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News des 9./10. August 2025

AMD hat mit der "Radeon RX 7400" noch einen Nachzügler der RDNA3-Generation aufgelegt, welcher die interessante Eigenschaft mitbringt, den Navi-33-Chip auf nur 55 Watt TDP herunterzudrücken (die hier & da genannten "43W" sind hingegen die reine Grafikchip-Power). Angesichts dessen, dass Radeon RX 7600 und 7600 XT mit TDPs von 165 bzw. 190 Watt antreten (und auch durchaus so viel verbrauchen), ist dies ein enormer Unterschied, erreicht zum kleineren Teil über etwas weniger Hardware (28 anstatt 32 Shader-Cluster) und zum größeren Teil über sehr viel niedrigere Taktraten. Aus der auf der Produkt-Webseite genannten FP32-Rechenleistung von 7,88 TFlops ergibt sich ein Boost-Takt von gerade einmal 1100 MHz, zudem wurde die Speicher-Datenrate auf nur 10,8 Gbps ebenfalls stark reduziert. Letztlich dürfte hier schlicht die Setzung eines harschen Powerlimits die Karte entsprechend tief herunterdrücken – die Zielsetzung dabei wohl weniger auf eine besonders niedrige Spieleperformance ausgerichtet, sondern vielmehr auf einen besonders niedrigen Stromverbrauch.

Radeon RX 7400 Radeon RX 7600 Radeon RX 7600 XT
Chipbasis AMD Navi 33 AMD Navi 33 XL AMD Navi 33 XT
Hardware 28 CU @ 128-bit, 32 MB IF$ 32 CU @ 128-bit, 32 MB IF$ 32 CU @ 128-bit, 32 MB IF$
Speicherausbau 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6 16 GB GDDR6
Taktraten ?/?/1100 MHz & 10.8 Gbps 1720/2250/2625 MHz & 18 Gbps 1980/2470/2760 MHz & 18 Gbps
TDP 55W 165W 190W
FHD Perf-Index ?  (sehr viel niedriger als RX7600) 1330% 1430%
Listenpreis rein OEM $269 / 299€ $329 / 359€
Release 8. August 2025 25. Mai 2023 24. Januar 2024

Denn immerhin ist die Radeon RX 7400 somit die technologisch modernste Karte unterhalb von 75 Watt TDP, demzufolge auch für PCs ohne extra Stromanschlüsse verwendbar. Hierbei dürfte es auch weniger darum gehen, die Karte wirklich im Spiele-Einsatz zu betreiben, sondern eher darum, einen Option zu schaffen für PCs, wo die Grafikkarte als reiner Display-Adapter ausgetauscht werden soll. Solcherart "Office-Grafikkarten" sind inzwischen selten geworden, zugleich sind die hierzu angebotenen Modelle allerdings auch so alt, dass es kaum noch moderne Treiber für jene gibt. Dies gilt beispielsweise für GeForce 210, GT 610, GT 710 und GT 730 – und selbst die GeForce GT 1030 wird zum Jahresende aus dem Treiber-Support von nVidia herausfallen. Neuere Modelle dieser TDP-Klasse gibt es von nVidia dann nicht mehr, AMD geht mit der Radeon RX 7400 augenscheinlich genau in diese Lücke hinein (nachdem die dort bislang angebotene Radeon RX 6400 eher schlecht goutiert wurde). Ob sich mit der Radeon RX 7400 jedoch die Preise typischer Office-Grafikkarten (von 40-80 Euro) erreichen lassen, ist ohne eine Preisangabe seitens AMD ziemlich ungewiß (könnte dann allerdings in Zukunft noch passieren).

Battlefield 6 schließt nominell Nutzer älterer AMD-Grafikkarten und -Treiber aus, worauf Twitterer TechEpiphany hinweist. Erforderlich ist die interne Treiber-Revision 25.10.13.1, was der offiziellen Treiber-Version 25.6.1 entspricht. Allerdings läuft der neue Polaris/Vega-Treiber von AMD trotz höherer offizieller Versionsnummer (25.8.1) intern unter der Treiber-Revision 23.19.23.11 – was Battlefield 6 wie gesagt zurückweist. Dies bedeutet unter anderem, dass die neueren Polaris/Vega-Treiber dann doch keine vollständigen und zu Radeon RX 5000-9000 gleichwertigen Treiber sind, sondern einer älteren Codebasis entstammen, was bei neuen Spieletiteln durchaus zu Probleme führen kann. Wohlweislich erwähnen die Release Notes jenes Polaris/Vega-Treibers auch keinerlei neuen Spielesupport, im Gegensatz zum 25.8.1er Treiber für Radeon RX 5000-9000. Abhilfe läßt sich hier allerdings schaffen mittels eines kleinen Registry-Hacks, welcher die Treiber-Version gegenüber Windows als erhöht einstuft – und nach welchem sich Battlefield starten und auch mit einer Radeon VII nutzen läßt. Auch ohne Registry-Hack ließ sich das Spiel im übrigen sogar auf einer GeForce GTX 750 Ti noch starten (wobei jene Grafikkarte wegen ihrer Maxwell-Abstammung derzeit noch offiziell unterstützt wird).

Leaker Jaykihn @ X zeigt die Produkt-Konfigurationen von "Nova Lake" Mobile – was allerdings wohl "nur" auf die regulären Mobile-Modelle zutrifft, sprich das Sonderprojekt "Nova Lake-AX" sowie möglicherweise auch die DTR-Modelle von "Nova Lake-HX" nicht mit einschließen. Hier geht es eher um das konventionelle Mobile-Portfolio, was insofern unspannend ist, als dass hier maximal ein Compute-Tile mit 8P+16E genutzt wird. Darauf basierend gibt es dann verschieden starke Produkt-Konfigurationen, wobei eine starke iGPU (mit 12 Xe-Kernen) interessanterweise allein bei der 4P+8E-Konfiguration geboten werden soll. Dies sollte eigentlich variabler sein, denn die iGPU soll bei Nova Lake auf einem eigenen Tile liegen, sprich könnte man aus dem einmal vorhandenen Baukasten-System eigentlich jede beliebige Konfiguation zusammenstellen. Letztlich geht Intel hier wohl davon aus, dass ein Notebook-Prozessor mit gleich 8 Performance- und 16 Effizienz-Kernen eher mit einer (mobilen) dGPU gepaart wird, sprich keine besonders starke iGPU benötigt.

Nova Lake Mobile
2+0+4+2
4+0+4+4
4+8+4+4
4+8+4+12
8+16+4+4

Quelle:  Jaykihn @ X am 9. August 2025

In der Meldung zu den Konfigurationen und Performance-Zugewinnen von "Nova Lake" wurde der Punkt von Intels "APO+" Programm zwar schon notiert, aber noch nicht weiter betrachtet. Augenscheinlich handelt es sich hierbei um einen nochmals aggressiveren Ansatz zugunsten von mehr Spiele-Performance. Intel denkt wohl sogar darüber nach, die Ausführungsdateien der Spiele zu überschreiben, um die dort enthaltenen CPU-Befehle durch welche zu ersetzen, die besser zu Intels Prozessoren oder auch speziell zu "Nova Lake" passen. Dies dürfte jedoch einige Schwierigkeiten mit sich bringen: MLID erwähnen hierbei die DRM-Kompatibilität, was man jedoch eventuell mit einer reinen Manipulation zur Laufzeit (im Speicher, nicht auf der Festplatte) lösen könnte. Die eigentliche Implikation ergibt sich bei Online-Spielen mit AntiCheat-Schutz, da dürfte eine manipulierte Spiele-EXE wohl niemals durchgehen. Hier muß man sich einfach überraschen lassen, was Intel von diesen Ideen tatsächlich umsetzen kann. Zudem gilt generell, dass das bisherige APO-Programm keinen großen Effekt hat, da nur unter einzelnen Spiele-Titeln gewisse Performancegewinne aufzeigend.

There's an "APO+" program that attempts to add another 15-25% gaming uplift on top of what's listed above by forcing games to use specialized Intel optimizations and also swap out outdated instructions for newer ones in the .EXE of games. Intel is even considering providing a way to overwrite .EXEs without a dev's consent for games that aren't directly patched. Yes, this raises tons of DRM compatibility concerns, but Intel sounds determined to get close to Zen 6 in gaming in at least some popular titles. Still might not happen.
Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 9. August 2025