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Erste Reviews zu Core i5-8600K & Core i7-8700K bestätigen den hohen Performancesprung von Coffee Lake

Videocardz weisen auf die ersten drei (vollständigen) Hardwaretests zu Intels Core i5-8600K und Core i7-8700K aus der Coffee-Lake-Generation hin, welche einige Tage vor deren Launch bereits erschienen sind. Augenscheinlich sind Distributoren und Einzelhändler teilweise schon mit diesen Prozessoren versorgt, anders sind jene Testberichte seitens Expreview, PCOnline und Lab501 kaum zu erklären. Diese ersten Reviews bringen eine größere Benchmark-Auswahl und damit belastbarere Ergebnisse als bei den Vorab-Tests mit sich, wenngleich bei diesen drei Reviews immer noch die nahezu theoretischen Benchmarks zu stark im Vordergrund standen – und deswegen die Ergebnisse unserer Meinung nach immer noch etwas zu hoch ausfallen. Im Schnitt der drei Testberichte soll der Core i7-8700K gegenüber seinem Kaby-Lake-Vorgänger Core i7-7700K um +40,1% schneller sein, der Core i5-8600K gegenüber seinem Kaby-Lake-Vorgänger Core i5-7600K gemäß eines einzelnen Testberichts sogar um +48,1%.

Anwendungen i5-7600K i5-8600K R5-1600X i7-7700K i7-8700K i7-7800X R7-1800X
Technik Kaby Lake, 4C, 3.8/4.2 GHz, 91W TDP, 242$ Coffee Lake, 6C, 3.6/4.3 GHz, 95W TDP, 257$ Zen, 6C +SMT, 3.6/4.0 GHz +XFR, 95W TDP, 249$ Kaby Lake, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz, 91W TDP, 339$ Coffee Lake, 6C +SMT, 3.7/4.7 GHz, 95W TDP, 359$ Skylake-X, 6C +HT, 3.5/4.0 GHz, 140W TDP, 383$ Zen, 8C +SMT, 3.6/4.0 GHz +XFR, 95W TDP, 499$
Expreview  (16 Tests) - - - 100% 129,2% 120,5% -
PCOnline  (10 Tests) - 91,3% 110,2% 100% 149,2% - 137,2%
Lab501  (10 Tests) 69,2% 102,6% 106,6% 100% 141,8% 124,1% 132,0%

Diese sehr hohen Ergebnisse dürften sich wie gesagt wahrscheinlich nicht halten lassen, wenn dann die großen und bekannten Hardwaretest-Webseiten zum Launchtag in den Ring steigen und breitere Benchmarkfelder mit höherer Anzahl an Alltags-Benchmarks zum Einsatz bringen. Das hierbei zu erwartende Performancebild wird vermutlich vom Ergebnis des Expreview-Tests (unsererseits ohne Sandra-Werte angegeben) am ehesten wiedergespiegelt – dort lagen zwischen Core i7-7700K von Kaby Lake und Core i7-8700K von Coffee Lake dann "nur" noch +29,2% Mehrperformance. So oder so wird es für den Core i7-8700K reichen, um auch noch den Core i7-8700X von Skylake-X sowie AMDs Ryzen 7 1800X in die Schranken zu weisen, wenngleich natürlich um viel geringere Differenzen. Etwas schwerer wird es vermutlich der Core i5-8600K haben: Dem eigenen Vorgänger in Form des Core i5-7600K wird man zwar deutlich davonziehen – aber ob es gegenüber AMDs Ryzen 5 1600X reicht, muß angesichts der dato vorliegenden Benchmarks noch offen bleiben.

Bei Expreview hat man zudem einen IPC-Vergleich auf gleicher Taktrate von 4.5 GHz zwischen Kaby Lake 4C, Coffee Lake 6C und Skylake-X 6C aufgelegt. Hierbei kam der Coffee-Lake-Sechskerner um satte +34,0% gegenüber dem Kaby-Lake-Vierkerner heraus – was aufgrund des regulären Unterschieds von "nur" +29,2% wohl bedeutet, das der Core i7-8700K in der reinen Praxis nicht ganz so hoch takten kann wie der Core i7-7700K. Zudem reichte es für den Coffee-Lake-Sechskerner noch zu einem kleinen Performancegewinn von +2,1% gegenüber dem Skylake-X-Sechskerner. Dies deutet erst einmal nicht auf große Veränderungen bei der Coffee-Lake-Architektur hin – andererseits ist speziell Skylake-X hierzu ein eher schlechter Vergleich wegen der Veränderungen von Skylake-X gegenüber der regulären Skylake-Architektur (andere Cache-Struktur, Mesh- anstatt Ringbus-System). Wirklich exaktes zum Thema der IPC-Performance bzw. eventuell Performance-relevanter Änderungen an der Coffee-Lake-Architektur wird man wohl erst dann herausfinden können, wenn man die Vierkerner von Coffee Lake mit den Vierkernern von Kaby Lake vergleicht.

IPC-Vergleich i7-7700K i7-8700K i7-7800X
Expreview  (16 Tests) 100% 134,0% 131,2%
Alle Prozessoren übertaktet auf einheitlich 4.5 GHz.</td>

Bezüglich der Prozessoren-Übertaktung gab es dann nur bei Lab501 neue Resultate: Hierbei waren zuerst einmal Core i5-8600K und -8700K jeweils auf 5.0 GHz Taktrate bei 1.35V CPU-Spannung zu bringen. Nachfolgend konnte der Core i5-8600K noch auf 5.3 GHz bei 1.38V sowie der Core i7-8700K auf 5.2 GHz bei 1.4V getrieben werden – sicherlich sehr ansprechende Resultate, wird doch die 5-GHz-Marke jeweils klar genommen. Ob die vorgenannten Taktraten wirklich dauerhaft stabil zu betreiben sind, wurde bei diesem Test allerdings wohl nicht eruiert – wie üblich dürften die Übertaktungsergebnisse in der Praxis dann leicht niedriger ausfallen. Aber es ergibt sich bei Coffee Lake gemäß dieser Resultate eine sehr gute Chance, das die Übertaktungsergebnisse dann auch in der Praxis mindestens die 5-GHz-Marke erreichen.