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News des 11. Juni 2010

HardOCP bringen von der Computex einige interessante Informationen über das kommende nVidia-Programm mit. So soll die bekannte GeForce GTX 460 auf GF104-Basis zur Mitte des Juli für einen Preis von um die 230 Dollar antreten. Dies würde die direkte preisliche Konkurrenz zur Radeon HD 5830 bedeuten – was nVidia mit den zuletzt genannten Hardware-Daten kaum fürchten muß. Angeblich soll sich die GeForce GTX 460 sogar als 465-Killer betätigen können – aber dies bliebe abzuwarten, vermutlich kann diese GeForce GTX 460 die GeForce GTX 465 nicht direkt schlagen, sondern bietet "nur" ein besseres Preis/Leistungsverhältnis an. Daß aber regelrecht kein Platz auf dem Markt für beide Karten vorhanden sein soll, wäre zu bezweifeln – in einem solchen Fall würde nVidia nicht gerade einmal anderthalb Monate vor der GeForce GTX 460 noch die GeForce GTX 465 herausbringen.

Mitte August sollen dann GF106-basierte Grafikkarten folgen, seitens HardOCP wurde hierbei die Lösungen "450" und "455" zu Preisen zwischen 129 und 179 Dollar genannt. Vermutlich dürften diese unter dem Namen "GeForce GTS" und nicht mehr "GeForce GTX" laufen – eine "GeForce GTS 455" sollte demzufolge zu 179 Dollar und damit etwas überhalb des aktuellen Dollarpreises einer Radeon HD 5770 ins Rennen gehen. Dies trifft auf unsere Vermutungen zu, wonach der GF106-Chip etwas stärker als der RV840/Juniper-Chip von ATI ausfallen wird – einfach weil zwischen RV840/Juniper der Radeon HD 5700 Serie und RV870/Cypress der Radeon HD 5800/5900 Serien eine ziemlich große Leistungsdifferenz liegt und nVidia seine Fermi-basierten Grafikchips offenbar näher zueinander zu legen gedenkt. Sofern die "GeForce GTS 455" wirklich die Radeon HD 5770 bei der Performance schlagen will, wird nVidia allerdings mehr ansetzen müssen als nur 128 Shader-Einheiten.

Dafür wäre eher ein Modell mit 192 Shader-Einheiten vonnöten, denn wenn man zu den Vorgänger-Lösungen schaut, so brauchte es da auch schon eine GeForce GTX 260 mit 216 Shader-Einheiten, um einer Radeon HD 4870 Paroli bieten zu können – und letztere Karte liegt ungefähr auf dem Leistungsniveau einer heutigen Radeon HD 5770. Mit 128 Shader-Einheiten kann man gegenüber dem RV840/Juniper der Radeon HD 5700 Serie also wahrscheinlich nichts bedeutendes bewegen und sofern die GF106-Lösungen wirklich preislich höher angesetzt sind, deutet dies alles auf mehr als 128 Shader-Einheiten beim GF106-Chip hin. Trotzdem wird der GF106-Chip natürlich der eigentliche RV840/Juniper-Kontrahent, über die kleineren GF106-Lösungen ("GeForce GTS 450") wird nVidia das Preisfeld des RV840/Juniper-Chips komplett abdecken. Hinzu kommt dann im August oder September noch der GF108-Chip, zu welchem HardOCP jedoch außer dem Termin keine weiteren neuen Informationen haben.

Auch bei TweakPC hat man eine GeForce GTX 465 mittels BIOS-Flash auf eine GeForce GTX 470 gemoddet – interessanterweise kam es auch hier zu 1280 MB Speicher und einem 320 Bit DDR Speicherinterface, sogar die Performance der geflashten Karte war identisch zu einer regulären GeForce GTX 465. Deswegen sind TweakPC in einem Nachtrag auch der Frage nachgegangen, ob nicht auch wirklich 1280 MB Speicher auf der benutzten GeForce GTX 465 vorhanden waren – und voilà, die benutzte Point of View GeForce GTX 465 trug von Haus aus gleich 1280 MB Speicher. Daß hierbei ein BIOS der GeForce GTX 470 problemlos funktioniert, sollte klar sein – genauso klar wie aber auch der Punkt, daß solche Karten eher selten sein dürften.

Vermutlich wird es GeForce GTX 465 Karten mit gleich 1280 MB Speicher nur innerhalb der allerersten Lieferungen der Grafikkartenhersteller geben, weil danach die reguläre Produktion der GeForce GTX 465 mit nur 1024 MB Speicher anläuft, welche vermutlich auf einen BIOS-Flash (ohne korrigierte Speichermenge) nicht so gut reagieren dürfte. Dafür aber schreit eine GeForce GTX 465 mit gleich 1280 MB Speicher natürlich direkt nach einem BIOS-Flash, weil es sich hierbei schlicht um eine umgelabelte GeForce GTX 470 handelt – ergo wird eine solche Karte mit dem passenden BIOS auch vernünftig als GeForce GTX 470 laufen. Mal abwarten, wie sich das ganze weiterentwickeln wird, bislang stehen zu dieser Thematik vor allem noch die Freischalttools anderer Grafikkartenhersteller als Asus aus.

Golem berichten über erste Benchmarks eines Sandy-Bridge-Prozessors. So richtig viel ließ sich diesen ersten Zahlen aber noch nicht entnehmen – außer vielleicht, daß Sandy Bridge wirklich kaum einen bedeutsamen Sprung in der Pro/MHz-Leistung erzielt, wie es aber von Intel auch schon so angekündigt wurde (maximal 20 Prozent Pro/MHz-Performance mehr). Allerdings hat Intel nach wie vor alle Trümpfe in der Hand – sollte AMDs Bulldozer-Architektur Intels Sandy-Bridge-Architektur zu nahe kommen, kann man immer noch die Taktraten nach oben ziehen. Zwar kommt Sandy Bridge nicht in einer neuen Fertigungsgröße (weiterhin 32nm), aber bislang hat Intel die 32nm-Fertigung bei der aktuellen Nehalem-Generation kaum dazu ausgenutzt, um die Taktraten zu erhöhen und hat demzufolge auf dieser Schiene noch deutliche Reserven schlummern.

Shortcuts: Bit-Tech zeigen SingleSlot-Ausführungen der Radeon HD 5770 und 5830 seitens des taiwanesischen Herstellers TripleX, welcher allerdings leider nur in Asien verkauft. Prinzipiell dürften solche Designs aber auch von anderen Herstellern angedacht werden, immerhin dürfte dies kostengünstiger und angesichts der Verbrauchswerte der Karten (81 bzw. 120 Watt unter Spielen) auch nicht technich unmöglich sein. Der Tech Report berichtet über eine Preisoffensive seitens Lucid: Neu in den Markt kommende MSI-Mainboards mit dem Hydra-Chip sollen demnach zu Preispunkten zwischen 125 und 179 Dollar angeboten werden, was deutlich günstiger ist als alle bisherigen Hydra-Offerten. Laut den X-bit Labs soll der Sechskerner Core i7-990X nunmehr vom ersten Quartal 2011 auf das vierte Quartal 2010 vorgezogen worden sein, während der Termin für den anderen kommenden Sechskerner Core i7-970 auf dem dritten Quartal 2010 bestehen bleibt. Weitere bekannte Programmergänzungen von Intel sind die Vierkerner Core i7-880 (Termin unbekannt) und Core i5-760 (laut Fudzilla im dritten Quartal 2010).