Von überall her flattert die Präsentationsfolie mit den offiziellen Spezifikationen zur Radeon R9 Fury X herein, bestätigt inzwischen auch durch die Angaben auf AMDs Produkt-Webseiten. Alle Vorab-Prognosen mit 4096 Shader-Einheiten an einem 4096 Bit DDR HBM1-Speicherinterface samt 4 GB HBM1-Speicher waren demnach korrekt – genauso ist der Fiji-Chip aufgebaut und wird die Radeon R9 Fury X im Vollausbau des Fiji-Chips erscheinen. Offen waren allerdings noch einige Detailfragen, welche sich nun auch klären lassen: Die Anzahl der Raster Engines nennt AMD nicht offiziell, aber aus einem inoffiziell aufgetauchten Blockdiagramm lassen sich die weiterhin nur 4 verbauten Raster-Engines erkennen – wie bei den Vorgänger-Chips Tonga und Hawaii, welche allerdings jeweils deutlich weniger Shader-Einheiten damit füttern müssen.
Von der offiziellen Spezifikationsliste bestätigt werden dagegen die erwarteten 256 Textureneinheiten – und allerdings nur 64 Raster Operation Units (ROPs). Auch hier hatte man teilweise mehr erwartet, da der Hawaii-Chip schon 64 ROPs bietet – andererseits galt jene Anzahl beim Hawaii-Chip auch als leicht zu viel, insofern könnte dieselbe Anzahl beim Fiji-Chip nunmehr doch durchaus passend sein. Die TDP der Radeon R9 Fury X liegt bei 275 Watt, versorgt wird jene mit zwei 8poligen Stromsteckern – wobei das gesamte Grafikkarten-Design laut offizieller AMD-Angabe auf eine Strombelastung von bis zu 500 Watt ausgelegt ist. Die Checklisten-Features VSR, FreeSync, TrueAudio werden allesamt geboten, nur beim Thema HDMI zeigt man eine kleine Schwäche: Es gibt laut Nachfrage von Heise weiterhin nur HDMI 1.4a – nVidias letzte Karten sind da schon weiter, dort wird HDMI 2.0 geboten (wichtig für den Anschluß eines 4K-Fernsehers per HDMI mit 60 Hz Bildwiederholrate – mit HDMI 1.4a gibt es da maximal 30 Hz).
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Am Ende hat eine der vielen herumschwirrenden Folien – bei PCOnline finden sich noch einige zusätzliche – dann doch noch einen gewissen Kracher zu bieten: Der Fiji-Chip ist tatsächlich (offiziell) 596mm² groß geworden – weit mehr als frühere AMD-Chips und faktisch genauso groß wie nVidias GM200-Chip (601mm²). Beide Grafikchip-Entwickler nutzen damit das, was in der 28nm-Fertigung machbar ist, nun wirklich bis an die Grenzen aus – mehr Performance ist unter dieser Fertigungstechnologie dann ganz sicher nicht zu erwarten.