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Hardware- und Nachrichten-Links des 11./12/.13. September 2017

Videocardz bringen aus Fernost die Kunde über eine mögliche GeForce GTX 1070 Ti – so jedenfalls identifzierte sich eine Grafikkarte gemäß des Screenshots eines laufenden Asus-Demosystems. Fälschbar ist das ganze natürlich trotzdem, zudem würde es etwas überraschen, wenn die allererste Nennung einer neuen Grafikkarte gleich in Form eines ausgereiften Herstellermodells passiert. Andererseits dürfte eine mögliche GeForce GTX 1070 Ti ziemlich sicher auf der regulären GeForce GTX 1070 bzw. deren Platine basieren – oder vielleicht sogar rein auf den Platinen zu den Partnerdesigns der GeForce GTX 1070 Ti, denn diese bieten bereits die wohl benötigten Reserven für mehr Performance (und damit mehr Stromverbrauch). Die Zielsetzung einer möglichen GeForce GTX 1070 Ti ist dagegen leicht zu erkennen: Nachdem die Radeon RX Vega 56 nun einmal etwas besser als die reguläre GeForce GTX 1070 herausgekommen ist, könnte sich nVidia ermüßigt fühlen, hier noch einmal nachzulegen. Die GeForce GTX 1070 Ti sollte demzufolge nur etwas mehr Performance zu wahrscheinlich dem gleichen Preispunkt bieten, die normale GeForce GTX 1070 könnte nachfolgend etwas günstiger werden und damit das breite Preisfeld zwischen GeForce GTX 1060 und 1070 sogar etwas besser besetzen. Es bleibt natürlich weitere Meldungen zur GeForce GTX 1070 Ti abzuwarten, ehe man sicher von der Existenz dieser weiteren GP104-basierten Grafikkarte ausgehen kann.

Die DigiTimes schreibt im Nebensatz etwas zu AMDs Vega-11-Chip – woraus teilweise gleich wieder eine größere Meldung gemacht wird, an der aber letztlich nur sehr wenig dran ist. Denn gemäß den Industrie-nahen Quellen der DigiTimes erwartet man schlicht, das AMD für das Packaging des Vega-11-Chips den gleichen Packaging-Anbieter verwenden wird – was keinerlei Aussage zum Vega-11-Chip selber oder aber dessen Terminlage darstellt. Jener wird frühestens zum Jahresende 2017 (oder auch erst Anfang 2018) erwartet und sollte sich normalerweise zwischen Vega 10 und Polaris 10 einordnen – mal schauen, ob AMD hierfür ausreichend Platz im Portfolio findet, dies ist nach der schwächer als erwartet ausgefallenen Performance von Vega 10 nicht ganz so einfach. Mehr gibt es dato nicht an griffigen Informationen zu Vega 11 – man kann zwar dessen Hardware grob schätzen, aber die Performance-Schätzung von dazumal ist inzwischen wohl überholt. Davon abgesehen hat die DigiTimes den Vega-20-Chip wiederum als "7nm-Produkt" klassifiziert – wobei nicht klar ist, ob gemäß dieser ursprünglichen Information vom Jahresanfang schlicht nur die neue Annahme fehlt, das auch Vega 20 gemäß AMDs eigener Roadmap noch in der 14nm-Fertigung daherkommen sollte.

Von iO-Tech (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommen Hinweise zu finnischen Einzelhandelspreise der Coffee-Lake-Prozessoren – welche im Gegensatz zu den letzten Annahmen dann doch wieder beachtbar höhere Preislagen (+19% bis +25%) ins Spiel bringen. Ob das ganze wirklich derart kommt, steht noch auf einem anderen Blatt – Vorabpreise können immer mal zu hoch ausfallen, vor allem aber fehlt hier der Vergleich zu den aktuellen finnischen Preisen der Kaby-Lake-Generation. An diesen hätte man besser ermessen können, ob die genannten Coffee-Lake-Preislagen relativ gesehen höher ausfallen oder einfach nur normales finnisches Preisniveau sind. In jedem Fall sind hier noch nicht alle Messen gelesen, Intel könnte für Coffee Lake schließlich durchaus gewisse Preiserhöhungen ins Spiel bringen – was sich ja auch besser gegenüber den eigenen Aktionären und Buchprüfern macht, wenn man mittels Coffee Lake nunmehr größere Dies (als bei Kaby Lake) unters Volk bringt.

Im Geizhals-Preisvergleich sind die ersten lieferbaren Listungen zum Core i9-7920X aufgetaucht. Der 12-Kerner von Intel sollte eigentlich am 28. August offiziell gelauncht werden, war seitdem jedoch faktisch "vermisst" und kommt nunmehr augenscheinlich ohne größeren Launch oder weitere Erklärungen einfach so in den Markt. Prinzipiell gesehen würde der Core i9-7920X in einem Vergleichstests auch nicht besonders gut wegkommen können, da die CPU auf derselben TDP-Klasse wie der 10-Kerner Core i9-7900X agiert – und dafür dann aber niedriger takten muß. Die zwei weiteren CPU-Kerne werden hingegen kaum einen Effekt haben, letztendlich wäre es somit schon ein Erfolg, wenn dieser 12-Kerner auf dem Performance-Niveau des 10-Kerners unter allgemeinüblichen Benchmarks herauskommt. Der Core i9-7920X ist eher etwas für wirkliche Workstation-Bedürfnisse, wo man dann diese Anwendungen hat, welche die vielen CPU-Kerne dieses Prozessors auch ausnutzen kann. Vermutlich sind aber selbst in diesem Fall entweder AMDs Ryzen Threadripper 1950X oder die noch höherwertigeren Modelle von Intels Skylake-X vorzuziehen – dies wird man dann am 25. September sehen können, wenn jener Rest vom Core-X-Portfolio in den Ring steigt.

Heise notieren zwei neue (zukünftige) Fertigungsverfahren bei Samsung: 11nm und 7nm mit EUV will man ab dem Jahr 2018 im Portfolio haben. Samsungs 11nm-Fertigung wird dabei dem Gedanken von TSMC bei deren 12nm-Fertigung entsprechen: Eine optimierte 14nm-Fertigung mit etwas Flächenersparnis (-10%) bei etwas höheren Taktraten (+15%) zu gleicher Leistungsaufnahme. Der Node-Name ist mit "11nm" natürlich maßlos übertrieben, denn dies legt eine Nähe zur nachfolgenden 10nm-Fertigung nahe, welche aber technologisch noch weit entfernt ist (eine weitere Parallele zu TSMCs 12nm-Node). Grob gesehen sind TSMCs 12nm- sowie Samsungs 11nm-Fertigung für Fälle da, wo die 10nm-Fertigung zu teuer für das jeweilige Projekt kommt, man aber dennoch etwas besseres als die standardmäßige 14/16nm-Fertigung wünscht. Der 7nm-Node mit EUV wird dann Samsungs zweites 7nm-Fertigungsverfahren darstellen, selbiges gibt es bei Samsung auch ohne EUV. Die EUV-Belichtungstechnologie ergibt dabei eigentlich keine andere Performance-Charakteristik, sondern soll nur potentiell günstiger kommen (und damit den Weg zu kleineren Verfahren ebnen) – wenn da nicht die enormen Anlaufkosten und anfänglich geringe Effektivität von EUV wären. Nachdem AMD allerdings alle zukünftigen Produkte rein bei GlobalFoundries fertigen lassen wird, kommt als Abnehmer dieser Samsung-Möglichkeiten im PC-Bereich nur nVidia in Frage – welche nach wie vor primär auf TSMC setzen, die Samsung-Angebote wohl eher nur zum Herunterhandeln der TSMC-Preise ausnutzen dürften.