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Angebliche Launchtermine zu GeForce GTX 1160, 1170 & 1180 aufgetaucht

Das Video-Magazin Gamer Meld (Screenshots bei Videocardz) hat ein (angebliches) Schreiben eines Grafikkarten-Herstellers an vermutlich einen Distrutionspartner vorliegen, in welchem zum einen über hohe Lagerbestände an Grafikkarten der Pascal-Generation berichtet wird, welche dann auch eine gewisse Verzögerung des Turing-Launches zur vorherigen Lagerbereinigung begründen. Zum anderen werden konkrete Turing-Grafikkarten samt deren (neuer) Launchtermine genannt – womit es erstmals eine konkrete Terminaussage zur Turing-Generation gibt. Gleichfalls wird über die Nennung der Grafikkarten-Namen bestätigt, das nVidia die Turing-Generation als "GeForce 11" (oder auch "GeForce 1100") Serie laufen läßt, sich damit also zugunsten einer ziemlich althergebrachten Grafikkarten-Benennung entschieden hat. Das Schreiben selber sieht authentisch aus, könnte nichtsdestrotz natürlich trotzdem ein Troll- oder Fake-Versuch sein – letztlich kann nur die Zukunft erweisen, ob diese Angaben korrekt sind.

angeblicher Launchtermin Grafikkarte vmtl. Chip-Basis ersetzt Pascal-Lösung
30. August 2018 (Donnerstag) GeForce GTX 1180 nVidia GT104 GeForce GTX 1080 Ti
30. September 2018 (Sonntag) GeForce GTX 1170 nVidia GT104 GeForce GTX 1080
30. September 2018 (Sonntag) GeForce GTX "1180+" ? ?
30. Oktober 2018 (Dienstag) GeForce GTX 1160 nVidia GT106 GeForce GTX 1070 & 1070 Ti
Quelle der Launchtermine:  Gamer Meld @ YouTube

Ein bißchen könnte man an der Gleichförmigkeit der genannten Releasetermine herummängeln, was den mittleren Launch dann auf einen (untypischen) Sonntag zwingt – andererseits sind schon verrücktere Sachen passiert, dies ist kein totales Ausschlußkriterium. Sofern man sich auf diese Angaben einlassen wollte, kann man sagen, das nVidia die Turing-Generation tatsächlich noch Ende August startet, wie es zuletzt gerüchteweise schon nahegelegt wurde – und dann im Monatsabstand zwei weitere Lauchtermine folgen, womit nVidia innerhalb kurzer Zeit ein komplett neues Aufgebot im Midrange- bzw HighEnd-Segment aufstellen würde. Die Zeitspanne bis zu den jeweiligen Launchterminen dient dann augenscheinlich dem Abverkauf der jeweils ersetzten Grafikkarten. Hierzu soll es demnächst auch kleinere Preisnachlässe seitens dieses (ungenannten) Grafikkarten-Herstellers geben – was allerdings auch wiederum darauf hindeutet, das es wohl zu keinen Abverkaufs-Aktionen mit erheblichen Preisnachlässen kommt bzw. jene zumindest derzeit nicht geplant sind.

Spannend ist die Frage, was sich unter der notierten "GeForce GTX 1180+" verbergen soll, welche ohne weitere Erklärungen im Schreiben des Grafikkarten-Herstellers derart notiert wurde. Hierunter stellt man sich derzeit zumeist das jeweilige Herstellerdesign zur GeForce GTX 1180 vor, was sicherlich naheliegend ist. Es gibt aber auch alternative Möglichkeiten: Zum einen schlicht eine GeForce GTX 1180 Ti, zu welcher nVidia derzeit aber einfach noch nicht deren offiziellen Verkaufsnamen festgelegt hat und welche somit derzeit provisorisch als "1180+" bezeichnet wird. Es wäre zwar normalerweise klar zu früh für eine neue Enthusiasten-Lösung, aber durch die generelle Turing-Verzögerung könnte nVidia inzwischen tatsächlich schon so weit sein, das der zugrundeliegende GT102-Chip eben bereits zur Verfügung steht. Und zum anderen wäre auch eine GeForce GTX 1180 mit höheren Speicherbestückung möglich, welche nVidia entweder direkt als "GeForce GTX 1080+" verkaufen will, oder aber wo deren Verkaufsname ebenfalls noch nicht final feststeht (hieraus könnten die früheren Nennungen einer "GeForce GTX 1185" resultiert haben).

Das ganze hat jedoch leider noch zu viele Unwägbarkeiten, um es vernünftig einordnen zu können. Aber sobald hier noch der eine oder andere weitere Leak auftaucht, könnte es in absehbarer Zeit dazu langen, ein ungefähres Bild zu nVidias Turing-Generation anzufangen zu zeichnen. Der wichtigste Punkt hierzu ist sicherlich derjenige der Fertigungstechnologie, denn daran ermisst sich, wie hoch das ingesamte Potential der Turing-Generation ausfällt: 12nm ist einfach zu realisieren, bedingt aber steigende Chipflächen und limitiert das Performance-Potential damit auf grob +40-60%. 10nm ist wegen dessen weitgehender Nichtnutzung arg unwahrscheinlich, würde aber alles für eine "echte" neue Chip-Generation mit einem Performance-Potential von bis zu +100% mitbringen. 7nm wäre das Ideal, weil damit selbst mit kleineren Chipflächen ein Performance-Potential von 100% und mehr spielend erreichbar ist. Doch 7nm ist für die Massenfertigung großer Grafikchips derzeit einfach unwahrscheinlich, da die aktuelle 7nm-Fertigung bei TSMC durch die ersten 7nm-SoCs von Apple, Qualcomm und Samsung regelrecht blockiert wird (AMDs Vega 20 ist hingegen eine absolute Kleinserie). Auch hier muß die kommende Zeit zeigen, in welche Richtung das Pendel schwingt.