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Gerüchteküche: GeForce RTX 4060 Ti, 4060 & 4050 sollen im Zeitrahmen Mai/Juni antreten

Laut WCCF Tech sollen GeForce RTX 4060 & 4060 Ti beide noch im kommenden Mai antreten. Für die größere GeForce RTX 4060 Ti gab es bereits entsprechende Gerüchtemeldungen, für die kleinere GeForce RTX 4060 ist dies hingegen neu. Jene wurde letztes Jahr mal als für Juni 2023 zu erwarten beschrieben, dazu passt der jetzige Termin immer noch ganz gut. Ob beide 4060er Grafikkarten zu einem gemeinsamen Termin daherkommen oder aber getrennt gelauncht werden, ist noch nicht ganz klar. Aufgrund der zu erwartenden Kritik an den beiderseits nur 8 GB Grafikkartenspeicher könnte es sich für nVidia in diesem Fall durchaus anbieten, dass es nur einen gemeinsamen Launch-Termin gibt.

Chip Technik TDP Segment Termin
GeForce RTX 4070 AD104-250 46 SM @ 192 Bit, 36 MB L2, 12 GB GDDR6X 200W Midrange 13. April 2023
GeForce RTX 4060 Ti AD106-350 34 SM @ 128 Bit, 32 MB L2, 8 GB GDDR6 160W Mainstream angbl. Mai 2023
GeForce RTX 4060 AD107-400 24 SM @ 128 Bit, 24 MB L2, 8 GB GDDR6 115W Mainstream angbl. Mai 2023
Radeon RX 7600 XT Navi 33 32 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 8 GB GDDR6 180W Mainstream angbl. Juni 2023
Radeon RX 7600 Navi 33 28 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 8 GB GDDR6 140W Mainstream angbl. Juni 2023
GeForce RTX 4050 AD107 ~16-18 SM @ 96 Bit, ? MB L2, 6 GB GDDR6 (?) ? Mainstream angbl. Juni 2023
Radeon RX 7800 XT Navi 32 60 CU @ 256 Bit, 64 MB IF$, 16 GB GDDR6 280W Midrange vermtl. Q3/2023
Radeon RX 7700 XT Navi 32 48 CU @ 192 Bit, 48 MB IF$, 12 GB GDDR6 225W Midrange vermtl. Q3/2023
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen

Vom gewöhnlich gut informierten Twitterer MEGAsizeGPU – welcher diesem Tweet noch Fotos der GeForce RTX 4060 Ti Verpackung & Feature-Liste voranschickte – kommen hierzu allerdings leicht abweichende Angaben: Danach soll die GeForce RTX 4060 Ti zum Ende des Mai sowie die GeForce RTX 4050 im Juni erscheinen, zur dazwischen liegenden GeForce RTX 4060 sei hingegen noch nichts entschieden. Beide Angaben widersprechen sich damit nicht zwingend, klingen allerdings dennoch reichlich abweichend – wahrscheinlich wird hier nur einer Recht behalten können. Aber grob kann man somit damit rechnen, dass diese drei RTX40-Karten des Mainstream-Segment im Zeitrahmen Mai/Juni 2023 erscheinen werden.

Release date:
Desktop 4060Ti – end of May
Desktop 4050 – June
Desktop 4060 – not decided yet

Quelle:  MEGAsizeGPU @ Twitter am 29. März 2023

Bei den technischen Daten gibt es kaum Neuigkeiten: Die GeForce RTX 4060 Ti basiert auf einer leichten Abspeckung des AD106-Chips mit 34 Shader-Clustern an einem 128-Bit-Speicherinterface samt 32 MB Level2-Cache (die Abspeckung betrifft allein zwei deaktivierte Shader-Cluster), die GeForce RTX 4060 kommt hingegen ebenfalls in einer leichten Abspeckung des AD107-Chips mit 24 Shader-Clustern an einem 128-Bit-Interface samt 24 MB Level2-Cache daher (die Abspeckung betrifft hier nur den L2-Cache, wovon physikalisch 32 MB vorhanden sind). Zur GeForce RTX 4050 gab es bislang noch keine feststehenden Daten, so dass nur eine um so stärker abgespeckte AD107-Variante mit möglicherweise 16-18 Shader-Clustern angenommen werden konnte. Laut nochmals MEGAsizeGPU @ Twitter betrifft die Abspeckung nun aber auch die Speichermenge, welche nur 6 GB betragen soll – und somit ebenfalls das Speicherinterface, welches damit auf 96 Bit limitiert wäre.

6G vram
Quelle:  MEGAsizeGPU @ Twitter am 29. März 2023

Dies würde erneut nicht gut aussehen für nVidia, wäre aber angesichts der nur 8 GB Grafikkartenspeicher für GeForce RTX 4060 & 4060 Ti zumindest konsequent. Wenigstens gibt es derzeit keine Änderungen der grundsätzlichen Chip-Spezifikationen mehr, denn im Gegensatz zu den Irrungen & Wirrungen der Jahre 2021/22 über die Gestaltung der Ada/RDNA3-Grafikchips haben sich die grundlegenden Chip-Daten der Ada-Lovelace-Chips seit ihrem Leak vom letzten März einwandfrei gehalten. Damit war aber auch seinerzeit schon erkennbar, dass AD106 & AD107 nur mit (bestenfalls) 8 GB Grafikkartenspeicher zu bestücken sind, da es (nach wie vor) keine "krummen" GDDR6-Speicherchips gibt und eine VRAM-Verdopplung in diesem Preissegment und angesichts der üblichen nVidia-Knausrigkeit bei der VRAM-Menge eher unwahrscheinlich ist.

Was allerdings nicht erkennbar war vor Jahresfrist, ist der Punkt, wie vergleichsweise hoch nVidia diese Grafikchips im RTX40-Lineup jeweils ansetzt. Immerhin wird die GeForce RTX 4060 nunmehr sogar auf dem kleinsten Ada-Lovelace-Grafikchip "AD107" basieren, dies ist für ein 60er Modell von nVidia absolut ungewöhnlich. Gleiches gilt für die GeForce RTX 4060 Ti, welche auf dem AD106-Chip daherkommt, während der Namensvorgänger aus der Ampere-Generation ("GeForce RTX 3060 Ti") noch auf dem GA104-Chip basierte. nVidia hat hier alle Grafikkarten-Varianten des Mainstream-Segments der Ada-Lovelace-Generation mit jeweils einer Chip-Variante niedriger bestückt – oder umgedreht betrachtet, alle Grafikchips mit höheren Verkaufsnamen bedacht.

Gleichfalls konnte letztes Jahr natürlich noch nicht geahnt werden, mit welchen (hohen) Preispunkten die RTX40-Generation generell einhergeht. Zusammen mit der durchgehend mageren VRAM-Ausstattung ergibt dies sehr wohl die Zutaten für eine große mediale Abfuhr bei GeForce RTX 4050, GeForce RTX 4060 & 4060 Ti. Die einzige Chance, wie nVidia dem entgegenwirken könnte, liegt wohl in einer grundsätzlich anderen Preisstruktur bei diesen kleineren RTX40-Modellen – worauf man hoffen kann, was jedoch angesichts des bisherigen RTX40-Lineups auch nicht gerade wahrscheinlich ist. Allerdings ist von AMD auch nicht viel anderes zu erwarten, zumindest seitens des Grafikkartenspeichers: Denn die im selben Performance-Segment antretenden Radeon RX 7600 & 7600 XT Karten sind genauso an ihr 128-Bit-Speicherinterface gebunden und können damit nur mit 8 oder 16 GB VRAM erscheinen (letzteres ist natürlich unwahrscheinlich).

Auch sind bei den AMD-Lösungen keine großen Performance-Sprünge (gegenüber der aktuellen Radeon RX 6600 Serie) zu erwarten, denn letztlich gibt es nicht mehr Hardware-Einheiten als bei jener Radeon RX 6600 Serie, die Unterschiede liegen allein in der RDNA3-Architektur sowie dem Wechsel von der 7nm- auf die 6nm-Fertigung. Mit Taktrate, Architektur-Vorteil und mehr Effizienz ist durchaus etwas zu erreichen, aber ein tatsächlich großer Sprung ist damit kaum erzielbar. Leider sehen damit die neuen Mainstream-Modelle beider Grafikchip-Entwickler nicht gerade attraktiv aus, bis auf Architektur-bedingte Vorteile wäre es durchaus denkbar, dass beim reinen Performance/Preis-Verhältnis weiterhin die Mainstream-Modelle der Vorgänger-Generation in Front bleiben.