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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. Oktober 2019

WCCF Tech haben ein Benchmark-Ergebnis zum 16-Kerner Ryzen 9 3950X unter dem Cinebench R20 zugespielt bekommen, welches die bisher vorliegenden Ergebnisse unter dem Cinebench R15 ergänzt. Im Gegensatz zu jenen kommt der Ryzen 9 3950X (unübertaktet) unter dem Cinebench R20 nicht am Core i9-9980XE vorbei – wobei der Intel-Prozessor in diesem Vergleich natürlich auch zwei CPU-Kerne mehr (sowie die klar potentere Plattform) zur Verfügung hat. Der kommende Core i9-10980XE von Cascade Lake X dürfte dann noch etwas deutlicher vorn liegen und bringt zudem auch einen kräftig abgesenkten Preispunkt mit sich, kann daher durchaus eine gute Konkurrenz zum Ryzen 9 3950X antreten. Die Kern-Skalierung zum Ryzen 9 3900X fällt mit +23% leicht schlechter als unter dem Cinebench R15 (+25%) aus, ist aber angesichts von 33% mehr CPU-Kernen unter demselben TDP-Budget immer noch gutklassig. Ursprünglich sollte der Ryzen 9 3950X im September erscheinen, wurde jedoch offiziell auf den November verschoben und sollte somit in den nächsten Wochen dann endlich käuflich erwerbbar sein.

Technik Cinebench R20 Quellen
Core i9-9980XE Skylake-X Refresh, 18C/36T, 3.0/4.4 GHz, 1979$ 8844 Ø Hardware.info & WCCF Tech
Ryzen 9 3950X Zen 2, 16C/32T, 3.5/4.7 GHz, 749$ 8788 WCCF Tech
Ryzen 9 3900X Zen 2, 12C/24T, 3.8/4.6 GHz, 499$ 7129 Ø ComputerBase, Hardware.info, Hot Hardware & SweClockers
Threadripper 2950X Zen+, 16C/32T, 3.5/4.4 GHz, 899$ 7125 Ø ComputerBase, Hardware.info, Hot Hardware & SweClockers
Ryzen 7 3700X Zen 2, 8C/16T, 3.6/4.4 GHz, 329$ 4878 Ø ComputerBase, Hardware.info, Hot Hardware & SweClockers
Core i9-9900K Coffee Lake Refresh, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 499$ 4844 Ø ComputerBase, Hardware.info, Hot Hardware & SweClockers

Stichwort ausstehende CPU-Launches: Da ist für die restlichen Jahreswochen noch so einiges in Vorbereitung – alles betreffend die hohen und höchsten Preisbereiche. Dabei war der Launch der Core i-10000X Serie (Cascade Lake X) eigentlich schon für den 7. Oktober versprochen – was wie zu sehen nicht eingetroffen ist. Intel-seitig kommt zudem noch der Core i9-9900KS hinzu, welcher allerdings zu diesem späten Zeitpunkt kaum noch große Chancen hat, entsprechenden Eindruck zu machen – denn AMD wird im Gegenzug mit dem Ryzen 9 3950X ebenfalls ein neues HighEnd-Angebot machen, welches mit doppelter Kern-Anzahl samt moderner Architektur auf den ersten Blick viel attraktiver aussieht (allerdings auch mehr kosten wird). Und letztlich kommt dann noch AMDs neue HEDT-Generation in Form von Ryzen Threadripper 3000 hinzu, welche jedoch augenscheinlich nicht unterhalb von 24 CPU-Kernen antritt und daher womöglich preislich allein auf weiter Flur steht – als einzige Prozessoren oberhalb der Preismarke von 1000 Dollar, nachdem diese ganzen CPU-Launches dann über die Bühne gebracht wurden. Gut möglich, das Threadripper 3000 bei den CPU-Betrachtungen des Jahres 2020 ziemlich außen vor bleibt, denn Prozessoren oberhalb von 1000 Dollar waren immer schon grenzwertig – und sind mit der Kern-Offensive AMDs sowie dem Preisnachlaß von Intel bei Cascade Lake X zukünftig wohl nicht mehr notwendig.

Zielsetzung & Abstammung Preislage Termin
Intel Core i9-9900KS neues Consumer-Spitzenmodell des Coffee Lake Refreshs ca. 560$ irgendwann im Q4/2019
AMD Ryzen 9 3950X neues Consumer-Spitzenmodell von Zen 2 749$ angekündigt für November 2019
Intel Core i-10000X neue HEDT-Generation (basierend auf Cascade Lake X) 590-979$ irgendwann im Q4/2019
AMD Ryzen Threadripper 3000 neue HEDT-Generation (basierend auf Zen 2) unbekannt angeblich am 19. November 2019

In einer Produktvorstellung des "MSI Alpha 15" Notebooks seitens Notebookcheck finden sich auch MSI-eigene Benchmarks der Mobile-Grafiklösungen von AMD & nVidia – namentlich die bei diesem Notebook verbaute Radeon RX 5500M gegen zum einen (angeblich) eine GeForce GTX 1650 Mobile (im Asus FX505) sowie gegen eine GeForce GTX 1660 Ti "MaxQ" (im Asus GA502). Letzteres scheint laut der Produkt-Webseite bei Asus zu passen, jene GeForce GTX 1660 Ti Mobile läuft auf nur 60 Watt TDP am untersten Rand von deren TDP-Spezifikation und wird damit inoffiziell gern als "MaxQ" bezeichnet. Die zuerst genannte angebliche GeForce GTX 1650 Mobile läßt sich allerdings nicht belegen, laut der Produkt-Webseite bei Asus kommt jenes Notebook wahlweise mit GeForce GTX 1050 Mobile, 1050 Ti Mobile oder 1060 Mobile daher. Insofern ist nicht ganz klar, ob die Performance-Aussagen von MSI gänzlich haltbar sind – welche der im MSI-Notebook verbauten Radeon RX 5500M über 10 Benchmarks einen Vorteil von +8% gegenüber der GeForce GTX 1660 Ti Mobile (auf wie gesagt niedrigstmöglicher TDP) sowie +23% gegenüber der angeblichen GeForce GTX 1650 Mobile ausweisen. Gegenüber den bisher vorliegenden Benchmarks zur Radeon RX 5500M wäre dies im ersteren Fall passend, im zweiteren Fall dagegen etwas schwach – aber dies kann natürlich jederzeit auch über die konkret verwendeten Notebooks (und deren Eigenheiten) in nicht unerheblichem Maße beeinflußt sein.

Letztlich zeigen diese Benchmarks dennoch grob darauf hin, das AMD mit der kürzlich vorgestellten Radeon RX 5500M endlich wieder eine konkurrenzfähige Lösung für kleinere Gaming-Notebooks anbieten kann – und jene werden im Gegensatz zu den ernsthaften Gaming-Boliden durchaus in Millionen-Stückzahlen gebaut und verkauft, damit ist eine gewisse Masse erzielbar. Etwas irritierend in diesem Zusammenhang ist allerdings der von MSI aufgerufene Preispunkt von 1300 Dollar für die Kombination von Ryzen 7 3750H samt Radeon RX 5500M in einem 15-Zöller. Dies geht doch einigermaßen an dem vorbei, was AMD mit seiner neuen Mobile-Strategie anbieten will, welche Gaming-Notebooks mit APU- und GPU-Unterbau von AMD schon ab 699 Dollar ermöglichen sollte. Natürlich wurde dort cleverweise die angesetzte Grafiklösung nicht exakt genannt, bezieht sich dieser Preispunkt eher auf eine AMD-APU samt Radeon RX 5300M – und dennoch, mit 1300 Dollar für eine AMD-APU samt Radeon RX 5500M ist man da bei MSI ganz schön weit weg. Und letztlich ist auch die konkret benutzte Kombination von Ryzen 7 3750H samt Radeon RX 5500M nichts, wofür man Premium-Preise ansetzen könnte: Unter Desktop-Gesichtspunkten gleich dies Ryzen 5 3400G samt GeForce GTX 1660 (oder später Radeon RX 5500), was beiderseits im unteren Mainstream-Segment rangiert. Selbst vergleichbare Intel/nVidia-Notebooks kosten grob ab 1000 Euro – womit MSI mit seinem Preisansatz von 1300 Dollar doch maßgeblich danebenliegt.