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Erste Hardware-Daten von nVidias GeForce RTX 3070, 3080 & 3090 aufgetaucht

Videocardz haben (angebliche) erste Hardware-Daten zu den Ampere-basierten Grafikkarten GeForce RTX 3070, GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3090 aus leider nicht weiter ausgeführten Quellen erhalten. Da hierbei auch eine später allein bei nVidias Boardpartnern (nicht als FE) erscheinende "GeForce RTX 3080 20GB" erwähnt wird, könnten jene Quellen in den Kreisen der Grafikkarten-Hersteller liegen – was wichtig wäre bei der Beurteilung der Taktraten, falls nVidia wie bei der initialen GeForce-20-Serie wieder eine Taktraten-Differenz zwischen Herstellermodellen und seiner eigenen Founders Edition macht. Dies ist für die anstehende GeForce-30-Serie natürlich noch nicht gegeben, eventuell rückt nVidia auch wieder von diesem Modell ab, wie schon beim "SUPER"-Refresh zur GeForce-20-Serie. Zu beachten wäre zu den angebenen Taktraten von GeForce RTX 3080 & 3090 zudem der Punkt, dass nVidias Grafikkarten in der Praxis gewöhnlich klar oberhalb jener Referenzwerte takten, die offizielle Taktraten-Angabe inzwischen kaum noch wertbar und nur schwerlich vergleichbar ist.

GeForce RTX 3070 GeForce RTX 3080 GeForce RTX 3090
Chipbasis GA104 (GA104-300) GA102 (GA102-200) GA102 (GA102-300)
Referenzboard PG142-10 PG132-10 PG132-30
Technik ? SM, 256 Bit GDDR6-Interface 68 SM, 320 Bit GDDR6X-Interface 82 SM, 384 Bit GDDR6X-Interface
Speicher & Takt 8 GB, ?/? MHz, 16 Gbps, 220W TGP 10 oder 20 GB, ?/1710 MHz, 19 Gbps, 320W TGP 24 GB, ?/1695 MHz, 19.5 Gbps, 350W TGP
basierend auf den Ausführungen von Videocardz; Chip-Takt: 1. Base-Clock, 2. Boost-Clock

Im Endeffekt ergibt sich somit nur eine Bestätigung der bereits erwarteten Hardware-Daten von 68 Shader-Cluster an einem 320 Bit GDDR6-Speicherinterface bei der GeForce RTX 3080, sowie von 82 Shader-Cluster an einem 384 Bit GDDR6-Speicherinterface bei der GeForce RTX 3090. Letztere tritt wohl grundsätzlich mit 24 GB GDDR6-Speicher an, die GeForce RTX 3080 in der Founders Edition augenscheinlich nur mit 10 GB GDDR6X, wobei die Grafikkarten-Hersteller wie gesagt die Option zu einer später nachfolgenden 20-GB-Ausführung haben sollen. Zur GeForce RTX 3070 liegen weniger Daten vor, bestätigt werden konnte derzeit nur die Verwendung des GA104-Chips, ein 256bittiges Speicherinterface (für GDDR6, nicht GDDR6X) und 8 GB GDDR6-Speicher. Die GeForce RTX 3070 scheint auch nicht zeitgleich zu GeForce RTX 3080 & 3090 herauszukomemn, wobei die derzeitige Angabe "Ende nächsten Monats" auch nur recht wenig Spielraum offenläßt. Gut möglich, dass zur GeForce RTX 3070 noch nicht alle Messen gelesen sind, denn wenn nVidia sich zu einer GeForce RTX 3080 mit 20 GB Speicher genötigt sieht, sollte dies bei der GeForce RTX 3070 (mit einer extra 16-GB-Version) genauso sinnvoll sein.

Abzuwarten sein wird zudem noch, inwiefern sich die 7nm-Fertigung des GA102-Chips bestätigen läßt, welche Videocardz gemäß den vorliegenden Daten glasklar gesehen haben (für den GA104-Chip wurde noch kein Fertigungsverfahren genannt). Dies widerspricht allen vorherigen Leaks, wäre aber auch nicht gänzlich unmöglich, denn der GA102-Chip ist mit seinen 84 Shader-Clustern und kolporiert 627mm² Chipfläche doch ein ziemlicher "Brummer", wo vor allem die elektrischen Eigenschaften stimmen müssen. Dagegen spricht natürlich die auf 320 bzw. 350 Watt hochgehende Boardpower von GeForce RTX 3080 & 3090, welche man unter der 7nm-Fertigung nicht erwarten würde, während jene unter Samsungs 8nm-Fertigung durchaus passend erscheint. Auch überrascht das hohe Stromverbrauchs-Delta zwischen GeForce RTX 3070 zu 3080 (220W zu 320W, +45%), was unter nahezu gleicher Anzahl der Shader-Cluster zwischen GeForce RTX 2080 zu 2080 Ti (215W zu 250W, +16%) doch deutlich kleiner ausfällt – und auch wieder kein Anzeichen für eine bessere Chipfertigung beim GA102-Chip ergibt. Die Punkte Chipfertigung, Taktraten speziell der Founders Edition, konkrete Launch-Termine und vor allem die Preislagen dieser Grafikkarten bleiben somit weiterhin zu klärende Punkte zu nVidias GeForce-30-Serie.

GeForce RTX 2070 GeForce RTX 2070 Super GeForce RTX 2080 GeForce RTX 2080 Super GeForce RTX 2080 Ti
Chipbasis TU106 (TU106-400) TU104 (TU104-410) TU104 (TU104-400) TU104 (TU104-450) TU102 (TU102-300)
Technik 36 SM, 256 Bit GDDR6-Interface 40 SM, 256 Bit GDDR6-Interface 46 SM, 256 Bit GDDR6-Interface 48 SM, 256 Bit GDDR6-Interface 68 SM, 352 Bit GDDR6-Interface
Founders Ed. 8 GB, 1410/1710 MHz, 14 Gbps, 185W GCP 8 GB, 1605/1770 MHz, 14 Gbps, 215W GCP 8 GB, 1515/1800 MHz, 14 Gbps, 225W GCP 8 GB, 1650/1815 MHz, 15.5 Gbps, 250W GCP 11 GB, 1350/1635 MHz, 14 Gbps, 260W GCP
AIB-Modelle 8 GB, 1410/1620 MHz, 14 Gbps, 175W GCP 8 GB, 1605/1770 MHz, 14 Gbps, 215W GCP 8 GB, 1515/1710 MHz, 14 Gbps, 215W GCP 8 GB, 1650/1815 MHz, 15.5 Gbps, 250W GCP 11 GB, 1350/1545 MHz, 14 Gbps, 250W GCP

Klar wird mit den hiermit offengelegten Daten in erster Linie, dass kein besonderer Taktraten-Effekt durch die Ampere-Generation zu erwarten ist, die kolportierte Mehrperformance ergo zuerst aus mehr Hardware-Einheiten oder/und höherer IPC kommen muß. Interessanterweise legen GeForce RTX 3080 & 3090 auf diesen Hardware-Daten bei der Speicherbandbreite vergleichsweise exzellent mit Werten knapp oberhalb +50% zu, sogar etwas untypisch für neue nVidia-Grafikkarten. Der (derzeit ersichtliche) Rechenleistungs-Vorteil liegt dagegen eher nur im Feld von um die +30% – womit die angepeilte Mehrperformance von ca. +60% auf den ersten Blick schwerlich zu erreichen ist. Der "Rest" des Performancesprungs muß dann ergo wirklich von einer höheren IPC der Ampere-Generation kommen – ein Punkt, welcher mangels konkreter Informationen hierzu bislang wenig beachtet wurde, nun jedoch langsam ins Blickfeld rücken muß.

Shader-Power Bandbreite letzte Perf.-Prognose
GeForce RTX 2080 Ti FE ➔ GeForce RTX 3090 +25% +52% ca. +59%  (Basis: TSE)
GeForce RTX 2080 Super ➔ GeForce RTX 3080 +33% +53% ca. +61%  (Basis: TSE)
GeForce RTX 2080 FE ➔ GeForce RTX 3080 +40% +70% ca. +74%  (Basis: TSE)