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nVidia stellt die GeForce GT 640 für den Retail-Markt vor

Wie zu erwarten war, hat nVidia die Computex genutzt, um den im OEM- und Mobile-Segment schon deslängerem aktiven GK107-Chip der Kepler-Generation endlich auch ins Retail-Segment zu bringen. Die auf dem GK107-basierte GeForce GT 640 ist allerdings etwas schwächer ausgefallen als vorab berichtet wurde: Anstatt 950 MHz Chiptakt gibt es nur 900 MHz Chiptakt, zudem gibt es derzeit nur eine DDR3-Version dieser Karte, keine GDDR5-Ausführung. An den 384 Shader-Einheiten, 32 Textureneinheiten und 16 ROPs an einem 128 Bit DDR Speicherinterface ändert sich nichts, dies wird durch den GK107-Chip vorgegeben. Interessant ist die TDP-Größe von nur 65 Watt, damit entfällt wie bei der originalen Radeon HD 7750 ein extra Stromstecker und der reale Spieleverbrauch der Karte dürfte sicherlich 55 Watt nicht übersteigen.

GeForce GTS 450 GDDR5 GeForce GT 640 Radeon HD 7750 v1 Radeon HD 7750 v2
Chipbasis nVidia GF106, 1170 Mill. Transistoren in 40nm auf 228mm² Die-Fläche nVidia GK107, ? Mill. Transistoren in 28nm auf ~130mm² Die-Fläche AMD Cape Verde, 1500 Mill. Transistoren in 28nm auf 123mm² Die-Fläche
Technik DirectX 11, 192 (1D) Shader-Einheiten, 32 TMUs, 24 ROPs, 128 Bit DDR Interface DirectX 11.1, 384 (1D) Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface DirectX 11.1, 512 (1D) Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface
Taktraten 783/1566/1800 MHz 900/900 MHz 800/2250 MHz 900/2250 MHz
Speicherausbau 1024 MB GDDR5 1024 MB DDR3 1024 MB GDDR5 1024 MB GDDR5
PCI Express 1.x/2.0 1.x/2.0/3.0 1.x/2.0/3.0 1.x/2.0/3.0
Layout DualSlot SingleSlot SingleSlot SingleSlot
Kartenlänge 21cm 14,5cm 17cm 17cm
Stromanschlüsse 1x 6pol. keine keine 1x 6pol.
TDP 106W 65W 75W 83W
Perform.index 95% ~90-100% 110% ~115-120%
Preislage 75-85 Euro ca. 100 Euro 90-100 Euro ?

Bezüglich der Performance läßt sich die GeForce GT 640 mangels entsprechender Tests derzeit nur eher grob einschätzen. Alle früheren Schätzungen gingen in die Richtung einer Performance ähnlich der GeForce GTX 550 Ti – basierten aber auf der Annahme etwas höherer Chiptaktraten und vor allem der Nutzung von GDDR5-Speicher. Demzufolge müssen diese früheren Schätzungen nun nach unten korrigiert werden, vermutlich kommt die GeForce GT 640 nur auf ein Performance-Niveau ähnlich einer GeForce GTS 450 GDDR5 – und liegt damit noch unterhalb der Radeon HD 7750, selbst ohne deren angehobene Chiptaktrate. Allerdings ergibt letztere durchaus Sinn für AMD: Sobald nVidia die GeForce GT 640 auch mit GDDR5-Speicher herausbringt, dürfte damit wohl das Performance-Niveau der originalen Radeon HD 7750 erreicht werden können, die Radeon HD 7750 v2 mit höherem Chiptakt würde dann wieder knapp vor der (derzeit noch hypothetischen) GeForce GT 640 GDDR5 liegen.

Der große Wurf ist die GeForce GT 640 DDR3 somit augenscheinlich nicht – vielmehr kann man die Vermutung aufstellen, daß hierbei nicht (wie üblich) die größte GK107-Variante zuerst herausgebracht wurde, sondern wohl sogar die kleinste zuerst. Schließlich ist die Chiptaktrate durchaus (gerade für einen so kleinen Chip) ausbaufähig, zudem kann man unter der Nutzung von GDDR5-Speicher auch noch einmal einen guten Performanceboost einplanen. Gut möglich also, daß nVidia in Zukunft noch weitere, schnellere GK107-basierte Grafikkarten herausbringt: Eine hypothetische GeForce GT 645 mit 1100 MHz Chiptakt und GDDR5-Speicher kann durchaus 30 Prozent schneller sein und würde dann in Richtung der Radeon HD 6790 gehen (aber voraussichtlich weiterhin unterhalb der Radeon HD 7770 bleiben). Die jetzt vorgestellte GeForce GT 640 bringt performance-mäßig dagegen nichts wirklich voran und ist allenfalls wegen der gegenüber der 40nm-Generation deutlich niedrigen Verlustleistung interessant.