuen Node ebenso steil nach oben. Und dies setzt die ganzen schon vor Jahren beschriebenen Auswirkungen in Kraft: Mit den neuesten Nodes hergestellte Chips müssen auch im Verkauf beachtbar teurer werden. Doch wenn dies von Generation zu Generation immer wieder passiert, werden irgendwann gewisse Preislimits erreicht und müssen die Hersteller dann zurückstecken. Vor allem aber gehen die Anbieter von Mainstream- und Kleinchips dieses Spiel schon in absehbarer Zeit nicht mehr mit und bleiben bei älteren Fertigungsverfahren oder welchseln nur aller Jubeljahre mal die Chipfertigung. Noch ist dieser Zeitpunkt nicht erreicht, aber irgendwann wird schlicht und ergreifend der Kostenfaktor der Halbleiterfertigung das Limit beim weiteren Performance-Fortschritt im PC-Segment darstellen (sofern nicht vorher gänzlich andere Chip-Technologien spruchreif werden).