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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. Mai 2020

Videocardz haben einen Vorab-Test zum Core i5-10400 aus Intels Comet-Lake-Generation gesichert, welcher aus dem Chiphell-Forum stammt, dort aber inzwischen schon wieder entschwunden ist. Der Sechskerner mit HyperThreading wurde dabei zielgerecht gegen seinen direkten Vorgänger in Form des Core i5-9400F getestet, die Differenzen liegen demzufolge im hinzukommenden HyperThreading samt etwas mehr Level3-Cache und etwas mehr Taktrate. Leider hat man in dieser günstigen Vergleichs-Situation nur recht wenige wirklich voneinander abweichende Benchmarks angestellt – es bleiben letztlich nur zwei wertbare Messungen unter CPU-Z und Cinebench übrig, welche natürlich eher denn den Bestcase abbilden. Wie auch schon beim vorangegangenen Test des Core i5-10400 zeigt sich hierbei ein vergleichsweise hoher Performancegewinn im Bereich von grob +40%, welcher primär auf das Konto der Hinzunahme von HyperThreading gehen dürfte.

Core i5-9400F Core i5-10400
Technik Coffee Lake, 6C/6T, 2.9/4.1 GHz, 1.5+9 MB L2/L3, 65W TDP, 157$ Comet Lake, 6C/12T, 2.9/4.3 GHz, 1.5+12 MB L2/L3, 65W TDP, 182$ (F-Modell 157$)
CPU-Z 17.01.64 (ST/MT) 467,5   /   2627,1 488,0   /   3652,7     (+4,4%/+39,0%)
Cinebench R20 (ST/MT) 410   /   2246 438   /   3186     (+6,8%/+41,9%)
gemäß der Ausführungen auf Chiphell, gesichert durch Videocardz

Da der Singlethread-Gewinn bei 4-7% liegt (ausgelöst durch Mehrtakt und größeren Level3-Cache), verbleiben in diesem Beispiel immerhin ca. +35% allein für HyperThreading – was eine beachtbare Größe darstellt, bislang hat man das HyperThreading auf Intel-Prozessoren als nicht so stark angesehen (eher im Rahmen von ca. +20%). Andererseits ist an den Charakter der benutzten Benchmarks zu erinnern – sprich, in einem größerem Testfeld mit anderen, HyperThreading nicht derart geneigten Benchmarks, wird sich dann eine deutlich andere Zahl ergeben. Um Intels erheblichen Rückstand bei der Multithread-Performance aufzuholen oder zumindest auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, dürfte es dennoch wohl reichen. Somit kann durchaus die Situation eintreten, das Comet Lake überall dort, wo Gleichheit bei der Kern-Anzahl besteht, dasselbe Performance-Niveau wie Zen 2 erreicht. Dieses in den meisten Vergleichen geltende Performancebild könnte dann allerdings durch den Wettstreit an der Spitze überdeckt werden, wo AMD mit der höheren Kern-Anzahl die klar besseren Chancen hat.

Thema des Tages ist sicherlich nVidias "HomeCooking-Video", welches natürlich nichts anderes als ein Teaser für nVidias Ampere-Architektur bzw. die kommende GTC-Keynote darstellt (14. Mai 2020, 15 Uhr deutscher Zeit, zu verfolgen auf dem YouTube-Kanal von nVidia). Zu selbiger GTC-Keynote darf allerdings kaum etwas zu Gaming-Ampere erwartet werden, da nVidia traditionell zuerst die eigentliche Grafikchip-Architektur sowie die darauf basierenden professionellen Beschleuniger aus dem Tesla-Segment vorstellt. Demzufolge haben sich Serve the Home auch damit beschäftigt, was man aus Tesla-Sicht bereits aus diesem Teaser-Video mitnehmen kann: Dabei bestätigt man PCI Express 4.0, was dann zumindest der GA100-Chip bereits mitbringen muß. Die spannende Frage aus Gamer-Sicht wird eher sein, welche der bei der GTC-Keynote ausgebreiteten Informationen auf Gaming-Ampere umschlagbar sind: Eventuell könnte dies auf Teile der Ampere-Architektur zutreffen, aber regulär ist da eigentlich kaum ein größerer Beifang zu erwarten. Für einen genaueren Blick auf Gaming-Ampere müsste nVidia ergo etwas explizites hierzu sagen – was nicht ausgeschlossen werden kann, aber eigentlich (bis auf einen eventuellen Teaser) nicht unbedingt erwartet werden sollte.

Notebookcheck haben sich mit nVidias Mobile-Feature "MaxQ Dynamic Boost" beschäftigt, welches mit dem "SUPER"-Refresh im Mobile-Segment bei den entsprechenden MaxQ-Varianten geboten wird. Hierbei kann der Grafikkarten-Treiber dynamisch TDP-Reserven der CPU auf die Grafiklösung umschichten – davon ausgehend, das beide Chips unter derselben Kühllösung stecken und somit kein thermisches Limit berührt wird. Laut nVidia soll dies 6-8% Mehrperformance bringen, die entsprechenden Benchmarks bei Notebookcheck ergeben dann 4-6% realen Performancegewinn – was eine vergleichsweise passable Erfüllung des Marketing-Versprechens darstellt. Der große Performancebringer ist jenes Feature damit nicht, zudem erfordert es die Mithilfe des Notebook-Herstellers (womit das Feature optional ist und nicht von jedem MaxQ-Notebook unterstützt werden muß). In der Summe ist das, was man TDP-mäßig selbst bei einem H-Prozessor (45W TDP) im realen Spieleeinsatz einsparen kann, wohl immer noch zu wenig, um einer stattlichen Mobile-Grafiklösung mit 80-100 Watt TDP wirklich bedeutsam mehr TDP-Spielraum geben zu können.

Die DigiTimes berichtet über Sorgen der fernöstlichen Notebook-Hersteller samt deren Zulieferern, das nach einem absehbar gut laufendem Geschäft im zweiten Quartal das dritte Quartal dann eher schlecht ausfallen soll. Dann sollten logischerweise die Auswirkungen der Corona-bedingten Wirtschaftskrise spürbar werden, gleichfalls auch der aktuelle Geschäftstreiber des "HomeOffice" wieder auf dem Rückzug sein. Hinzu gibt die DigiTimes die Unsicherheiten bezüglich des USA/China-Handelskrieges zu bedenken, welcher im dritten Quartal (nahe der anstehenden US-Präsidentschaftswahl im November) anzunehmenderweise nochmals stärker in den Blickpunkt rücken könnte. Allerdings wäre einzurechnen, das diese Geschäfts-Warnung auf einem vergleichsweise hohen Niveau stattfindet, hierbei also mitnichten ein regelrechter geschäftlicher Absturz prophezeit wird. Andere Wirtschaftszweige haben unter der Corona-Krise bekanntermaßen weit mehr zu leiden bzw. gehen teilweise bis auf 100% Umsatzverlust (bei weiterlaufenden Kosten), während die PC-Industrie aktuell weiterhin exzellent absetzt (DIY CPU-Verkäufe April 2020, DIY Grafikkarten-Verkäufe April 2020) und Corona-bedingt wohl nur eine gewisse Delle erleiden dürfte.