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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. März 2019

Bezüglich der Entwicklung der Grafikkarten-Spieleanforderungen kam die Frage auf, wieviel man für die minimal erforderlichen sowie die empfohlenen Grafikkarten zum jeweiligen Zeitpunkt bezahlen musste, sprich ob sich hierbei auch eine preisliche Entwicklung ergeben hat. Mittels früherer Marktüberblicks-Artikel ist dies nominell einfach nachzuvollziehen – allerdings fiel dabei auch auf, das es stark vom Zeitpunkt des Marktüberblicks-Artikels sowie des seinerzeit verfügbaren Angebots abhängt, ob hierbei hohe oder niedrige Preise notiert werden konnten. Beispielsweise fehlte Mitte 2016 ein vernünftiges Minimum-Angebot seitens nVidia, womit nur eine (für diesen Anwendungszweck zu schnelle) GeForce GTX 960 notiert werden konnte, was sich dann natürlich preislich niederschlägt. Insofern kann man speziell aus den notierten Einzelwerten kaum belastbare Schlußfolgerungen ziehen, allenfalls ergeben sich in der Betrachtung des Gesamtbilds gewisse Diskussionsansätze: So springen die Preismarken vor allem dann deutlich nach oben, wenn auch die Performanceanforderungen deutlich nach oben ziehen. Abseits dessen ist allerdings keine große Tendenz zu im Laufe der Zeit steigenden Preisen zu sehen.

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Minimum: Perf.Index 110% 145% 270% 270% 270% 360%
Minimum: Grafikkarten Radeon HD 7750 1GB GDDR5 (110%) oder GeForce GTX 650 1GB (115%) Radeon R7 250X 1GB (145%) oder GeForce GTX 650 Ti 1GB (170%) Radeon R9 270 2GB (270%) oder GeForce GTX 950 2GB (290%) Radeon RX 460 4GB (260%) oder GeForce GTX 960 2GB (340%) Radeon RX 460 2GB (260%) oder GeForce GTX 1050 2GB (310%) Radeon RX 560D 2GB (260%) oder GeForce GTX 1050 2GB (310%)
Minimum: Straßenpreise ab 75€ bzw. ab 85€ ab 80€ bzw. ab 90€ ab 130€ bzw. ab 155€ ab 135€ bzw. ab 200€ ab 95€ bzw. ab 110€ ab 130€ bzw. ab 130€
aktuell: ab 100€ bzw. ab 120€
Empfehlung: Perf.Index 220% 380% 440% 560% 560% 780%
Empfehlung: Grafikkarten Radeon HD 7850 2GB (%) oder GeForce GTX 650 Ti "Boost" 2GB (220%) Radeon R9 280X 3GB (390%) oder GeForce GTX 770 2GB (380%) Radeon R9 290 4GB (490%) oder GeForce GTX 970 4GB (510%) Radeon RX 480 8GB (560%) oder GeForce GTX 1060 6GB (590%) Radeon RX 480 8GB (560%) oder GeForce GTX 1060 6GB (590%) Radeon RX Vega 56 8GB (840%) oder GeForce GTX 1070 8GB (800%)
aktuell: ... oder GeForce GTX 1660 Ti 6GB (780%)
Empfehlung: Straßenpreise ab 150€ bzw. ab 145€ ab 260€ bzw. ab 260€ ab 270€ bzw. ab 310€ ab 270€ bzw. ab 280€ ab 230€ bzw. ab 245€ ab 630€ bzw. ab 430€
aktuell: ab 290€ bzw. ab 260€

Selbst das aktuell für die FullHD-Auflösung bereits GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 aufgerufen werden, hatte nur zum Anfang der Spiele-Saison 2018/19, sprich Mitte letzten Jahres, eine gewisse Bewandtnis: Damals waren die entsprechenden Karten vergleichsweise teuer, bei der Radeon RX Vega 56 sicherlich auch noch indiziert durch eine schwache anfängliche Verfügbarkeit sowie den schon einsetzenden Cryptomining-Boom. Vergleicht man dies allerdings mit heutigen Preisen, dann ist da schon dasselbe Preisniveau für empfohlene FullHD-Beschleuniger zu sehen wie in den Jahren zuvor: Knapp unter 300 Euro. Auch hier gilt wiederum, das nur dann, wenn das Anforderungs-Niveau sprunghaft ansteigt, die Preislagen entsprechend mitziehen – und das sich dies danach allerdings auch wieder normalisiert. Die allgemein bekannt anziehenden Grafikkarten-Preise insbesondere mit der Turing-Generation sind hingegen wohl eher eine Sache der größeren Grafikkarten – sprich solchen, welche für die WQHD- und UltraHD-Auflösungen aufgelegt werden.

Laut der DigiTimes soll sich Intels 14nm-Lieferschwäche im kommenden zweiten Quartal teilweise noch einmal verstärken, wobei insbesondere die Core-i5-Modelle betroffen sein sollen. Das die Kuh in dieser Frage noch nicht wirklich vom Eis ist, hatte sich zuletzt bereits angedeutet, als die Straßenpreise der aktuellen Intel-Prozessoren sich seit dem Jahresbeginn nicht weiterhin positiv (in Richtung eines Normalmaßes hin) entwickelt hatten. Wie auch ursprünglich bereits prognostiziert, wird das Ende der 14nm-Lieferschwäche bei Intel somit wirklich erst im dritten Quartal 2019 erfolgen. Für AMD hat das ganze im übrigen durchaus positive Auswirkungen, da in Folge dieser Intel-Lieferschwäche der AMD-Marktanteil im Mobile-Segment auf immerhin 15,8% für das erste Quartal 2019 gestiegen sein soll (siehe auch aktuelle Prozessoren-Marktanteile). AMD soll diesen Marktanteil im weiteren Jahresverlauf allerdings nicht halten können, denn jener ist wohl wirklich nur basierend auf Intels Lieferschwäche derart hoch. Aber immerhin hat AMD hiermit im passenden Moment den Fuß in die Tür bei großen OEMs und Notebook-Herstellern bekommen, dies dürfte in Zukunft noch Gold wert sein.

Mit der gleichen Meldung spricht die DigiTimes allerdings auch erneute Bedenken bezüglich Intels Ice Lake bzw. dessen rechtzeitigen sowie vollständigen Erscheinen im Markt an. So soll zwar die Massenfertigung von Ice Lake tatsächlich in der zweiten Jahreshälfte 2019 starten, der hierfür eingesetzte 10nm-Prozeß soll aber nach wie vor einige Probleme aufweisen. Die DigiTimes hat bekannterweise gute Quellen in der taiwanesischen Zuliefererindustrie, deren Aussagen sind in solcherart Fragen demzufolge durchaus Ernst zu nehmen. Insofern kann man aus diesen Aussagen wohl ableiten, das Intel zwar Ice Lake bringen wird, hierbei allerdings womöglich kein vollständiges Produktportfolio aufstellen kann. Dies kann man eventuell mit dem Launch von Broadwell bzw. dem Start der 14nm-Fertigung bei Intel vergleichen, wo Broadwell-Prozessoren eigentlich auch nur ins Mobile-Segment sowie zu geringfügigen Einsätzen im Desktop-Segment kamen. Bei Ice Lake könnte letztlich ein ähnliches Verfahren drohen, schließlich scheint Intel als Desktop-Alternative bereits die nochmalige 14nm-Auskopplung "Comet Lake" (erneut auf Skylake-Basis) vorzubereiten.

Although Intel has announced its 10nm Ice Lake will begin mass production in the second half of 2019, Digitimes Research's sources from the upstream supply chain has revealed that there are still many issues with the CPU giant's mass production schedule for 10nm process. Intel previously said that its new 14nm Comet Lake would have a performance not worse than Ice Lake. Digitimes Research believes Intel could shift its investments directly to 7nm process development, skipping 10nm.
Quelle:  DigiTimes vom 11. März 2019

Ob Intel danach allerdings gleich ganz weitergeht zum 7nm-Prozeß, wie seitens der DigiTimes vermutet, ist noch lange nicht als derart sicher anzusehen. Schließlich soll nach der 10nm-Generation "Ice Lake" auch noch die weitere 10nm-Generation "Tiger Lake" folgen – und selbst Intels eigentliche NextGen-Architektur danach muß noch nicht zwingend auf den 7nm-Prozeß aufsetzen, Intel könnte da durchaus auf Nummer sicher gehen und lieber noch einmal den 10nm-Prozeß ansetzen (vergleichbar mit den ersten Nehalem-Prozessoren, welche seinerzeit auch noch im 45nm-Prozeß erschienen). Die 10nm-Fertigung gleich mehrheitlich auszulassen, würde zumindest auch Tiger Lake betreffen, was keine große Wahrscheinlichkeiten ergibt: Schließlich will (und muß) Intel irgendwann mal wieder eine wirklich neue Prozessoren-Generation mit verbesserter Architektur und neuer Fertigung für alle Marktsegmente bringen, kann sich nicht Ewigkeiten mit Refresh-Generationen durchhangeln. Für Tiger Lake kommt der 7nm-Prozeß aber noch definitiv zu früh, insofern dürfte Intel hierbei dann doch zur 10nm-Fertigung greifen. Man benötigt dafür sicherlich keine vollständige Umstellung aller Intel-Fertigungsstraßen, beachtbare 10nm-Kontingente sind hierfür aber dennoch erforderlich, gerade wenn man mal wieder wirklich alle Marktsegmente bedienen will.

Laut Chiphell (vom User 'Gtx9', welcher früher bereits für diverse Gerüchte und Leaks stand, maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt das Gerücht, das Intels "Cascade Lake" Prozessoren auch schon in der HEDT-Variante nunmehr schon zur Computex Ende April antreten sollen. Bisher war der Veröffentlichungstermin neuer HEDT-Prozessoren eigentlich regelmäßig der Herbst, in diesem Fall würde Intel ergo seine übliche Launch-Routine verlassen. Andererseits stellt Cascade Lake auch nur einen besseren Refresh von Skylake-X/SP dar, ist demzufolge einfacher auf die Beine zu stellen als eine wirklich neue Prozessoren-Generation. Viel Verbesserungspotential hat Intel allerdings nicht, Cascade Lake wird zwar tatsächlich Silizium-Änderungen mit sich bringen, jene betreffen allerdings primär den Server-Einsatz (neue CPU-Befehlssatzerweiterungen). Verlötung und höhere Taktraten hatte Intel bereits mit dem Skylake-X-Refresh zum Jahresende 20158 aufgeboten, wieviel mehr da Cascade Lake unter weiterhin der 14nm-Fertigung noch oben drauf legen kann, ist unklar. Allerdings ist inzwischen auch das Interesse an diesen HEDT-Prozessoren klar zurückgehend, da jene unter Desktop-Bedingungen kaum vernünftig auszulasten sind und im Spiele-Einsatz technikbedingt sogar zurückliegen.

Die Ankündigungen einiger Mainboard-Hersteller über BIOS-Updates ihrer AM4-Platinen mit dem Support "neuer AMD-Prozessoren" hatte über das Wochenende teilweise die Hoffung geschürt, hiermit bereits den Support von Zen-2-basierten Ryzen 3000 Prozessoren zu sehen. Der Planet 3DNow! hat sich dies genauer angesehen und konnte zumindest bei ASRock eine genauere Information erspähen – danach handelt es sich bei den "neuen AMD-Prozessoren" wohl nur um neue Athlon-Modelle für das LowCost-Segment, welche derzeit noch auf "Raven Ridge" (Zen1) basieren und mit Zen 2 so ziemlich gar nichts zu tun haben. Generell ist es derzeit noch zu früh für offizielle BIOS-Updates zugunsten von Zen 2, AMD kann dies intern vorbereiten, muß aber speziell auf diesem Gebiet überhaupt nichts bis wenige Tage vor dem Launch veröffentlichen. Derzeit dürften die Zen-2-basierten Ryzen 3000 Prozessoren ziemlich exakt in der Phase sein, wo man die erreichbaren Taktraten austangiert und sich ein vorläufiges Produkt-Portfolio zusammenstellt – vielleicht schon versehen mit ersten Preispunkten, welche aber final sicherlich erst in den letzten Wochen vor dem Launch festgelegt werden. Sobald die Portfolio-Erstellung abgeschlossen ist, sollten die Mainboard-Hersteller dann Infos und finale Testsamples erhalten, womit dann die Zeit der Info- und Benchmark-Leaks anbrechen dürfte.

PS in eigener Sache: Der 3DCenter-Server wird vom dienstäglichen 12. März um 22:00 Uhr bis zum mittwöchlichen 13. März um 9:00 Uhr Hoster-seitig gewartet und kann demzufolge in diesem Zeitraum ausfallen bzw. nicht erreichbar sein. Diese Wartungsarbeiten betreffen nicht den (extra) Server des 3DCenter-Forums, welcher durchgehend erreichbar sein sollte.