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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Januar 2020

Zur gestern vermeldeten unbekannten Grafiklösung im OpenVR-Benchmark gibt es einige neue Erkenntnisse und darauf aufbauend neue Ansatzpunkte zu deren (vermutlicher) Einordnung: Zum einen hat sich der Benchmark-Macher inzwischen öffentlich erklärt – was erst einmal darauf hindeutet, das der Wert selber wohl korrekt entstanden ist. Der Benchmark-Macher weist dann zudem darauf hin, das die zum Vergleich genannte GeForce RTX 2080 Ti selber schon ein stark übertaktetes Grafikkarten-Modell war und das der Performance-Abstand zu einer auf regulären Taktraten laufenden GeForce RTX 2080 Ti eher denn bei +29% (und nicht bei +17%) liegt. Jene Ergebnis-Höhe schließt dann wahrscheinlich schon eine falsch erkannnte GeForce RTX 2080 Ti auf extremer Übertaktung (beispielsweise mit flüssigem Stickstoff) aus, denn solche Extrem-Systeme basieren in aller Regel nicht auf Mobile-Prozessoren. Da selbiger AMD-Prozessor zudem ein "Engineering Sample" war, geht zugleich die Wahrscheinlichkeit hoch, das die benutzte unbekannte Grafiklösung letztlich auch AMD-basiert war (und damit irgendwie zu Navi 2X gehört).

So this benchmark result is very likely done with some unannounced GPU. And since I would consider it very unlikely that someone has access to both an AMD engineering sample CPU and an unannounced Nvidia GPU, and is allowed to use both in the same system, I think it is most likely that this is an unannounced AMD GPU. So I do agree with most people here that this most likely seems to be a new AMD GPU that is quite a bit faster than a 2080 Ti, but I also think to not be disappointed if it ends up being something different, no one should feel 100% certain about this.
Quelle:  'sbsce' (Developer OpenVR Benchmark) auf Reddit am 10. Januar 2020

Seitenvarianten sind aber dennoch nicht gänzlich auszuschließen: Es könnte letztlich auch eine unbekannte neue nVidia-Grafiklösung sein, es könnten sich auch über die Benutzung einer APU Fehler bei der Grafikkarten-Identifikation eingeschlichen haben: Sprich, der Benchmark weist (anzunehmenderweise) die iGPU der Ryzen-APU in der Ergebnisliste aus, real könnte dann jede beliebige andere Grafiklösung im Einsatz gewesen sein – darunter auch SLI/CrossFire-Gespanne, womit auch mit aktueller Hardware jene Performance erreichbar wäre. Wie die PC Games Hardware ausführt, soll das hierfür anscheinend benutzte Asus-Notebook in der Tat über eine zusätzlich verbaute GeForce RTX 2060 verfügen, auch wenn jene natürlich (klar) zu langsam ist, um eine solche Performance zu erwirken. In jedem Fall kann man jedoch anhand des medialen Wirbels zu diesem Benchmark-Leak ermessen, wie bereit die Enthusiasten-Gemeinde für eine mal wieder wirklich starke AMD-Grafikkarte (an der absoluten Performance-Spitze) ist – augenscheinlich überreif, sicherlich auch verbunden mit der Hoffnung auf mehr Wettbewerb im Grafikkarten-Geschäft.

Laut WCCF Tech kommt die kürzlich schon genannte "EVGA GeForce RTX 2060 KO Gaming" nunmehr sogar schon für 279 Dollar in den Handel – nachdem bisher die Preismarke von 299 Dollar im Raum stand. Die Karte ist in der Tat auf der EVGA-Webseite für 279,99 Dollar notiert, wobei 299,99 Dollar wohl der Listenpreis sind und dann noch 20 Dollar Rabatt weggehen. Ob dies nur ein Einführungs-Rabatt darstellt oder die Karte dauerhaft für 280 Dollar angeboten wird, bleibt noch abzuwarten – in jedem Fall ist es zu dieser Preislage ein Paukenschlag für die GeForce RTX 2060, welche bisher fast durchgehend oberhalb von 320 Dollar/Euro angeboten wurde. Angesichts dieses deutlichen Preisnachlasses ist es auch zunehmend unwahrscheinlich, das dies nicht mit nVidia abgesprochen ist – womit auch die anderen Grafikkarten-Hersteller über kurz oder lang ihre Preise zur GeForce RTX 2060 korrigieren oder/und neue Grafikkarten-Modelle hierfür auflegen dürften. Mal schauen, was da am Montag passiert, wenn diese EVGA-Karte offiziell in den Verkauf geht – durchaus denkbar, das dann "ganz zufällig" eine gewisse Anzahl an Hardwaretests zur EVGA-Karte erscheint, damit die Kunde über jene auch alle potentiellen Käufer der Radeon RX 5600 XT noch vor deren Launch (am 21. Januar) zuverlässig erreicht.

Von Golem kommen Benchmarks zu Quake II RTX mit einer Handvoll an Pascal- und Turing-Grafikkarten. Mindestbedingung des über Steam kostenlos angebotenen nVidia-Mods ist eine Pascal-Grafikkarte, allerdings läuft jener RayTracing-Port außerhalb von RTX-Grafikkarten arg bescheiden – schon eine GeForce RTX 2060 rennt der GeForce GTX 1080 Ti um den Faktor 3 davon, selbst eine GeForce GTX 1660 Ti kommt noch minimal besser als jene Pascal-Spitzenlösung heraus. Ab jener GeForce RTX 2060 wird das ganze jedoch unter der FullHD-Auflösung umgehend praktikabel, die schnelleren Turing-Modelle schaffen dann nur noch (entsprechend ihres regulären Leistungspotentials) höhere Frameraten, während höhere Auflösungen als FullHD laut Golem selbst für eine Titan RTX schwer zu schultern sein sollen. Für ein halbwegs neues Spiel wäre dies ein sehr anständiges Ergebnis, rechnet man allerdings das Alter des Titels (erschienen anno 1997, noch weit vor der allerersten GeForce-Karte) ein, dann sieht man hieran auch gut, wie weit aktuelle RayTracing-Hardware noch davon entfernt ist, RayTracing auf aktuellen Spielen zu bieten. Eine heutige GeForce RTX 2080 Ti darf schließlich (grob) auf ca. 3'000mal schneller als eine anno 1998 populäre Voodoo2-Grafikkarte geschätzt werden.

Heise berichten über die Feature-Unterschiede zwischen USB4 und Thunderbold 4. Intel hatte zwar eigentlich Thunderbolt 3 in USB4 einfließen lassen, Thunderbolt wurde dennoch weiterentwickelt – was nunmehr in "Thunderbolt 4" mündet, welches Intel ab der Tiger-Lake-Generation in seine Prozessoren integrieren wird. Dabei kann man sich Thunderbolt 4 schlicht als USB4 mit allen optionalen Features vorstellen, welche es bei USB4 augenscheinlich reichlich gibt. Eine höhere Übertragungsrate gehört allerdings nicht dazu, womit man letztlich mit USB4 dasselbe wie mit Thunderbolt 4 erreichen kann – und die Geräte-Entwickler somit eher den Industrie-Standard als denn Intels Eigenkreation bevorzugen dürften. Zu beachten sein wird bei USB4 wieder einmal der grobe Mischmasch an Übertragungs-Geschwindigkeiten, welcher schon bei USB 3.1 & 3.2 existiert: "USB 4" darf sich leider auch schon ein Gerät mit nur 20 GBit/sec nennen, auch wenn diese Geschwindigkeit eigentlich dem Standard von USB 3.2 entspricht. Zugegebenermaßen ist dies für viele Geräte-Klassen wohl herzlich egal – aber dort, wo es drauf ankommt, sollte man am besten nach einer exakten Angaben zur Datenübertragungsrate suchen, da die offiziellen Standard-Bezeichnungen augenscheinlich zur Käufer-Verwirrung erdacht wurden.

offizielle Bezeichnungen Übertragungsrate
USB1 USB1 12 MBit/sec
USB2 USB2 480 MBit/sec
USB3.0 USB3, USB3.1 Gen 1, USB3.2 Gen 1 5 GBit/sec
USB3.1 USB3.1 Gen 2, USB3.2 Gen 1x2, USB3.2 Gen 2x1 10 GBit/sec
USB3.2 USB3.2 Gen 2x2, USB4 Gen 2x2 20 GBit/sec
USB4 USB4 Gen 3x2 40 GBit/sec