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AMDs Radeon HD 7750 wird nun auch mit (langsameren) DDR3-Speicher angeboten

Seitens einiger Grafikkarten-Hersteller werden derzeit schon erste Modelle der Radeon HD 7750 mit langsameren DDR3-Speicher angeboten, weitere Modelle sind von anderen Grafikkarten-Herstellern angekündigt. Dies könnte möglicherweise AMDs Reaktion auf die GeForce GT 640 sein, welche durchgehend nur mit DDR3-Speicher ausgerüstet wird und damit natürlich einen gewissen Preisvorteil gegenüber der (allerdings klar schnelleren) Radeon HD 7750 innehat. Allerdings dürfte die Radeon HD 7750 DDR3 durch die Verwendung von nur auf 800 MHz taktendem DDR3-Speicher (fast alle der derzeit verfügbaren bzw. angekündigten Karten benutzen diesen Speichertakt) erheblich langsamer laufen als die übliche GDDR5-Version der Radeon HD 7750.

GeForce GT 640 Radeon HD 7750 DDR3 Radeon HD 7750 GDDR5
Chipbasis nVidia GK107, 1,3 Mrd. Transistoren in 28nm auf 118mm² Chip-Fläche AMD Cape Verde, 1,5 Mrd. Transistoren in 28nm auf 123mm² Chip-Fläche
Technik DirectX 11.1, Kepler-Architektur, 1 Raster-Engine, 384 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface DirectX 11.1, GCN-Architektur, 1 Raster-Engine, 512 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface
Taktraten 900/900 MHz 800/800 MHz 800/2250 MHz
Speicherausbau 1, 2 oder 4 GB DDR3 1, 2 oder 4 GB DDR3 1 oder 2 GB GDDR5
Layout SingleSlot SingleSlot SingleSlot
Kartenlänge 14,5cm 17cm 17cm
Stromstecker keine keine keine
TDP 65W 75W 75W
Perform.index
(19x10 4xAA)
75% ~90% 110%
Preislage 80-90 Euro 80-90 Euro 85-100 Euro

Früher waren in solcherart DDR3/GDDR5-Vergleichen Performance-Differenzen von 15 bis 20 Prozent üblich – wenn man sich aber ansieht, wie stark die GeForce GTX 650 mit GDDR5-Speicher (und natürlich etwas Mehrtakt) der ansonsten Hardware-gleichen GeForce GT 640 mit DDR3-Speicher davonzieht, dann kann es heutzutage auch etwas mehr sein. Wir würden die Radeon HD 7750 DDR3 daher auf eine schon erhebliche Performance-Differenz zur Radeon HD 7750 GDDR5 einschätzen – wahrscheinlich nur noch etwas schneller als die GeForce GT 640. Genaueres läßt sich allerdings nur mittels entsprechender Tests bestimmen, welche derzeit aber noch nicht vorliegen.

Eine wirkliche Empfehlung läßt sich jedoch so oder so nicht für die Radeon HD 7750 DDR3 aussprechen. Bezüglich des Stromverbrauchs gewinnt man bei modernem GDDR5-Speicher im Prinzip gar nichts, verliert aber massiv an Performance gerade bei den heutzutage üblichen höheren Auflösungen, ohne daß hierfür ein gleichwertiger Preisnachlaß gewährt werden würde. Derzeit kostet die Radeon HD 7750 DDR3 gerade einmal 5 bis 10 Euro weniger als die Radeon HD 7750 GDDR5, was grob 10 Prozent Preisvorteil gegenüber gegen geschätzt 20 Prozent weniger Performance sind – nicht gerade ein lohnender Tausch. Wenn man die Grafikkarte nicht gerade explizit für Auflösungen bis maximal 1280x1024 benutzt, lohnt das Nachdenken über eine Radeon HD 7750 DDR3 kaum.

Zudem muß leider befürchtet werden, daß wieder reihenweise Käufer des Mainstream-Segments sich eine Radeon HD 7750 DDR3 anlachen, ohne beim Kauf über diesen langsameren Speicher informiert gewesen zu sein, dafür aber (fälschlicherweise) von den allgemein guten Performance-Bewertungen der Radeon HD 7750 GDDR5 diverser Testberichte der GDDR5-Version ausgingen. Und natürlich werden KomplettPC-Hersteller diese DDR3-Grafikkarte gern benutzen, um für ihre PCs mehr Performance vorzutäuschen als wirklich vorhanden ist – ein Spiel gegen die wenig bis gar nicht informierten Hardware-Käufer, welches sich wohl unter jeder Grafikkarten-Generation immer wieder aufs Neue wiederholt.