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Intels Cascade Lake X tritt am 7. Oktober mit kräftigen Preisnachlässen an

Von Videocardz kommen exakte Informationen zu Spezifikationen, Preislagen und Vorstellungstermin zu "Cascade Lake X", der HEDT-Ausführung zu Intels "Cascade Lake" Server-Prozessoren. Jene basieren wie bekannt weiterhin auf der Skylake-X/SP-Architektur, sind faktisch deren zweiter Refresh, bringen allerdings dennoch neue Stücken Silizium sowie minimale Hardware-Änderungen mit sich. Dennoch wird sich natürlich aus der grundsätzlich gleichen Architektur sowie auch weiterhin der 14nm-Fertigung gerade im zweiten Refresh nichts mehr entscheidendes an Performance herausholen lassen – gut zu sehen auch an den Taktraten, welche beim Base-Takt gegenüber dem Skylake-X-Refresh nahezu identisch sind und beim regulären Boost-Takt dann ebenfalls fast durchgehend jeweils 200 MHz oben drauf legen. Selbst wenn die real anliegenden Taktraten noch etwas besser herauskommen sollten als jener nominelle Taktraten-Sprung, braucht man bei Cascade Lake X sicherlich nicht von mehr als +10% Mehrperformance (gegenüber dem Skylake-X-Refresh) ausgehen.

Kerne Takt unl. verl. L2+L3 Speicher PCI Express TDP Liste Release
Core i9-10980XE 18C/36T 3.0/3.8/4.6/4.8 GHz 18+24.75 MB 4Ch. DDR4/2933 48 Lanes 3.0 165W 979$ 7. Okt. 2019
Core i9-10940X 14C/28T 3.3/4.1/4.6/4.8 GHz 14+19.25 MB 4Ch. DDR4/2933 48 Lanes 3.0 165W 784$ 7. Okt. 2019
Core i9-10920X 12C/24T 3.5/4.3/4.6/4.8 GHz 12+19.25 MB 4Ch. DDR4/2933 48 Lanes 3.0 165W 689$ 7. Okt. 2019
Core i9-10900X 10C/20T 3.7/4.3/4.5/4.7 GHz 10+19.25 MB 4Ch. DDR4/2933 48 Lanes 3.0 165W 590$ 7. Okt. 2019
Taktraten-Angaben: 1. Base-Clock, 2. AllCore-Turbo, 3. maximaler Takt gemäß Turbo Boost 2.0, 4. maximaler Takt gemäß Turbo Boost Max 3.0; alle Cascade-Lake-X-Prozessoren laufen weiterhin im Sockel 2066 und sollten (nach BIOS-Update) kompatibel mit bestehenden X299-Platinen sein; der offizielle Speichersupport von Cascade Lake X geht auf DDR4/2933 hinauf, was nominell nur von neueren X299X-Platinen geboten wird

Als kleinen Pluspunkt weitet Intel die Taktraten-Differenz zwischen Turbo Boost 2.0 (dem regulären Turbo-Modus) sowie Turbo Boost Max 3.0 (ein extra Turbo-Modus für maximal 2 CPU-Kerne, welcher sich automatisch an den vorhandenen Hardware/Thermik-Gegebenheiten ausrichtet und daher komplett ungarantiert ist) von +100 MHz auf nunmehr +200 MHz aus. Hiervon dürfte in erster Linie die Singlecore-Performance profitieren, wobei dieser Boost prinzipbedingt von System zu System verschiedenartig reagieren kann. Daneben gibt Intel positiverweise gleich vom Start weg Werte zum AllCore-Turbo an, zu welchen leider jedoch breitflächig Vergleichswerte zum Skylake-X-Refresh fehlen. Einzig allein zum Core i9-9980XE notieren WikiChips einen AllCore-Boost von 3.8 GHz – genauso wie Intel zum Core i9-10980XE, in diesem Fall also ohne jeden Taktraten-Sprung. Daneben überrascht der angeblich ebenfalls nur auf 3.8 GHz liegende AllCore-Boost des Core i9-10900X, was (deutlich) niedriger als den größeren CPUs wäre – an dieser Stelle besteht eine gute Chance auf einen einfachen Übertragungsfehler (Update: es ist ein Übertragungsfehler, wie aus einer offiziellen Intel-Unterlage hervorgeht und demzufolge in obiger Tabelle korrigiert wurde).

Der springende Punkt von Cascade Lake X bzw. der Core i-10000X Serie liegt dann (wie anhand von Intel-Maßgaben vorhergesagt) in den deutliche niedrigeren Preispunkten, welche Intel gegenüber dem Skylake-X-Refresh bzw. der Core i-9000X Serie ansetzt. Gemittelt bietet Intel bei Cascade Lake X Kern-normiert einen Preisabschlag von -44% gegenüber dem Skylake-X-Refresh an, sprich es gibt fast eine Preis-Halbierung. Jene war schon gegenüber AMDs Ryzen Threadripper 2000 notwendig und ist nun gegenüber den Spitzen-Modellen von AMDs Ryzen 3000 um so dringender – AMDs Ryzen Threadripper 3000 Generation, welche erst im November (mit einzelnen Modellen) an den Start gehen wird, hierbei noch gar nicht eingerechnet. Intel reißt mit der neuen Preisgestaltung zwar immer noch keine Bäume aus, liegt nun aber wenigstens wieder in einem gangbaren Feld – im Gegensatz zum Skylake-X-Refresh, welcher sich allein anhand seiner Preislagen disqualifizierte.

10C 12C 14C 16C 18C 24C 32C pro CPU-Kern
Ryzen 3000 - 499$ - 749$ - - - 42-47$
Threadripper 2000 - 649$ - 899$ - 1299$ 1799$ 54-56$
Cascade Lake X 590$ 689$ 784$ - 979$ - - 54-59$
Skylake-X Refresh 989$ 1189$ 1387$ 1684$ 1979$ - - 99-109$
reine offiziellen Listenpreise, ohne Ansehen der Performance pro CPU-Kern, IPC & Taktraten

Somit zahlt sich AMD Kern-Offensive über die letzten zwei Jahre nunmehr auch für den Käufer von Intels HEDT-Prozessoren überaus deutlich aus. Intels neues HEDT-Preisniveau dürfte indirekt auch hilfreich sein gegenüber etwaigen Preissteigerungen im (normalen) Desktop-Segment, welche auf Basis dieses neuen Preisniveaus (10-Kerner bei 590 Dollar) kaum noch als durchsetzbar erscheinen. Terminlich soll Cascade Lake X bzw. die Core i-10000X Serie am 7. Oktober offiziell vorgestellt werden, den Handel allerdings erst später dann erst im November erreichen. Inwiefern es am 7. Oktober nur eine reine Vorstellung gibt, bleibt noch abzuwarten – da schon komplette Produktdaten samt Preisen vorhanden sind, wäre auch eine gleichzeitige Freigabe entsprechender Hardware-Tests denkbar (ergo nominell ein Launch), trotz erst späterer Verfügbarkeit (aka ein "Paper-Launch).

Nachtrag vom 3. Oktober 2019

Die zuerst gemeldeten nur 3.8 GHz AllCore-Turbo beim Core i9-10900X basierten in der Tat auf einem Übertragungsfehler, der korrekte Wert laut einer nun aufgetauchten offiziellen Intel-Unterlage zu Cascade Lake X sind 4.3 GHz – und damit wie beim größeren Core i9-10920X. Jene Intel-Unterlage liefert auch die bislang fehlenden Werte zum Level3-Cache nach, wobei es keine Überraschungen gibt: Alle Prozessoren der Core i-10000X Serie treten mit der gleichen Cache-Menge wie ihre jeweiligen Vorgänger der Core i-9000X Serie (Skylake-X-Refresh) an. Die offizielle Unterlage bestätigt dann letztlich auch die Nicht-Existenz neuer 8- und 16-Kerner im HEDT-Bereich – sowie natürlich auch, das es weiterhin nicht über 18-Kern-Modelle hinausgehen wird. Hierfür gibt es nächstes Jahr eine neue Chance, wenn die Server-Ausführung von Ice Lake erscheint und dann eventuell darauf basierend auch eine neue HEDT-Generation aufgelegt wird. Jene ist grundsätzlich interessant wegen dort eingesetzten 10nm-Fertigung – wobei weiterhin die große Frage offenbleibt, ob Intel hiermit für Desktop/Workstation-Benutzer ausreichende Taktraten erreichen kann (für den Server-Bereich interessieren hingegen eher die Anzahl an CPU-Kernen samt der Verbrauchseffizienz).