
Twitterer Jukan untermauert die aktuelle Prognose zum Verlauf der Speicher-Krise durch Grafiken seitens der Analysten von 'Bernstein' (leider unklar, welche der vielen unter diesem Namen firmierenden Unternehmen genau gemeint ist), welche sich an eine Prognose zur Veränderung der Hersteller-Abgabepreise für DRAM und NAND in den Jahren 2025 bis 2027 gewagt haben. Danach erwartet man in der Branche weitere Preissteigerungen noch bis zum dritten Quartal 2026. Die quartalsweisen Preissteigerungen sollen dabei im ersten Quartal 2026 ihren Höhepunkt erreichen und nachfolgend relativ kleiner werden, es bleiben aber natürlich Preissteigerungen. In den negativen Bereich und damit zu fallenden Preisen soll es gemäß dieser Prognose erst ab dem ersten Quartal 2027 kommen. Vom ersten bis zum dritten Quartal 2027 werden dann drei Quartale in Folge mit stark fallenden Preisen erwartet, ehe sich dieser Trend im vierten Quartal 2027 deutlich abschwächen soll. Natürlich muß dies nicht derart verlaufen, dies ist nur eine Prognose auf Basis des aktuell bekannten Wissens.
Beachtenswert an dieser Prognose sind zwei Dinge: Erstens soll das Preismaximum erst in Jahresfrist, im vierten Quartal 2026, erreicht sein. Da die größten Preissteigerungen aber wohl schon zum Jahresanfang 2026 drohen, scheint das komplette Jahr 2026 ein Hochpreis-Jahr aus Speichersicht zu werden. Und zweitens reicht das Jahr 2027 wohl nicht aus, um die Speicherpreise wieder zurück auf den vorherigen Stand vom Herbst 2025 abzuschmelzen, hier bleiben Differenzen von +17% bei DRAM (ohne HBM, hellblaue Balken) bzw. +14% bei NAND zurück. Ob jene (laut dieser Prognose) übrigbleibenden Preisübertreibungen dann im Jahr 2028 noch angegangen werden oder aber als neues, höheres Preisniveau bestehen bleiben, läßt sich derzeit noch nicht sagen. Normalerweise haben Preisübertreibungs-Ereignisse es an sich, dass danach die Preise nicht wieder auf dasselbe, frühere Niveau zurückkehren. Allerdings handelt es sich hierbei mit Speicherchips auch um ein Produkt, welches gemessen an der gebotenen Speichermenge langfristig konstant im Preis sinkt. Ergo könnte hier die Ausnahme von der Regel gelten und die Speicherpreise langfristig sehr wohl wieder niedriger als vor der aktuellen Speicher-Krise ausfallen. Nur wird dies gemäß jener Prognose und auch Einschätzungen von anderen Stellen dann ein Thema des Jahres 2028 werden.
| Industrie-Preise | ∑ Steigerung 2025/26 | ∑ Senkung 2027 | Differenz (Ende 2027) |
|---|---|---|---|
| DRAM (exkl. HBM) | +144% | –52% | +17% |
| NAND | +74% | –35% | +14% |
| gemäß der Daten der vorstehenden Infografik (Industrie-Preise, keine Konsumenten-Preise!) | |||
WCCF Tech berichten über eine Geekbench-Notierung des Core Ultra X9 388H, somit des Top-Modells von "Panther Lake", der für den Jahresanfang 2026 anstehenden neuen Mobile-Generation von Intel. Gemäß dieses (einzelnen) Benchmarks wird der Vorgänger von Arrow Lake Mobile um immerhin +17,4% im Singlethread-Test sowie um +19,4% im Multithread-Test geschlagen. Inwiefern hier allerdings dieselben Bedingungen bezüglich Speicher und Powerlimit vorlagen, ist unklar. Zudem gilt immer, dass der Test eines einzelnen, eventuell fürs Benchmarking optimierten Systems schwerlich so genau mit der Geekbench-Datenbank zu vergleichen ist, woher die anderen Resultate üblicherweise stammen. Denn die Geekbench-Datenbank liefert einen Durchschnitt aller jemals erzielten Werte, sprich aus Produktivsystemen, die meistens nicht fürs Benchmarking optimiert sind, sondern eher mit der typischen Bloatware der PC-Hersteller belastet sind. Ganz auf die Goldwaage legen lassen sich solche Vergleiche also niemals, aber zumindest die angezeigte Richtung für "Panther Lake" passt sehr wohl.
| Hardware | GB6/ST | GB6/MT | |
|---|---|---|---|
| Core Ultra 9 275HX | Arrow Lake, 8P+16E/24T | 2848 | 17'922 |
| Ryzen AI Max+ 395 | Strix Halo, 16P/32T | 2792 | 17'669 |
| Core Ultra X9 388H | Panther Lake, 4P+8E+4LPE/16T | 3057 | 17'667 |
| Core Ultra 9 285H | Arrow Lake, 6P+8E+2LPE/16T | 2604 | 14'796 |
| gemäß der Ausführungen von WCCF Tech | |||
Nochmals Twitterer Jukan berichtet über eine Prognose seitens Morgan Stanley, wonach die Abdeckung mit eigenen KI-Beschleunigern in China im Jahr 2027 die 50%-Marke erreichen soll – sprich dann die Hälfte der KI-Beschleuniger in China aus eigener chinesischer Entwicklung stammen soll. Ob die Grafik sich auf die neu aufgestellten Systeme oder alle im Einsatz befindlichen Systeme bezieht, ist leider unklar, die damit ausgedrückte Systematik bleibt allerdings gleich: Letztlich haben westliche Bann-Bemühungen nur dazu geführt, dass China verstärkt auf Eigenentwicklungen setzen musste – und dies interessanterweise auf einem Feld, wo Geld & Gewinn derzeit nicht so die große Rolle spielt bzw. kein Kostendruck des Massenmarkts existiert. Vermutlich hat es kein besseres Feld gegeben, um China zur technologischen Eigenständigkeit zu treiben wie KI-Beschleuniger, denn die chinesischen Wettbewerber sind gegenüber westlicher Technik weder annähernd so schnell noch genauso Energie-effizient – aber sie sind halt verfügbar, und wenn man mehr Rechenleistung will, benutzt man einfach eine höhere Anzahl selbiger.
Für jedes Produkt im Endkundengeschäft wäre dieser Ansatz zum Scheitern verurteilt, aber in der Industrie kann so etwas funktionieren – und funktioniert augenscheinlich, denn fast nirgendwo hat China in einem Hochtechnologie-Feld derart schnell aufgeholt. Die jüngste Freigabe der Hopper-basierten "H200" KI-Beschleuniger für China (mit 25% Ablass-Steuer zugunsten der USA) wird dies nunmehr allerhöchstens noch verzögern, diesen Lauf aber wohl nicht mehr aufhalten können. Vor allem aber ist es für chinesische KI-Beschleuniger natürlich einfacher, mit nVidias vorheriger HPC/AI-Architektur "Hopper" konkurrieren zu können, anstatt mit der aktuellen HPC/AI-Architektur "Blackwell" oder dem im Jahresfrist anstehenden "Rubin". An dieser Stelle haben sich die USA faktisch den Kontrahenten selbst gezüchtet bzw. ihn mittels diverser Export-Beschränkungen sogar noch einen eigenen Markt geschaffen, welcher ohne der technologisch übermächtigen US-Konkurrenz gedeihen konnte. Gleichzeitig war und ist dies dann auch auch großer Antreiber der eigenen chinesischen Halbleiterfertigungs-Industrie, welche sich daran erproben und verbessern konnte. Die Geschichtsbücher werden diesen Fall womöglich eines Tages als Lehrbuchbeispiel dafür sehen, wie man mit Sanktionen den Gegner stärkt bzw. die eigene Zielsetzung komplett konterkariert.
Von TechEpiphany @ X kommen wieder die Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory, welche für die abgelaufene 49. Woche sogar nochmals leicht bessere Absätze gegenüber der vorhergehenden Woche mit dem 'Black Friday' sehen. Dies hängt natürlich damit zusammen, dass das Black-Friday-Preisniveau üblicherweise über diesen singulären Tag hinaus ausgedehnt wird und eine ganze Woche mit diesem Preisniveau dann besser kommt als nur 2-3 Tage. Inhaltlich hat sich natürlich nichts verändert: AMD bei um die 95%, Intel bei um die 5%, der ältere Sockel AM4 verkauft wieder einmal das Mehrfache von Intel insgesamt, und letztlich allesamt nur AMD-Prozessoren an der Spitze der Modell-Verkaufsliste. Beachtenswert ist weiterhin die sehr magere Marktrezeption von Intels "Arrow Lake" Generation aka der Core Ultra 200 Serie im Desktop: Ein Jahr nach Launch verkauft Intel davon im DIY-Segment immer nur sehr viel weniger als von den vorherigen LGA1700-Prozessoren (Alder Lake & Raptor Lake). Da steht dann mehr dahinter als der typische Aufrüster-Vorteil älterer Generationen bzw. der finanzielle Malus eines Plattform-Wechsels – selbige Schwierigkeit hatte AMD beim Wechsel von AM4 zu AM5 schließlich genauso, und hat diese Hürde inzwischen eindrucksvoll genommen.
| Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2025 (AMD in rot, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge) | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Absatz | Anteile | Umsatz | Anteile | ASPs | AM4, AM5, 1700, 1851 | |
| 49. Woche 2025 | 3905 Stück | 93,6% 6,4% | 1,19M € | 95,0% 5,0% | 310€ 236€ | 950, 2705, 200, 40 |
| 48. Woche 2025 | 3620 Stück | 95,7% 4,3% | 1,03M € | 96,3% 3,7% | 287€ 249€ | 880, 2585, 80, 55 |
| 47. Woche 2025 | 2480 Stück | 91,1% 8,9% | 0,75M € | 92,9% 7,1% | 307€ 243€ | 410, 1850, 160, 60 |
| 46. Woche 2025 | 1815 Stück | 89,3% 10,7% | 0,45M € | 90,0% 10,0% | 252€ 232€ | 470, 1150, 110, 80 |
| 40. Woche 2025 | 1780 Stück | 88,2% 11,8% | 0,50M € | 90,9% 9,1% | 288€ 216€ | 360, 1210, 130, 70 |
| 34. Woche 2025 | 3715 Stück | 91,4% 8,6% | 1,09M € | 92,9% 7,1% | 299€ 241€ | 590, 2805, 200, 120 |
| 33. Woche 2025 | 3450 Stück | 90,7% 9,3% | 1,06M € | 92,0% 8,0% | 312€ 264€ | 580, 2550, 240, 80 |
| 32. Woche 2025 | 3880 Stück | 92,0% 8,0% | 1,18M € | 94,3% 5,7% | 313€ 216€ | 590, 2980, 240, 70 |
| 31. Woche 2025 | 2365 Stück | 87,3% 12,7% | 0,69M € | 89,1% 10,9% | 298€ 252€ | 435, 1630, 210, 90 |
| 30. Woche 2025 | 2235 Stück | 93,3% 6,7% | 0,64M € | 95,1% 4,9% | 293€ 210€ | 445, 1640, 120, 30 |
| 29. Woche 2025 | 3320 Stück | 90,1% 9,9% | 1,02M € | 91,3% 8,7% | 310€ 268€ | 470, 2520, 240, 90 |
| 28. Woche 2025 | 1865 Stück | 92,5% 7,5% | 0,57M € | 93,8% 6,2% | 311€ 254€ | 420, 1305, 110, 20 |
| 27. Woche 2025 | 1420 Stück | 95,1% 4,9% | 0,45M € | 96,9% 3,1% | 320€ 196€ | 290, 1060, 40, 20 |
| 26. Woche 2025 | 2990 Stück | 93,3% 6,7% | 0,97M € | 95,1% 4,9% | 330€ 238€ | 360, 2430, 170, 30 |
| 21. Woche 2025 | 1765 Stück | 87,5% 12,5% | 0,51M € | 88,3% 11,7% | 293€ 273€ | 380, 1165, 150, 70 |
| 20. Woche 2025 | 1240 Stück | 91,1% 8,9% | 0,37M € | 93,1% 6,9% | 305€ 231€ | 290, 840, 110, 0 |
| 19. Woche 2025 | 2985 Stück | 89,8% 10,2% | 0,89M € | 91,5% 8,5% | 302€ 248€ | 700, 1980, 250, 55 |
| 18. Woche 2025 | 1465 Stück | 88,7% 11,3% | 0,45M € | 91,2% 8,8% | 317€ 240€ | 320, 980, 120, 35 |
| 17. Woche 2025 | 2025 Stück | 89,1% 10,9% | 0,55M € | 89,6% 10,4% | 274€ 260€ | 540, 1265, 180, 40 |
| 14. Woche 2025 | 740 Stück | 84,5% 15,5% | 0,20M € | 87,4% 12,6% | 275€ 216€ | 240, 385, 100, 15 |
| 8. Woche 2025 | 3920 Stück | 91,1% 8,9% | 1,22M € | 93,2% 6,8% | 319€ 239€ | 965, 2605, 325, 15 |
| 7. Woche 2025 | 4520 Stück | 89,8% 10,2% | 1,37M € | 91,6% 8,4% | 309€ 250€ | 940, 3120, 430, 30 |
| 5./6. Woche 2025 | 6377 Stück p.W. | 88,9% 11,1% | 1,92M € p.W. | 90,2% 9,8% | 305€ 266€ | 1650, 4022, 630, 65 p.W. |
| 4. Woche 2025 | 7040 Stück | 93,0% 7,0% | 2,55M € | 95,4% 4,6% | 388€ 250€ | 1145, 5405, 450, 35 |
| 3. Woche 2025 | 5285 Stück | 88,8% 11,2% | 1,47M € | 89,6% 10,4% | 280€ 258€ | 1580, 3115, 465, 90 |
| 2. Woche 2025 | 9255 Stück | 95,4% 4,6% | 3,95M € | 97,0% 3,0% | 434€ 275€ | 1480, 7350, 365, 20 |
| 1. Woche 2025 | 4595 Stück | 92,1% 7,9% | 1,29M € | 91,5% 8,5% | 280€ 302€ | 1460, 2770, 305, 50 |
| alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche | ||||||