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Die kumulierten Übertaktungsergebnisse zur Radeon HD 7850

Zur Radeon HD 7850 sind nach dem Launch zum Monatsanfang noch deren Übertaktungsergebnisse der verschiedenen Hardware-Tests nachzureichen. Trotz des nun ausreichend großen Zeitabstands zum Launch fanden sich leider nur wenige Übertaktungsergebnisse zu Herstellerkarten, auch Tests mit erhöhten Spannungswerte sind wie schon bei den Übertaktungsergebnissen zur Radeon HD 7870 Mangelwarre. Damit muß man derzeit erst einmal mit einer Masse an Übertaktunsgergebnissen zur Radeon HD 7850 leben, welche schon am Launchtag mit AMD-Pressesamples erzeugt wurden – welche natürlich nicht zwingend auf die Übertaktungsergebnisse mit den eigentlichen Herstellerkarten übertragbar sind.

Zur Ausgangslage: Die Radeon HD 7850 als die kleinere der beiden Pitcairn-Grafikkarten taktet wie bekannt per default mit 860/2400 MHz und läuft dabei laut TechPowerUp auf denselben 1,2V Chip- sowie 1,5V Speicher-Spannung wie die Radeon HD 7870. Die Übertaktungs-Grenzwerte der Karte liegen original bei 1050/2900 MHz, was gleich mehrfach (auch ohne Spannungszugabe) erreicht wurde und demzufolge durchaus die maximale Übertaktungsleistung limitiert, sofern man diese Limits nicht mit Fremdtools wie dem MSI Afterburner entsprechend erhöht.

Overclocking-Ergebnisse der Radeon HD 7850 (default = 860/2400 MHz)
Legit Reviews 1050/2400 MHz (AMD-Referenz) VR-Zone 1280/3000 MHz @ 1,3V (AMD-Referenz)
TechSpot 975/2550 MHz (AMD-Referenz) VR-Zone 1175/3050 MHz @ 1,3V (Asus DirectCU II Top)
TechPowerUp 1140/3160 MHz (AMD-Referenz) HT4U 1025/2760 MHz (XFX Black Edition)
PC Perspective 1050/- MHz (AMD-Referenz)
Neoseeker 1050/2900 MHz (AMD-Referenz)
Hexus 1050/2900 MHz (AMD-Referenz)
Hardware Canucks 1002/2614 MHz (AMD-Referenz) HardOCP 1050/2800 MHz (AMD-Referenz)
AnandTech 1050/2900 MHz (AMD-Referenz) ComputerBase 1025/3006 MHz (AMD-Referenz)

Ohne Spannungszugabe erreicht die Radeon HD 7850 ein durchschnittliches Übertaktungsergebnis von 1042/2836 MHz, was 21 Prozent mehr Chiptakt und 18 Prozent mehr Speichertakt ergeben. Dieses durchschnittliche Übertaktungsergebnis sagt im Fall der Radeon HD 7850 aber doch recht wenig zum Übertaktungsverhalten einer Karte aus dem Handel aus, denn: Zum einen limitierte wie schon gesagt bei vielen Übertaktungsversuchen das BIOS-Taktlimit und wurde somit nicht das gesamte Potential der Karte ausgereizt. Zum anderen aber gab es ein paar bemerkbar niedrige Übertaktungsergebnisse sowohl beim Chiptakt als auch beim Speichertakt, so daß die Radeon HD 7850 – zumindest von diesen Ergebnissen her – als eher unzuverlässiger Übertakter am besten beschrieben ist.

Erklärbar ist dies über den Umstand, daß für die Radeon HD 7850 natürlich die tendentiell schlechteren Chips verwendet werden: Sowohl die schlechteren Pitcairn-Chips als auch die schlechteren Speicherchips (bei identischem Speichertakt gegenüber der Radeon HD 7870). Damit ist die Streubreite bei der Radeon HD 7850 automatisch höher, gerade jetzt am Anfang der 28nm-Fertigung. Dies bedeutet aber auch, daß sich später bei gut funktionierender 28nm-Fertigung die Übertaktungsergebnisse der Radeon HD 7850 stabilisieren sollten. Denn prinzipiell gesehen sollte die Radeon HD 7850 aufgrund ihres (relativ) niedrigen Chiptakts der bessere Übertakter gegenüber der Radeon HD 7850 sein, die wenigen Übertaktungsergebnisse per Spannungszugabe deuten in die Richtung ähnlicher Taktraten, wie sie bei der Radeon HD 7870 unter Übertaktung möglich sind.

Diese Prognose wird wenn dann aber nur bei sehr viel später produzierten Radeon HD 7850 zutreffen können – für den Augenblick ist die Radeon HD 7850 ein ebenso durchschnittlicher Übertakter wie die Radeon HD 7870 mit zudem einem bemerkbaren Risiko von eher schlecht übertakbaren Karten. Mit der durchschnittlichen Übertaktung von +21% bzw. +18% bei Chip und Speicher kommt man in etwa auf ca. 15 Prozent Mehrperformance, was eine derart (durchschnittlich) übertaktete Radeon HD 7850 knapp unterhalb des Performance-Niveaus einer Radeon HD 7870 führt.