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Gerüchteküche: GeForce RTX 4070 mit GDDR6-Speicher sowie AD103-basierte "GeForce RTX 4070 Super" in Vorbereitung

Vom gewöhnlich akkuraten Twitterer MEGAsizeGPU kommt der nächste Hinweis zum GeForce RTX 40 Refresh, welcher wohl ab Anfang 2024 ausgerollt werden soll. Zuletzt gab es vermehrt konkrete Gerüchte hierzu, und auch ganz allgemein erscheint eine solche Refresh-Generation als sinnvoll, insofern nVidias nachfolgende Blackwell-Generation wirklich erst im Jahr 2025 im Consumer-Segment antritt (wie es eine nVidia-Roadmap vorgibt). Dass sich die früheren Gerüchte zu einer "GeForce RTX 30 SUPER" Refresh-Serie letztlich nicht materialisiert haben, muß nicht als Maßstab gelten, denn in der seinerzeitigen Grafikkarten-Dürre der Jahre 2021/22 war eine solche Refresh-Generation für nVidia schlicht nicht notwendig, da man sowieso alles verkauft hat, was zu produzieren war. Heuer nun könnte man dem Pfad der Turing-Generation folgen, deren Original Ende 2018 kam und welche ab Mitte 2019 ihren eigenen "SUPER"-Refresh erhalten hat.

There might be two new cards in the future:
4070 D6: The same spec as 4070 but shrinks to GDDR6
4070 super: based on AD103, has a 256bit bandwidth and 16G Vram

Quelle:  MEGAsizeGPU @ Twitter am 19. Oktober 2023

Zu der kürzlich schon erwähnten GeForce RTX 4080 Ti/Super sollen laut dem Twitter noch zwei weitere Karten hinzukommen: Eine GeForce RTX 4070 GDDR6 mit den Hardware-Daten der bekannten GeForce RTX 4070, allerdings dann eben mit GDDR6- anstatt GDDR6X-Speicher. Dies würde der neuen Karten-Ausführung etwas an Speicherbandbreite kosten: Bei 16 Gbps GDDR6 immerhin –24%, bei 18 Gbps GDDR6 aber nur –14%. Letzteres könnte man theoretisch sogar über einen leicht höheren Chiptakt und eventuell mehr frei geschalteten Level2-Cache egalisieren, aber wahrscheinlich entspricht dies gar nicht einmal dem Ansinnen nVidias. Es geht hierbei wohl eher um eine leicht kostengünstigere Ausführung der bisherigen GeForce RTX 4070, womit nVidia eben wegen des Verzichts auf GDDR6X-Speicher auch einen besseren Preispunkt machen kann.

Desweiteren soll es noch eine "GeForce RTX 4070 Super" geben, welche allerdings auf dem AD103-Chip basiert sowie mit einem 256bittigen Speicherinterface zugunsten von 16 GB Speicherbestückung antritt. Logischerweise geht diese Lösung klar über das Performance-Potential der bisherigen GeForce RTX 4070 Ti hinaus, derzeit kann man die GeForce RTX 4070 Super irgendwo zwischen GeForce RTX 4070 Ti und 4080 sehen. Denkbarerweise könnte hier dasselbe herauskommen, was nVidia beim seinerzeitigen GeForce RTX 20 SUPER-Refresh praktizierte: Eine "SUPER"-Variante knapp unterhalb dem Leistungspotential der nächsthöheren Karte des originalen Portfolios, welche jene nachfolgend komplett ersetzt. In diesem Fall könnte die GeForce RTX 4070 Super somit die bisherige GeForce RTX 4080 ersetzen. Dafür würde auch eine Performance leicht schwächer als bei der GeForce RTX 4080 ausreichen – insofern dies mit dem richtigen Preispunkt bei der GeForce RTX 4070 Super garniert ist.

Damit kristallisieren sich schon einmal gewisse Grundzüge eines GeForce RTX 40 Refresh-Portfolios für das Jahr 2024 heraus. Offen bleiben aber natürlich noch so einige Punkte: Erstens, ob nVidia noch einmal etwas an der absoluten Leistungsspitze tut – oder ob die GeForce RTX 4090 auch weiterhin das Spitzenmodell geben soll. Zweitens, inwiefern es noch eine neue Grafikkarten-Variante zwischen GeForce RTX 4070 GDDR6 und GeForce RTX 4070 Super geben soll – oder ab dafür die GeForce RTX 4070 Ti weitergeführt wird. Erst kürzlich wurde hierzu eine "GeForce RTX 4070 Ti Super" ins Gespräch gebracht, welche sich allerdings wegen ihres doppelten Suffixes nicht gerade griffig anhört. Und drittens steht noch komplett in Frage, ob und in welcher Form nVidia diesen Refresh auch aufs Mainstream-Segment ausdehnt – welcher eigentlich am dringendsten neue Lösungen mit besserem Performance/Preis-Verhältnis bedarf.

RTX40 (2022/23) RTX40 Refresh (2024)
GeForce RTX 4090
AD102, 128 SM @ 384 Bit, 24 GB GDDR6X, $1599
???
GeForce RTX 4080 Ti/Super
AD102, <128 SM, ~ $1199
GeForce RTX 4080
AD103, 76 SM @ 256 Bit, 16 GB GDDR6X, $1199
GeForce RTX 4070 Super
AD103, ? SM @ 256 Bit, 16GB GDDR6X
GeForce RTX 4070 Ti
AD104, 60 SM @ 192 Bit, 12 GB GDDR6X, $799
???
GeForce RTX 4070
AD104, 46 SM @ 192 Bit, 12 GB GDDR6X, $599
GeForce RTX 4070 GDDR6
AD104, 46 SM @ 192 Bit, 12 GB GDDR6
GeForce RTX 4060 Ti 16GB
AD106, 34 SM @ 128 Bit, 16 GB GDDR6, $499
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen

Denn dies ist letztlich der Zweck eines solchen Refreshs: Ohne großen technischen Aufwand – und damit auf Basis der vorhandenen Grafikchips – noch einmal ein besseres Performance/Preis-Verhältnis zu generieren sowie vorhandene Portfolio-Unebenheiten zu glätten. Logischerweise könnte man dies auch über (offizielle) Preissenkungen erreichen, aber ein solcher Schritt ist bei den Herstellern nun einmal verpönt. Da gibt es lieber neue Karten mit etwas mehr Hardware an der preislichen Stelle der alten Hardware, nur um die Grafikkarten-Käufer nicht an niedrigere Grafikkarten-Preise zu gewöhnen (nachdem den Herstellern in den letzten Jahren das genaue Gegenteil gelungen war). Eben wegen des Refresh-Status ist der Effekt solcher neuen Karten üblicherweise nicht großartig, wirkliche Sprünge beim Performance/Preis-Verhältnis müssen nicht erwartet werden.

Eine andere Hardware-Basis in Form neuer Grafikchips oder auf einen besseren Fertigungs-Prozeß adaptierter Grafikchips sind genauso wenig zu erwarten, dies hätte die Gerüchteküche auch ziemlich sicher rechtzeitig vorher gemeldet. Neue oder geschrumpfte Grafikchips für eine Refresh-Generation sind generell nicht der Stil nVidias, dies gab es zuletzt zur GeForce-200-Serie anno 2008. nVidia hat es zuletzt immer vorgezogen, mit den einmal vorhandenen Chips zu arbeiten. Dies möglicherweise auch deswegen, weil man damit viel zeitnaher auf die Marktsituation reagieren kann als mit einem neuen Chip, der spätestens ein dreiviertel Jahr vor Marktsttart sein Design-Ende haben muß (anschließend Tape-Out, Validierung und Produkterstellung). Wenn man mit vorhandenen Chips arbeitet, kann man notfalls in 2-3 Monaten etwas auf die Beine stellen und geht auch keine Risiken ein, dass die Hardware eventuell nicht das liefert, was man sich vorher vorgestellt hat.

Eben wegen des vergleichsweise kurzen Zeitbedarfs zur Erstellung einer neuen Grafikkarte auf Basis vorhandener Grafikchips könnte sich nVidia derzeit auch noch mitten in der Konzeptionsphase für diesen GeForce RTX 40 Refresh befinden. Dies bedeutet, dass alle Konzepte samt deren Hardware-Daten noch nicht final sein müssen und somit das Risiko haben, durchaus noch umgestoßen zu werden. Hier gilt es die weiteren Meldungen der Gerüchteküche abzuwarten, welche bisher halbwegs zuverlässig alle neuen Grafikkarten vorhergesagt hat. Richtung Jahresende müsste die Finalisierung des neuen nVidia-Portfolios für 2024 erreicht sein, denn augenscheinlich will nVidia jenes dann ab Anfang 2024 ausrollen. Da Refresh-Generationen oftmals unter enger Einbindung der einzelnen Grafikkarten-Hersteller erstellt werden, ist zum Jahresende somit eine Zunahme diesbezüglicher Gerüchte und vielleicht sogar entsprechende Benchmark-Leaks zu erwarten.

GeForce RTX 4070 GDDR6 GeForce RTX 4070 Super GeForce RTX 4080 Ti/Super
Chip-Basis AD104 AD103 AD102
Hardware wie RTX 4070 GDDR6X: 46 SM @ 192 Bit 256 Bit kleiner als GeForce RTX 4090
Speicherausbau 12 GB GDDR6 16 GB GDDR6X ?
TDP ? ? kleiner als GeForce RTX 4090 (450W)
Perf-Einordnung leicht langsamer als RTX 4070 GDDR6X zwischen GeForce RTX 4070 Ti & 4080 zwischen GeForce RTX 4080 & 4090
Listenpreis ? ? angeblich grob wie RTX 4080 ($1199)
Release ? ? Anfang 2024
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen