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AMDs nächste Bulldozer-Generation startet mit 4.0 GHz Takt beim FX-8350

Fudzilla hat genauere Daten zum FX-8350 Prozessor zu bieten, dem kommenden Top-Modell der nächsten Bulldozer-Generation mit Piledriver-Rechenkernen. Der achtkernige FX-8350 wird dabei erstmals im Consumer-Bereich mit gleich 4.0 GHz Referenztakt antreten, unter dem TurboCore-Modus geht es bis auf 4.2 GHz hinauf. Gegenüber dem aktuellen Bulldozer-Portfolio mit dem FX-8150 auf 3.6/4.2 GHz ist dies allerdings kein bedeutsamer Sprung, es geht dabei gerade einmal um 11 Prozent beim Referenztakt nach oben, der maximale TurboCore-Takt steigt hingegen gar nicht mehr. Viel Performance-Gewinn wird sich aus diesen höheren Taktraten – auch wenn sie optisch gut aussehen mögen – ergo nicht ergeben können.

Takt Technik TDP Preis Release
FX-8350 4.0 GHz (TC 4.2 GHz) 8 Kerne (4 Module), 8 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, DDR3/1866 125W ? Okt.
FX-8320 ? 8 Kerne (4 Module), 8 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, DDR3/1866 ? ? Okt.
FX-6300 ? 6 Kerne (3 Module), 6 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, DDR3/1866 ? ? Okt.
FX-4320 ? 4 Kerne (2 Module), 4 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, DDR3/1866 ? ? Okt.

Damit bleibt so gut wie alles an den Piledriver-Rechenkernen hängen, welche in einer frühen Version schon bei Trinity Verwendung finden und sich dort durchaus bewährt haben. Gemäß eines Trinity-Testberichts von Tom's Hardware kann man bei Piledriver unter recht ideal skalierenden Benchmarks mit 18 Prozent mehr Pro/MHz-Leistung (gegenüber Bulldozer) rechnen, bei den Bulldozer-basierten Piledriver-Rechenkernen könnte es sogar noch etwas mehr sein. Eingedenk dieses Punkts und der etwas höheren Taktraten sind für Piledriver-basierte FX-Prozessoren ca. 20 Prozent mehr RealWorld-Performance (gegenüber den originalen FX-Prozessoren) zu erwarten – wenn es mehr wird, um so besser.

20 Prozent echte Mehrperformance hören sich gut an, aber andererseits ist AMDs Rückstand zu Intel im Prozessorenfeld auch ziemlich überdimensional, wird dies also nicht komplett ausreichend sein für AMD, um bei den Spitzen-Modellen wieder mitspielen zu können. Es wird aber wohl reichen, um die "kleineren" Vierkern-Modelle von Intel im Preisbereich von 150 bis 200 Euro angreifen zu können – wenn alle hierzu angetretenen Hochrechnungen stimmen wohlgemerkt. Basierend auf einem seitens der ComputerBase aufgestellten Performance-Index zu bekannten AMD- und Intel-CPUs könnte der FX-8350 Prozessor in etwa folgendermaßen herauskommen:

Sandy Bridge Ivy Bridge Bulldozer
Core i7-3960X
6C+HT, 3.3/3.9 GHz, Anwend.: 100%, Spiele: 100%
Core i7-3770K
4C+HT, 3.5/3.9 GHz, Anwend.: 86,2%, Spiele: 94,7%
Core i7-2700K
4C+HT, 3.5/3.9 GHz, Anwend.: 81,0%, Spiele: 89,1%
FX-8350
8C, 4.0/4.2 GHz, Anwend.: ~82%, Spiele: ~72%
Core i5-3570K
4C, 3.4/3.8 GHz, Anwend.: 75,9%, Spiele: 90,5%
Core i5-2500K
4C, 3.3/3.7 GHz, Anwend.: 69,0%, Spiele: 84,2%
Core i5-3450
4C, 3.1/3.5 GHz, Anwend.: 70,4%, Spiele: 84,5%
FX-8150
8C, 3.6/4.2 GHz, Anwend.: 68,1%, Spiele: 60,1%

Da die FX-Prozessoren bei der Anwendungsperformance schon jetzt ganz vernünftig dastehen, dürften 20 Prozent echter Performancegewinn hier voll durchschlagen und den FX-8350 sogar in Schlagdistanz zum Core i7-3770K bringen – mit durchaus der Chance, bei einem etwas höheren als dem derzeit prognostizierten Performancegewinn diese Intel-CPU sogar zu schlagen. Bei der Spieleperformance ist AMDs Rückstand allerdings so gewaltig, daß selbst ein Plus von 20 Prozent noch nicht einmal das Niveau des kleinsten Ivy-Bridge-Vierkerners in Form des Core i5-3450 ankratzen würde. Zudem ist die vorstehende Hochrechnung insbesondere bei der Spieleperformance riskant, herrschen dort nun einmal gänzlich andere (und AMDs aktueller Bulldozer-Architektur nicht gerade liegende) Bedingungen als bei der Anwendungsperformance.

In der Summe sind die Aussichten für den FX-8350 bzw. die Piledriver-Generation der Bulldozer-Prozessoren ganz vernünftig, kann man mit dieser Bulldozer-Ausbaustufe in der Anwendungsperformance wohl zu Intel aufschließen. Bei der Spieleperformance sehen die Aussichten bei weitem nicht so gut aus, aufgrund des hohen schon vorhandenen Rückstands ist es für AMD einfach viel schwerer, sich in dieser Frage heranzuarbeiten. Wirklich genauer wollen wir den FX-8350 zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht prognostizieren, da die mögliche Fehlerquote dieser Prognose noch zu hoch ist.